Morgagni[Spaltenumbruch](i) hat ihn in denienigen Sinus, welcher beide Quersinus vereinigte, laufen gefunden. Er empfängt nicht weit von seinem Ende wiederum vom kleinen Gehirne einige, und von den Gezelten andere Blutadern (k), bisweilen nimt er auch die Hinterhaupts- ader in sich (k*).
Es bestreicht die untere Schärfe der Sichel eine an- dere Blutader (l), oder der untere Sichelsinus des Vesals(m). Es ist dieser nicht groß, oft um den dritten Theil kürzer, als die Sichel, und läuft einigermaßen, doch nicht genau, mit der dikken Schärfe der Sichel parallel, und empfängt von der Sichel ebenfals einige herablau- fende Blutadern, darunter einige mit den Blutadern, welche sich in den obern Sichelsinus werfen, in Gemein- schaft stehen (n). Da dieser Sinus rundlich ist, so giebt es Schriftsteller, welche ihn vor keinen Sinus hal- ten wollen (o), indessen, daß ihn andere gar nicht ge- funden haben (p).
Jn diesen begeben sich einige andere Blutadern, welche von denen Halbkugeln des großen Gehirns, die zu beiden Seiten an die Sichel gränzen, herkommen, und sich von der Hirnschwiele rükwärts wenden. Jhr gemeinschaftlicher Stamm neiget sich bei dem vordern Ende des Gezelts in den eben beschriebenen Sinus nie-
der
(i) Jn eine von FLEISCH- MANN n. 13. WINSLOW n. 44.
(k)RIDLEY T. 4. L. L. VESAL. 499. Das nennt er die untern Sinus in den vierten einge- fügt. BARTHOLIN. S. 463.
(k*)CANT angeführt. Ort.
(l) Der Erfinder ist VESAL. ob er sie gleich eine Blutader nennt [Spaltenumbruch]Lib. III. c. 14. S. 499. Lib. VII. f. 3. F. G. G.
(m)BIDLOO tab. 8. f. 4.
(n)WINSLOW n. 39. HIGHMOR. T. 18. LYSER cult. anat. S. 102.
(o)HEISTER not. ad. com- pend. anat. n. 48.
(p)SCHELHAMMER diss. 13. n. 9. MORGAGN. S. 3.
V. Abſchn. Die Pulsadern des Gehirns.
Morgagni[Spaltenumbruch](i) hat ihn in denienigen Sinus, welcher beide Querſinus vereinigte, laufen gefunden. Er empfaͤngt nicht weit von ſeinem Ende wiederum vom kleinen Gehirne einige, und von den Gezelten andere Blutadern (k), bisweilen nimt er auch die Hinterhaupts- ader in ſich (k*).
Es beſtreicht die untere Schaͤrfe der Sichel eine an- dere Blutader (l), oder der untere Sichelſinus des Veſals(m). Es iſt dieſer nicht groß, oft um den dritten Theil kuͤrzer, als die Sichel, und laͤuft einigermaßen, doch nicht genau, mit der dikken Schaͤrfe der Sichel parallel, und empfaͤngt von der Sichel ebenfals einige herablau- fende Blutadern, darunter einige mit den Blutadern, welche ſich in den obern Sichelſinus werfen, in Gemein- ſchaft ſtehen (n). Da dieſer Sinus rundlich iſt, ſo giebt es Schriftſteller, welche ihn vor keinen Sinus hal- ten wollen (o), indeſſen, daß ihn andere gar nicht ge- funden haben (p).
Jn dieſen begeben ſich einige andere Blutadern, welche von denen Halbkugeln des großen Gehirns, die zu beiden Seiten an die Sichel graͤnzen, herkommen, und ſich von der Hirnſchwiele ruͤkwaͤrts wenden. Jhr gemeinſchaftlicher Stamm neiget ſich bei dem vordern Ende des Gezelts in den eben beſchriebenen Sinus nie-
der
(i) Jn eine von FLEISCH- MANN n. 13. WINSLOW n. 44.
(k)RIDLEY T. 4. L. L. VESAL. 499. Das nennt er die untern Sinus in den vierten einge- fuͤgt. BARTHOLIN. S. 463.
(k*)CANT angefuͤhrt. Ort.
(l) Der Erfinder iſt VESAL. ob er ſie gleich eine Blutader nennt [Spaltenumbruch]Lib. III. c. 14. S. 499. Lib. VII. f. 3. F. G. G.
(m)BIDLOO tab. 8. f. 4.
(n)WINSLOW n. 39. HIGHMOR. T. 18. LYSER cult. anat. S. 102.
(o)HEISTER not. ad. com- pend. anat. n. 48.
(p)SCHELHAMMER diſſ. 13. n. 9. MORGAGN. S. 3.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><pbfacs="#f0271"n="235"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">V.</hi> Abſchn. Die Pulsadern des Gehirns.</hi></fw><lb/><p><hirendition="#fr">Morgagni</hi><cb/><noteplace="foot"n="(i)">Jn eine von <hirendition="#aq"><hirendition="#g">FLEISCH-<lb/>
MANN</hi> n. 13. <hirendition="#g">WINSLOW</hi><lb/>
n.</hi> 44.</note> hat ihn in denienigen Sinus,<lb/>
welcher beide Querſinus vereinigte, laufen gefunden.<lb/>
Er empfaͤngt nicht weit von ſeinem Ende wiederum vom<lb/>
kleinen Gehirne einige, und von den Gezelten andere<lb/>
Blutadern <noteplace="foot"n="(k)"><hirendition="#aq"><hirendition="#g">RIDLEY</hi> T. 4. L. L.<lb/><hirendition="#g">VESAL.</hi></hi> 499. Das nennt er die<lb/>
untern Sinus in den vierten einge-<lb/>
fuͤgt. <hirendition="#aq"><hirendition="#g">BARTHOLIN.</hi></hi> S. 463.</note>, bisweilen nimt er auch die Hinterhaupts-<lb/>
ader in ſich <noteplace="foot"n="(k*)"><hirendition="#aq"><hirendition="#g">CANT</hi></hi> angefuͤhrt. Ort.</note>.</p><lb/><p>Es beſtreicht die untere Schaͤrfe der Sichel eine an-<lb/>
dere Blutader <noteplace="foot"n="(l)">Der Erfinder iſt <hirendition="#aq"><hirendition="#g">VESAL.</hi></hi><lb/>
ob er ſie gleich eine Blutader nennt<lb/><cb/><hirendition="#aq">Lib. III. c.</hi> 14. S. 499. <hirendition="#aq">Lib. VII.<lb/>
f. 3. F. G. G.</hi></note>, oder der <hirendition="#fr">untere Sichelſinus des<lb/>
Veſals</hi><noteplace="foot"n="(m)"><hirendition="#aq"><hirendition="#g">BIDLOO</hi> tab. 8. f.</hi> 4.</note>. Es iſt dieſer nicht groß, oft um den dritten<lb/>
Theil kuͤrzer, als die Sichel, und laͤuft einigermaßen, doch<lb/>
nicht genau, mit der dikken Schaͤrfe der Sichel parallel,<lb/>
und empfaͤngt von der Sichel ebenfals einige herablau-<lb/>
fende Blutadern, darunter einige mit den Blutadern,<lb/>
welche ſich in den obern Sichelſinus werfen, in Gemein-<lb/>ſchaft ſtehen <noteplace="foot"n="(n)"><hirendition="#aq"><hirendition="#g">WINSLOW</hi> n. 39.<lb/><hirendition="#g">HIGHMOR.</hi> T. 18. <hirendition="#g">LYSER</hi><lb/>
cult. anat.</hi> S. 102.</note>. Da dieſer Sinus rundlich iſt, ſo<lb/>
giebt es Schriftſteller, welche ihn vor keinen Sinus hal-<lb/>
ten wollen <noteplace="foot"n="(o)"><hirendition="#aq"><hirendition="#g">HEISTER</hi> not. ad. com-<lb/>
pend. anat. n.</hi> 48.</note>, indeſſen, daß ihn andere gar nicht ge-<lb/>
funden haben <noteplace="foot"n="(p)"><hirendition="#aq"><hirendition="#g">SCHELHAMMER</hi> diſſ.<lb/>
13. n. 9. <hirendition="#g">MORGAGN.</hi></hi> S. 3.</note>.</p><lb/><p>Jn dieſen begeben ſich einige andere Blutadern,<lb/>
welche von denen Halbkugeln des großen Gehirns, die<lb/>
zu beiden Seiten an die Sichel graͤnzen, herkommen,<lb/>
und ſich von der Hirnſchwiele ruͤkwaͤrts wenden. Jhr<lb/>
gemeinſchaftlicher Stamm neiget ſich bei dem vordern<lb/>
Ende des Gezelts in den eben beſchriebenen Sinus nie-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">der</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[235/0271]
V. Abſchn. Die Pulsadern des Gehirns.
Morgagni
(i) hat ihn in denienigen Sinus,
welcher beide Querſinus vereinigte, laufen gefunden.
Er empfaͤngt nicht weit von ſeinem Ende wiederum vom
kleinen Gehirne einige, und von den Gezelten andere
Blutadern (k), bisweilen nimt er auch die Hinterhaupts-
ader in ſich (k*).
Es beſtreicht die untere Schaͤrfe der Sichel eine an-
dere Blutader (l), oder der untere Sichelſinus des
Veſals (m). Es iſt dieſer nicht groß, oft um den dritten
Theil kuͤrzer, als die Sichel, und laͤuft einigermaßen, doch
nicht genau, mit der dikken Schaͤrfe der Sichel parallel,
und empfaͤngt von der Sichel ebenfals einige herablau-
fende Blutadern, darunter einige mit den Blutadern,
welche ſich in den obern Sichelſinus werfen, in Gemein-
ſchaft ſtehen (n). Da dieſer Sinus rundlich iſt, ſo
giebt es Schriftſteller, welche ihn vor keinen Sinus hal-
ten wollen (o), indeſſen, daß ihn andere gar nicht ge-
funden haben (p).
Jn dieſen begeben ſich einige andere Blutadern,
welche von denen Halbkugeln des großen Gehirns, die
zu beiden Seiten an die Sichel graͤnzen, herkommen,
und ſich von der Hirnſchwiele ruͤkwaͤrts wenden. Jhr
gemeinſchaftlicher Stamm neiget ſich bei dem vordern
Ende des Gezelts in den eben beſchriebenen Sinus nie-
der
(i) Jn eine von FLEISCH-
MANN n. 13. WINSLOW
n. 44.
(k) RIDLEY T. 4. L. L.
VESAL. 499. Das nennt er die
untern Sinus in den vierten einge-
fuͤgt. BARTHOLIN. S. 463.
(k*) CANT angefuͤhrt. Ort.
(l) Der Erfinder iſt VESAL.
ob er ſie gleich eine Blutader nennt
Lib. III. c. 14. S. 499. Lib. VII.
f. 3. F. G. G.
(m) BIDLOO tab. 8. f. 4.
(n) WINSLOW n. 39.
HIGHMOR. T. 18. LYSER
cult. anat. S. 102.
(o) HEISTER not. ad. com-
pend. anat. n. 48.
(p) SCHELHAMMER diſſ.
13. n. 9. MORGAGN. S. 3.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 4. Berlin, 1768, S. 235. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende04_1768/271>, abgerufen am 25.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.