alle übrige Schlagadern des Hauptes, nur die Carotis nicht, hervorbringt. Er geht nach oben zu gerade in die Höhe [Spaltenumbruch](g), und macht die Carotis seiner Seite aus. Die zwote linke kömt aus dem Aortenbogen auf die Art hervor, wie wir bereits ehedem gemeldet haben (h), und er läuft schiefer nach feiner Kopfseite hin (i).
Es ist die linke mit der rechten entweder gleich groß, oder vielmehr etwas kleiner. J. C. Adrian Helvetius[Spaltenumbruch](k) fand, da der Aortendurchmesser wie -- 16, oder wie war, die rechte Carotis 43/4 oder , die linke Carotis 41/4, oder von der Aorte. Jndessen führt doch der berühmte Sylva den Helvetius derge- stalt an, daß er der rechten Carotis zum Durchmesser 31/2, der linken 3 1/3 giebt (l). Hingegen macht der vor- trefliche Senac(m) die linke um etwas größer, indem er ihr 23216 solcher Theile giebt, dergleichen er an der rechten 23104, und an der Aorte 90,000 fand. Hin- gegen habe ich, da der Durchmesser der Aorte 70 Theile enthielt, an der rechten Carotis solcher Theile 25, an der linken 24 gefunden. Jn einem andern Körper hatte die rechte Carotis 24, die linke 21, die Aorte 45 Theil- chens. Ein andermal, da der Aortenstamm 16 betrug, war die linke Carotis 18, die rechte 19 groß, allezeit zu hundert Theilchen eines Zolls gerechnet. Folglich sind die beiden Schlagadern des Hauptes (carotides) entwe- der einander gleich, oder es ist doch die rechte um etwas größer.
Wenn die Carotis auf solche Weise entstanden ist, so wird solche vermittelst des Zellgewebes, mit der gros- sen Blutader, und vornemlich mit dem Nerven des ach-
ten
(g)T. ant. corp. N. u. s. f.
(h)Lib. VI. S. 163.
(i)T. ant. corp. angef. Ort. COWPER Phil. trans. n. 280.
(k)HELVETIVS Lettres au suget de la critique de M. BESSE S. 181.
(l)De la saignee S. 189.
(m)Du coeur T. l. S. 246.
Das Gehirn und die Nerven. X. Buch.
alle uͤbrige Schlagadern des Hauptes, nur die Carotis nicht, hervorbringt. Er geht nach oben zu gerade in die Hoͤhe [Spaltenumbruch](g), und macht die Carotis ſeiner Seite aus. Die zwote linke koͤmt aus dem Aortenbogen auf die Art hervor, wie wir bereits ehedem gemeldet haben (h), und er laͤuft ſchiefer nach feiner Kopfſeite hin (i).
Es iſt die linke mit der rechten entweder gleich groß, oder vielmehr etwas kleiner. J. C. Adrian Helvetius[Spaltenumbruch](k) fand, da der Aortendurchmeſſer wie — 16, oder wie war, die rechte Carotis 4¾ oder , die linke Carotis 4¼, oder von der Aorte. Jndeſſen fuͤhrt doch der beruͤhmte Sylva den Helvetius derge- ſtalt an, daß er der rechten Carotis zum Durchmeſſer 3½, der linken 3⅓ giebt (l). Hingegen macht der vor- trefliche Senac(m) die linke um etwas groͤßer, indem er ihr 23216 ſolcher Theile giebt, dergleichen er an der rechten 23104, und an der Aorte 90,000 fand. Hin- gegen habe ich, da der Durchmeſſer der Aorte 70 Theile enthielt, an der rechten Carotis ſolcher Theile 25, an der linken 24 gefunden. Jn einem andern Koͤrper hatte die rechte Carotis 24, die linke 21, die Aorte 45 Theil- chens. Ein andermal, da der Aortenſtamm 16 betrug, war die linke Carotis 18, die rechte 19 groß, allezeit zu hundert Theilchen eines Zolls gerechnet. Folglich ſind die beiden Schlagadern des Hauptes (carotides) entwe- der einander gleich, oder es iſt doch die rechte um etwas groͤßer.
Wenn die Carotis auf ſolche Weiſe entſtanden iſt, ſo wird ſolche vermittelſt des Zellgewebes, mit der groſ- ſen Blutader, und vornemlich mit dem Nerven des ach-
ten
(g)T. ant. corp. N. u. ſ. f.
(h)Lib. VI. S. 163.
(i)T. ant. corp. angef. Ort. COWPER Phil. trans. n. 280.
(k)HELVETIVS Lettres au ſuget de la critique de M. BESSE S. 181.
(l)De la ſaignée S. 189.
(m)Du cœur T. l. S. 246.
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[166/0202]
Das Gehirn und die Nerven. X. Buch.
alle uͤbrige Schlagadern des Hauptes, nur die Carotis
nicht, hervorbringt. Er geht nach oben zu gerade in
die Hoͤhe
(g), und macht die Carotis ſeiner Seite aus.
Die zwote linke koͤmt aus dem Aortenbogen auf die Art
hervor, wie wir bereits ehedem gemeldet haben (h), und
er laͤuft ſchiefer nach feiner Kopfſeite hin (i).
Es iſt die linke mit der rechten entweder gleich
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Helvetius
(k) fand, da der Aortendurchmeſſer wie — 16,
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linke Carotis 4¼, oder [FORMEL] von der Aorte. Jndeſſen
fuͤhrt doch der beruͤhmte Sylva den Helvetius derge-
ſtalt an, daß er der rechten Carotis zum Durchmeſſer
3½, der linken 3⅓ giebt (l). Hingegen macht der vor-
trefliche Senac (m) die linke um etwas groͤßer, indem
er ihr 23216 ſolcher Theile giebt, dergleichen er an der
rechten 23104, und an der Aorte 90,000 fand. Hin-
gegen habe ich, da der Durchmeſſer der Aorte 70 Theile
enthielt, an der rechten Carotis ſolcher Theile 25, an
der linken 24 gefunden. Jn einem andern Koͤrper hatte
die rechte Carotis 24, die linke 21, die Aorte 45 Theil-
chens. Ein andermal, da der Aortenſtamm 16 betrug,
war die linke Carotis 18, die rechte 19 groß, allezeit zu
hundert Theilchen eines Zolls gerechnet. Folglich ſind
die beiden Schlagadern des Hauptes (carotides) entwe-
der einander gleich, oder es iſt doch die rechte um etwas
groͤßer.
Wenn die Carotis auf ſolche Weiſe entſtanden iſt,
ſo wird ſolche vermittelſt des Zellgewebes, mit der groſ-
ſen Blutader, und vornemlich mit dem Nerven des ach-
ten
(g) T. ant. corp. N. u. ſ. f.
(h) Lib. VI. S. 163.
(i) T. ant. corp. angef. Ort.
COWPER Phil. trans. n. 280.
(k) HELVETIVS Lettres
au ſuget de la critique de M.
BESSE S. 181.
(l) De la ſaignée S. 189.
(m) Du cœur T. l. S. 246.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 4. Berlin, 1768, S. 166. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende04_1768/202>, abgerufen am 23.11.2024.
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