zween Fortsäzzen mit dem Gehirn verbunden ist, und dem Rükkenmarke zwei andre Hügelchens mittheilt, für das kleine Gehirn gehalten werden.
§. 6. Die vierte Kammer.
Es endigen sich an diesen vier Marksäulen, die vom kleinen Gehirn hinauf, und hinablaufen, die vier hintern Seiten der rautenförmigen Hölung (u), welche die Alten die Kammer des kleinen Gehirns (x)(y), die Neuern hingegen die vierte Gehirnkammer genannt haben (z). Es ist ihr oberes Ende stumpf, und ihr mitt- lerer Durchmesser breiter, und da ich in die Gefäße des Gehirns Fischleim, vom Fische Beluga gemacht, ein- spritzte, so fand ich in dieser Kammer eine nußähnliche Masse (a).
Es endigt sich diese Hölung, welche sich hier, wie im großen Gehirne, einbilden läßt, vorne her bei der Varolischen Brükke (b), und an deren hinterer und mittlern Gegend zeiget sich eine eben solche Spalte, wie in der vierten Kammer (c), die mit der Wasserleitung in eins fortgeht, die man mit einer Schreibfeder ver- gleicht (d), und welche ein rothes Gefäßchen anfüllt.
Es
(u)SANTORIN findet sie nicht, S. 69.
(x)ORIBASIVS S. 10.
(y) Da es dem HEROPHILVS bekannt gewesen ist, GALENVS us. part. L. VIII. c. 11. so kann es nicht eine Erfindung des GALENS seyn, [Spaltenumbruch]
wie der berühmte SCHNEIDER catarrh. L. II. c. 14. behauptet.
(z) Auch eininige Alten beim GALEN. angeführt. Ort.
(a)TARIN tab. 2. f. 2. WINS- LOW n. 108. u. s. f.
(b)ARANTIVS S. 49. hat der- gleichen.
(c)TARIN tab. 3. f. 2. fasc. [unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt] tab. 3. LIEVTAVD angef. Ort. S. 397.
(d)VESAL. S. 787. und ehe- dem HEROPHILVS.
H 3
II. Abſchn. und den Nerven.
zween Fortſaͤzzen mit dem Gehirn verbunden iſt, und dem Ruͤkkenmarke zwei andre Huͤgelchens mittheilt, fuͤr das kleine Gehirn gehalten werden.
§. 6. Die vierte Kammer.
Es endigen ſich an dieſen vier Markſaͤulen, die vom kleinen Gehirn hinauf, und hinablaufen, die vier hintern Seiten der rautenfoͤrmigen Hoͤlung (u), welche die Alten die Kammer des kleinen Gehirns (x)(y), die Neuern hingegen die vierte Gehirnkammer genannt haben (z). Es iſt ihr oberes Ende ſtumpf, und ihr mitt- lerer Durchmeſſer breiter, und da ich in die Gefaͤße des Gehirns Fiſchleim, vom Fiſche Beluga gemacht, ein- ſpritzte, ſo fand ich in dieſer Kammer eine nußaͤhnliche Maſſe (a).
Es endigt ſich dieſe Hoͤlung, welche ſich hier, wie im großen Gehirne, einbilden laͤßt, vorne her bei der Varoliſchen Bruͤkke (b), und an deren hinterer und mittlern Gegend zeiget ſich eine eben ſolche Spalte, wie in der vierten Kammer (c), die mit der Waſſerleitung in eins fortgeht, die man mit einer Schreibfeder ver- gleicht (d), und welche ein rothes Gefaͤßchen anfuͤllt.
Es
(u)SANTORIN findet ſie nicht, S. 69.
(x)ORIBASIVS S. 10.
(y) Da es dem HEROPHILVS bekannt geweſen iſt, GALENVS uſ. part. L. VIII. c. 11. ſo kann es nicht eine Erfindung des GALENS ſeyn, [Spaltenumbruch]
wie der beruͤhmte SCHNEIDER catarrh. L. II. c. 14. behauptet.
(z) Auch eininige Alten beim GALEN. angefuͤhrt. Ort.
(a)TARIN tab. 2. f. 2. WINS- LOW n. 108. u. ſ. f.
(b)ARANTIVS S. 49. hat der- gleichen.
(c)TARIN tab. 3. f. 2. faſc. [unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt] tab. 3. LIEVTAVD angef. Ort. S. 397.
(d)VESAL. S. 787. und ehe- dem HEROPHILVS.
H 3
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0153"n="117"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">II.</hi> Abſchn. und den Nerven.</hi></fw><lb/>
zween Fortſaͤzzen mit dem Gehirn verbunden iſt, und<lb/>
dem Ruͤkkenmarke zwei andre Huͤgelchens mittheilt, fuͤr<lb/>
das kleine Gehirn gehalten werden.</p></div><lb/><divn="3"><head>§. 6.<lb/><hirendition="#g">Die vierte Kammer.</hi></head><lb/><p>Es endigen ſich an dieſen vier Markſaͤulen, die<lb/>
vom kleinen Gehirn hinauf, und hinablaufen, die vier<lb/>
hintern Seiten der rautenfoͤrmigen Hoͤlung <noteplace="foot"n="(u)"><hirendition="#aq">SANTORIN</hi> findet ſie nicht,<lb/>
S. 69.</note>, welche<lb/>
die Alten die Kammer des kleinen Gehirns <noteplace="foot"n="(x)"><hirendition="#aq">ORIBASIVS</hi> S. 10.</note><noteplace="foot"n="(y)">Da es dem <hirendition="#aq">HEROPHILVS</hi><lb/>
bekannt geweſen iſt, <hirendition="#aq">GALENVS uſ.<lb/>
part. L. VIII. c.</hi> 11. ſo kann es nicht<lb/>
eine Erfindung des <hirendition="#aq">GALENS</hi>ſeyn,<lb/><cb/>
wie der beruͤhmte <hirendition="#aq"><hirendition="#g">SCHNEIDER</hi><lb/>
catarrh. L. II. c.</hi> 14. behauptet.</note>, die<lb/>
Neuern hingegen die <hirendition="#fr">vierte Gehirnkammer</hi> genannt<lb/>
haben <noteplace="foot"n="(z)">Auch eininige Alten beim<lb/><hirendition="#aq">GALEN.</hi> angefuͤhrt. Ort.</note>. Es iſt ihr oberes Ende ſtumpf, und ihr mitt-<lb/>
lerer Durchmeſſer breiter, und da ich in die Gefaͤße des<lb/>
Gehirns Fiſchleim, vom Fiſche Beluga gemacht, ein-<lb/>ſpritzte, ſo fand ich in dieſer Kammer eine nußaͤhnliche<lb/>
Maſſe <noteplace="foot"n="(a)"><hirendition="#aq">TARIN tab. 2. f. 2. WINS-<lb/>
LOW n.</hi> 108. u. ſ. f.</note>.</p><lb/><p>Es endigt ſich dieſe Hoͤlung, welche ſich hier, wie<lb/>
im großen Gehirne, einbilden laͤßt, vorne her bei der<lb/><hirendition="#fr">Varoliſchen</hi> Bruͤkke <noteplace="foot"n="(b)"><hirendition="#aq">ARANTIVS</hi> S. 49. hat der-<lb/>
gleichen.</note>, und an deren hinterer und<lb/>
mittlern Gegend zeiget ſich eine eben ſolche Spalte, wie<lb/>
in der vierten Kammer <noteplace="foot"n="(c)"><hirendition="#aq">TARIN tab. 3. f. 2. faſc. <gapreason="illegible"unit="chars"quantity="1"/><lb/>
tab. 3. LIEVTAVD</hi> angef. Ort.<lb/>
S. 397.</note>, die mit der Waſſerleitung<lb/>
in eins fortgeht, die man mit einer <hirendition="#fr">Schreibfeder</hi> ver-<lb/>
gleicht <noteplace="foot"n="(d)"><hirendition="#aq"><hirendition="#g">VESAL.</hi></hi> S. 787. und ehe-<lb/>
dem <hirendition="#aq">HEROPHILVS.</hi></note>, und welche ein rothes Gefaͤßchen anfuͤllt.<lb/><fwplace="bottom"type="sig">H 3</fw><fwplace="bottom"type="catch">Es</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[117/0153]
II. Abſchn. und den Nerven.
zween Fortſaͤzzen mit dem Gehirn verbunden iſt, und
dem Ruͤkkenmarke zwei andre Huͤgelchens mittheilt, fuͤr
das kleine Gehirn gehalten werden.
§. 6.
Die vierte Kammer.
Es endigen ſich an dieſen vier Markſaͤulen, die
vom kleinen Gehirn hinauf, und hinablaufen, die vier
hintern Seiten der rautenfoͤrmigen Hoͤlung (u), welche
die Alten die Kammer des kleinen Gehirns (x) (y), die
Neuern hingegen die vierte Gehirnkammer genannt
haben (z). Es iſt ihr oberes Ende ſtumpf, und ihr mitt-
lerer Durchmeſſer breiter, und da ich in die Gefaͤße des
Gehirns Fiſchleim, vom Fiſche Beluga gemacht, ein-
ſpritzte, ſo fand ich in dieſer Kammer eine nußaͤhnliche
Maſſe (a).
Es endigt ſich dieſe Hoͤlung, welche ſich hier, wie
im großen Gehirne, einbilden laͤßt, vorne her bei der
Varoliſchen Bruͤkke (b), und an deren hinterer und
mittlern Gegend zeiget ſich eine eben ſolche Spalte, wie
in der vierten Kammer (c), die mit der Waſſerleitung
in eins fortgeht, die man mit einer Schreibfeder ver-
gleicht (d), und welche ein rothes Gefaͤßchen anfuͤllt.
Es
(u) SANTORIN findet ſie nicht,
S. 69.
(x) ORIBASIVS S. 10.
(y) Da es dem HEROPHILVS
bekannt geweſen iſt, GALENVS uſ.
part. L. VIII. c. 11. ſo kann es nicht
eine Erfindung des GALENS ſeyn,
wie der beruͤhmte SCHNEIDER
catarrh. L. II. c. 14. behauptet.
(z) Auch eininige Alten beim
GALEN. angefuͤhrt. Ort.
(a) TARIN tab. 2. f. 2. WINS-
LOW n. 108. u. ſ. f.
(b) ARANTIVS S. 49. hat der-
gleichen.
(c) TARIN tab. 3. f. 2. faſc. _
tab. 3. LIEVTAVD angef. Ort.
S. 397.
(d) VESAL. S. 787. und ehe-
dem HEROPHILVS.
H 3
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 4. Berlin, 1768, S. 117. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende04_1768/153>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.