Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 4. Berlin, 1768.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

Vorrede.
der Albinschen Beschreibung zu vergleichen, oder
zu verbessern; indem ich mehr, als zur Gnüge be-
merke, daß meine Versuche an Kindern, die Al-
binschen hingegen an erwachsenen Menschen ange-
stellt worden, und daß dieser Unterscheid auf die
Farbe der Fäden, welche beide Gedärme an ein-
ander heften, einen Einfluß haben können.

Was ich an aufgetrokkneten Gedärmen wirk-
lich gesehen, und was, wo ich nicht irre, wahr
und nicht anders sein würde, wenn die Kritik un-
terblieben wäre, schlägt Albin mit dem einzigen
Worte darnieder, es sei ohne Nuzzen, das trockne
Gedärm zu betrachten (26*). Und dennoch hat-
ten sich vor mir diejenigen damit beschäftigt, wel-
che an diesem Gezänke Theil nahmen, und es sind
noch welche Dinge vorhanden, welche nicht anders,
als am troknen Körper gezeigt werden können, als
die wahre Grenze der Klappen, deren Figur, und

wahre
(26*) p. 62.
b 5

Vorrede.
der Albinſchen Beſchreibung zu vergleichen, oder
zu verbeſſern; indem ich mehr, als zur Gnuͤge be-
merke, daß meine Verſuche an Kindern, die Al-
binſchen hingegen an erwachſenen Menſchen ange-
ſtellt worden, und daß dieſer Unterſcheid auf die
Farbe der Faͤden, welche beide Gedaͤrme an ein-
ander heften, einen Einfluß haben koͤnnen.

Was ich an aufgetrokkneten Gedaͤrmen wirk-
lich geſehen, und was, wo ich nicht irre, wahr
und nicht anders ſein wuͤrde, wenn die Kritik un-
terblieben waͤre, ſchlaͤgt Albin mit dem einzigen
Worte darnieder, es ſei ohne Nuzzen, das trockne
Gedaͤrm zu betrachten (26*). Und dennoch hat-
ten ſich vor mir diejenigen damit beſchaͤftigt, wel-
che an dieſem Gezaͤnke Theil nahmen, und es ſind
noch welche Dinge vorhanden, welche nicht anders,
als am troknen Koͤrper gezeigt werden koͤnnen, als
die wahre Grenze der Klappen, deren Figur, und

wahre
(26*) p. 62.
b 5
<TEI>
  <text>
    <front>
      <div type="preface" n="1">
        <p><pb facs="#f0029" n="XXV"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vorrede.</hi></fw><lb/>
der <hi rendition="#fr">Albin&#x017F;chen</hi> Be&#x017F;chreibung zu vergleichen, oder<lb/>
zu verbe&#x017F;&#x017F;ern; indem ich mehr, als zur Gnu&#x0364;ge be-<lb/>
merke, daß meine Ver&#x017F;uche an Kindern, die <hi rendition="#fr">Al-<lb/>
bin&#x017F;chen</hi> hingegen an erwach&#x017F;enen Men&#x017F;chen ange-<lb/>
&#x017F;tellt worden, und daß die&#x017F;er Unter&#x017F;cheid auf die<lb/>
Farbe der Fa&#x0364;den, welche beide Geda&#x0364;rme an ein-<lb/>
ander heften, einen Einfluß haben ko&#x0364;nnen.</p><lb/>
        <p>Was ich an aufgetrokkneten Geda&#x0364;rmen wirk-<lb/>
lich ge&#x017F;ehen, und was, wo ich nicht irre, wahr<lb/>
und nicht anders &#x017F;ein wu&#x0364;rde, wenn die Kritik un-<lb/>
terblieben wa&#x0364;re, &#x017F;chla&#x0364;gt <hi rendition="#fr">Albin</hi> mit dem einzigen<lb/>
Worte darnieder, es &#x017F;ei ohne Nuzzen, das trockne<lb/>
Geda&#x0364;rm zu betrachten <note place="foot" n="(26*)"><hi rendition="#aq">p.</hi> 62.</note>. Und dennoch hat-<lb/>
ten &#x017F;ich vor mir diejenigen damit be&#x017F;cha&#x0364;ftigt, wel-<lb/>
che an die&#x017F;em Geza&#x0364;nke Theil nahmen, und es &#x017F;ind<lb/>
noch welche Dinge vorhanden, welche nicht anders,<lb/>
als am troknen Ko&#x0364;rper gezeigt werden ko&#x0364;nnen, als<lb/>
die wahre Grenze der Klappen, deren Figur, und<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">b 5</fw><fw place="bottom" type="catch">wahre</fw><lb/></p>
      </div>
    </front>
  </text>
</TEI>
[XXV/0029] Vorrede. der Albinſchen Beſchreibung zu vergleichen, oder zu verbeſſern; indem ich mehr, als zur Gnuͤge be- merke, daß meine Verſuche an Kindern, die Al- binſchen hingegen an erwachſenen Menſchen ange- ſtellt worden, und daß dieſer Unterſcheid auf die Farbe der Faͤden, welche beide Gedaͤrme an ein- ander heften, einen Einfluß haben koͤnnen. Was ich an aufgetrokkneten Gedaͤrmen wirk- lich geſehen, und was, wo ich nicht irre, wahr und nicht anders ſein wuͤrde, wenn die Kritik un- terblieben waͤre, ſchlaͤgt Albin mit dem einzigen Worte darnieder, es ſei ohne Nuzzen, das trockne Gedaͤrm zu betrachten (26*). Und dennoch hat- ten ſich vor mir diejenigen damit beſchaͤftigt, wel- che an dieſem Gezaͤnke Theil nahmen, und es ſind noch welche Dinge vorhanden, welche nicht anders, als am troknen Koͤrper gezeigt werden koͤnnen, als die wahre Grenze der Klappen, deren Figur, und wahre (26*) p. 62. b 5

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende04_1768
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende04_1768/29
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 4. Berlin, 1768, S. XXV. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende04_1768/29>, abgerufen am 26.11.2024.