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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 4. Berlin, 1768.

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Vom Gehirne u. Nerven etc. X. Buch.
davon sind, ob uns gleich auch hier die Versuche verlas-
sen, und ich zweifle nicht, daß nicht das aus den Gehirn-
kammern gesamlete Wasser [Spaltenumbruch] (r) hieher abfließen könne.

Wenn dieses Wasser zu viel wird, so entsteht da-
von sehr oft (s) in der Frucht eine Krankheit, welche
man den gespaltenen Rükgrad (spina bifida) nennt. Es
wird in diesem Uebel die harte Membrane, welche den
Pferdeschweif enthält (t), von der Feuchtigkeit ausge-
dänt, und diese läßt entweder die weichen Gräten der
Lenden und des heiligen Beins nicht zusammen wachsen,
oder sie trennt und bekleistert doch dieselben, wenn sie
schlecht zusammen hängen (u), ja es scheint sich diese
Feuchtigkeit so gar unter der Haut selbst (x) zu erheben.
Folglich hat der vortrefliche Trewe recht, wenn er dar-
aus eine Art von Wasserkopfe macht (y). Es kömt
diese Krankheit bei erwachsenen Menschen selten hervor,
doch hat man das Rükkenmark auch alsdenn voll Wasser
gefunden (z).



Vierter
(r) ACREL. Swenska Academ.
Handling. 1748 Trim.
4.
(s) Schon hat dieses M. A.
SEVERINVS noviss. abscess. c.
19.
(t) Die durch dieser Schwuist
zerstreute Nerven TVLP. Lib. III.
c.
29. 30.
(u) TREW angef. Ort. BOEH-
MER obs. 8. praef. ad Fascic. 2.
GILG. spin. bifid. TVLP. c. 29.
HENKEL
angef. Ort. BIDLOO
dec. 2. exerc. 7 C. BAVHIN. de
Hermaphrodit
S. 130. TITSING
spina bifida.
(x) HENKEL Samlung 4.
[Spaltenumbruch] S. 51. C. BAVHIN. TVLP. L. II.
c.
29.
(y) Comm. lit. Nor. 1741.
hebd
20. 31. Thue hinzu le CAT
Memoir. sur le mouv. des mu-
scles.
S. 29. ein mit dem Wasser-
kopfe verbundenes Uebel Eph. Nat.
Cur. dec. 2. ann. 2. obs. 158. RI-
CHA const. Taurin.
3. S. 114
GILG. angefübrt. Ort. ACRELL.
angef. Ort. V. le CAT Memoir.
S. 29.
(z) COLLINS S. 1195. und
ein Jüngling FONTAN. responl.
S. 13.

Vom Gehirne u. Nerven ꝛc. X. Buch.
davon ſind, ob uns gleich auch hier die Verſuche verlaſ-
ſen, und ich zweifle nicht, daß nicht das aus den Gehirn-
kammern geſamlete Waſſer [Spaltenumbruch] (r) hieher abfließen koͤnne.

Wenn dieſes Waſſer zu viel wird, ſo entſteht da-
von ſehr oft (s) in der Frucht eine Krankheit, welche
man den geſpaltenen Ruͤkgrad (ſpina bifida) nennt. Es
wird in dieſem Uebel die harte Membrane, welche den
Pferdeſchweif enthaͤlt (t), von der Feuchtigkeit ausge-
daͤnt, und dieſe laͤßt entweder die weichen Graͤten der
Lenden und des heiligen Beins nicht zuſammen wachſen,
oder ſie trennt und bekleiſtert doch dieſelben, wenn ſie
ſchlecht zuſammen haͤngen (u), ja es ſcheint ſich dieſe
Feuchtigkeit ſo gar unter der Haut ſelbſt (x) zu erheben.
Folglich hat der vortrefliche Trewe recht, wenn er dar-
aus eine Art von Waſſerkopfe macht (y). Es koͤmt
dieſe Krankheit bei erwachſenen Menſchen ſelten hervor,
doch hat man das Ruͤkkenmark auch alsdenn voll Waſſer
gefunden (z).



Vierter
(r) ACREL. Swenska Academ.
Handling. 1748 Trim.
4.
(s) Schon hat dieſes M. A.
SEVERINVS noviſſ. absceſſ. c.
19.
(t) Die durch dieſer Schwuiſt
zerſtreute Nerven TVLP. Lib. III.
c.
29. 30.
(u) TREW angef. Ort. BOEH-
MER obſ. 8. praef. ad Faſcic. 2.
GILG. ſpin. bifid. TVLP. c. 29.
HENKEL
angef. Ort. BIDLOO
dec. 2. exerc. 7 C. BAVHIN. de
Hermaphrodit
S. 130. TITSING
ſpina bifida.
(x) HENKEL Samlung 4.
[Spaltenumbruch] S. 51. C. BAVHIN. TVLP. L. II.
c.
29.
(y) Comm. lit. Nor. 1741.
hebd
20. 31. Thue hinzu le CAT
Memoir. ſur le mouv. des mu-
ſcles.
S. 29. ein mit dem Waſſer-
kopfe verbundenes Uebel Eph. Nat.
Cur. dec. 2. ann. 2. obſ. 158. RI-
CHA conſt. Taurin.
3. S. 114
GILG. angefuͤbrt. Ort. ACRELL.
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S. 29.
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[134/0170] Vom Gehirne u. Nerven ꝛc. X. Buch. davon ſind, ob uns gleich auch hier die Verſuche verlaſ- ſen, und ich zweifle nicht, daß nicht das aus den Gehirn- kammern geſamlete Waſſer (r) hieher abfließen koͤnne. Wenn dieſes Waſſer zu viel wird, ſo entſteht da- von ſehr oft (s) in der Frucht eine Krankheit, welche man den geſpaltenen Ruͤkgrad (ſpina bifida) nennt. Es wird in dieſem Uebel die harte Membrane, welche den Pferdeſchweif enthaͤlt (t), von der Feuchtigkeit ausge- daͤnt, und dieſe laͤßt entweder die weichen Graͤten der Lenden und des heiligen Beins nicht zuſammen wachſen, oder ſie trennt und bekleiſtert doch dieſelben, wenn ſie ſchlecht zuſammen haͤngen (u), ja es ſcheint ſich dieſe Feuchtigkeit ſo gar unter der Haut ſelbſt (x) zu erheben. Folglich hat der vortrefliche Trewe recht, wenn er dar- aus eine Art von Waſſerkopfe macht (y). Es koͤmt dieſe Krankheit bei erwachſenen Menſchen ſelten hervor, doch hat man das Ruͤkkenmark auch alsdenn voll Waſſer gefunden (z). Vierter (r) ACREL. Swenska Academ. Handling. 1748 Trim. 4. (s) Schon hat dieſes M. A. SEVERINVS noviſſ. absceſſ. c. 19. (t) Die durch dieſer Schwuiſt zerſtreute Nerven TVLP. Lib. III. c. 29. 30. (u) TREW angef. Ort. BOEH- MER obſ. 8. praef. ad Faſcic. 2. GILG. ſpin. bifid. TVLP. c. 29. HENKEL angef. Ort. BIDLOO dec. 2. exerc. 7 C. BAVHIN. de Hermaphrodit S. 130. TITSING ſpina bifida. (x) HENKEL Samlung 4. S. 51. C. BAVHIN. TVLP. L. II. c. 29. (y) Comm. lit. Nor. 1741. hebd 20. 31. Thue hinzu le CAT Memoir. ſur le mouv. des mu- ſcles. S. 29. ein mit dem Waſſer- kopfe verbundenes Uebel Eph. Nat. Cur. dec. 2. ann. 2. obſ. 158. RI- CHA conſt. Taurin. 3. S. 114 GILG. angefuͤbrt. Ort. ACRELL. angef. Ort. V. le CAT Memoir. S. 29. (z) COLLINS S. 1195. und ein Juͤngling FONTAN. reſponl. S. 13.

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 4. Berlin, 1768, S. 134. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende04_1768/170>, abgerufen am 25.11.2024.