Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 4. Berlin, 1768.

Bild:
<< vorherige Seite

Vom Gehirne X. Buch.
dem festen Marke, hierauf von Jnselchens, die elliptisch,
[Spaltenumbruch] (d) von kleiner Breite, markig, und sich einander pa-
rallel und gleich sind, zusammengesetzt ist, zwischen diese
Jnselchens mischen sich sehr zarte und rindige Streifen,
und es sind diese Linien und Jnseln von der Fläche in
einer kleinen Entfernung abgesondert. Dieienigen Jn-
seln, welche hinterwärts liegen (e), sind an sich länger,
hingegen werden sie vorne kürzer und kleiner (f). Jch
kann ihre Kupfer bei den berühmten Männern nieman-
den empfehlen (g).

Jch habe niemals die markigen, oder grauen, und
sich durchkreuzende Fasern, so wenig, als ein anderer
Zergliedererer, finden können, deren ein berühmt. Mann
Erwehnung thut (h), und folglich müssen sie sehr selten
zu Gesichte kommen. Eben so wenig kann ich mich
in die Fasern finden, welche sich in dem Pflaster der
Kammer, und folglich am gestreiften Körper zeigen
sollen (i).

Außer diesen Jnseln, liegen noch hin und wieder einige
kleine Körperchen von allerley Figur, kleine Linien, und
markige Kerne, wiewohl ohne Ordnung, durch das asch-
farbne Wesen der gestreiften Körper zerstreut (k).

Es
(d) Es nennet sie ungemein dick
GVNZ angef. Ort. dikker, und in
so fern besser zeichnet sie COWPER
append. fig.
30.
(e) Vergleiche von diesen Strei-
fen den. NICOL. STENONIVS
du Cerveau
S. 11. 12. 25. ob er
glelch dunkel ist.
(f) Daß sie verschwinden IO-
SEPHVS la CHARRIERE
S. 153.
(g) VIEVSSENS tab. 9 E. E.
tab. 10. C C. tab. 12. C. C. tab.
13.
14. 15. 16. und dieser zeichnet Strei-
sen, die zu sehr in einem Stükke
fortgehen und die ganze Dikke
durchlaufen. Jch habe eben so
[Spaltenumbruch] wenig die Streifen sich von der
vordern commissura in zwo Reihen
zertheilen gesehen, wie sie VIEVS-
SENS
malt tab. 14. B.B. C.C. Jch
finde fast eben das beim BON-
HOMME
tab. 7. WILLIS.
erin-
nert, daß er seine Figur VIII. und
in der anima brut. die tab. V. von
einem Schafe hergenommen habe.
(h) GVNZ S. 9.
(i) COLLINS tab. 49.
(k) Vieleicht sind dieses die weis-
sen Punkte des GVNZEN a. O.
Es scheint aber dieser berühmte
Mann haben zu wollen, daß sich
Linien nach dem Zuge des Messers
in Punkte verwandeln sollen.

Vom Gehirne X. Buch.
dem feſten Marke, hierauf von Jnſelchens, die elliptiſch,
[Spaltenumbruch] (d) von kleiner Breite, markig, und ſich einander pa-
rallel und gleich ſind, zuſammengeſetzt iſt, zwiſchen dieſe
Jnſelchens miſchen ſich ſehr zarte und rindige Streifen,
und es ſind dieſe Linien und Jnſeln von der Flaͤche in
einer kleinen Entfernung abgeſondert. Dieienigen Jn-
ſeln, welche hinterwaͤrts liegen (e), ſind an ſich laͤnger,
hingegen werden ſie vorne kuͤrzer und kleiner (f). Jch
kann ihre Kupfer bei den beruͤhmten Maͤnnern nieman-
den empfehlen (g).

Jch habe niemals die markigen, oder grauen, und
ſich durchkreuzende Faſern, ſo wenig, als ein anderer
Zergliedererer, finden koͤnnen, deren ein beruͤhmt. Mann
Erwehnung thut (h), und folglich muͤſſen ſie ſehr ſelten
zu Geſichte kommen. Eben ſo wenig kann ich mich
in die Faſern finden, welche ſich in dem Pflaſter der
Kammer, und folglich am geſtreiften Koͤrper zeigen
ſollen (i).

Außer dieſen Jnſeln, liegen noch hin und wieder einige
kleine Koͤrperchen von allerley Figur, kleine Linien, und
markige Kerne, wiewohl ohne Ordnung, durch das aſch-
farbne Weſen der geſtreiften Koͤrper zerſtreut (k).

Es
(d) Es nennet ſie ungemein dick
GVNZ angef. Ort. dikker, und in
ſo fern beſſer zeichnet ſie COWPER
append. fig.
30.
(e) Vergleiche von dieſen Strei-
fen den. NICOL. STENONIVS
du Cerveau
S. 11. 12. 25. ob er
glelch dunkel iſt.
(f) Daß ſie verſchwinden IO-
SEPHVS la CHARRIERE
S. 153.
(g) VIEVSSENS tab. 9 E. E.
tab. 10. C C. tab. 12. C. C. tab.
13.
14. 15. 16. und dieſer zeichnet Strei-
ſen, die zu ſehr in einem Stuͤkke
fortgehen und die ganze Dikke
durchlaufen. Jch habe eben ſo
[Spaltenumbruch] wenig die Streifen ſich von der
vordern commiſſura in zwo Reihen
zertheilen geſehen, wie ſie VIEVS-
SENS
malt tab. 14. B.B. C.C. Jch
finde faſt eben das beim BON-
HOMME
tab. 7. WILLIS.
erin-
nert, daß er ſeine Figur VIII. und
in der anima brut. die tab. V. von
einem Schafe hergenommen habe.
(h) GVNZ S. 9.
(i) COLLINS tab. 49.
(k) Vieleicht ſind dieſes die weiſ-
ſen Punkte des GVNZEN a. O.
Es ſcheint aber dieſer beruͤhmte
Mann haben zu wollen, daß ſich
Linien nach dem Zuge des Meſſers
in Punkte verwandeln ſollen.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0112" n="76"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vom Gehirne <hi rendition="#aq">X.</hi> Buch.</hi></fw><lb/>
dem fe&#x017F;ten Marke, hierauf von Jn&#x017F;elchens, die ellipti&#x017F;ch,<lb/><cb/>
<note place="foot" n="(d)">Es nennet &#x017F;ie ungemein dick<lb/><hi rendition="#aq">GVNZ</hi> angef. Ort. dikker, und in<lb/>
&#x017F;o fern be&#x017F;&#x017F;er zeichnet &#x017F;ie <hi rendition="#aq">COWPER<lb/>
append. fig.</hi> 30.</note> von kleiner Breite, markig, und &#x017F;ich einander pa-<lb/>
rallel und gleich &#x017F;ind, zu&#x017F;ammenge&#x017F;etzt i&#x017F;t, zwi&#x017F;chen die&#x017F;e<lb/>
Jn&#x017F;elchens mi&#x017F;chen &#x017F;ich &#x017F;ehr zarte und rindige Streifen,<lb/>
und es &#x017F;ind die&#x017F;e Linien und Jn&#x017F;eln von der Fla&#x0364;che in<lb/>
einer kleinen Entfernung abge&#x017F;ondert. Dieienigen Jn-<lb/>
&#x017F;eln, welche hinterwa&#x0364;rts liegen <note place="foot" n="(e)">Vergleiche von die&#x017F;en Strei-<lb/>
fen den. <hi rendition="#aq">NICOL. STENONIVS<lb/>
du Cerveau</hi> S. 11. 12. 25. ob er<lb/>
glelch dunkel i&#x017F;t.</note>, &#x017F;ind an &#x017F;ich la&#x0364;nger,<lb/>
hingegen werden &#x017F;ie vorne ku&#x0364;rzer und kleiner <note place="foot" n="(f)">Daß &#x017F;ie ver&#x017F;chwinden <hi rendition="#aq">IO-<lb/>
SEPHVS la CHARRIERE</hi> S. 153.</note>. Jch<lb/>
kann ihre Kupfer bei den beru&#x0364;hmten Ma&#x0364;nnern nieman-<lb/>
den empfehlen <note place="foot" n="(g)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">VIEVSSENS</hi> tab. 9 E. E.<lb/>
tab. 10. C C. tab. 12. C. C. tab.</hi> 13.<lb/>
14. 15. 16. und die&#x017F;er zeichnet Strei-<lb/>
&#x017F;en, die zu &#x017F;ehr in einem Stu&#x0364;kke<lb/>
fortgehen und die ganze Dikke<lb/>
durchlaufen. Jch habe eben &#x017F;o<lb/><cb/>
wenig die Streifen &#x017F;ich von der<lb/>
vordern <hi rendition="#aq">commi&#x017F;&#x017F;ura</hi> in zwo Reihen<lb/>
zertheilen ge&#x017F;ehen, wie &#x017F;ie <hi rendition="#aq">VIEVS-<lb/>
SENS</hi> malt <hi rendition="#aq">tab. 14. B.B. C.C.</hi> Jch<lb/>
finde fa&#x017F;t eben das beim <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">BON-<lb/>
HOMME</hi> tab. 7. WILLIS.</hi> erin-<lb/>
nert, daß er &#x017F;eine Figur <hi rendition="#aq">VIII.</hi> und<lb/>
in der <hi rendition="#aq">anima brut.</hi> die <hi rendition="#aq">tab. V.</hi> von<lb/>
einem Schafe hergenommen habe.</note>.</p><lb/>
            <p>Jch habe niemals die markigen, oder grauen, und<lb/>
&#x017F;ich durchkreuzende Fa&#x017F;ern, &#x017F;o wenig, als ein anderer<lb/>
Zergliedererer, finden ko&#x0364;nnen, deren ein beru&#x0364;hmt. Mann<lb/>
Erwehnung thut <note place="foot" n="(h)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">GVNZ</hi></hi> S. 9.</note>, und folglich mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ie &#x017F;ehr &#x017F;elten<lb/>
zu Ge&#x017F;ichte kommen. Eben &#x017F;o wenig kann ich mich<lb/>
in die Fa&#x017F;ern finden, welche &#x017F;ich in dem Pfla&#x017F;ter der<lb/>
Kammer, und folglich am ge&#x017F;treiften Ko&#x0364;rper zeigen<lb/>
&#x017F;ollen <note place="foot" n="(i)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">COLLINS</hi> tab.</hi> 49.</note>.</p><lb/>
            <p>Außer die&#x017F;en Jn&#x017F;eln, liegen noch hin und wieder einige<lb/>
kleine Ko&#x0364;rperchen von allerley Figur, kleine Linien, und<lb/>
markige Kerne, wiewohl ohne Ordnung, durch das a&#x017F;ch-<lb/>
farbne We&#x017F;en der ge&#x017F;treiften Ko&#x0364;rper zer&#x017F;treut <note place="foot" n="(k)">Vieleicht &#x017F;ind die&#x017F;es die wei&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en Punkte des <hi rendition="#aq">GVNZEN</hi> a. O.<lb/>
Es &#x017F;cheint aber die&#x017F;er beru&#x0364;hmte<lb/>
Mann haben zu wollen, daß &#x017F;ich<lb/>
Linien nach dem Zuge des Me&#x017F;&#x017F;ers<lb/>
in Punkte verwandeln &#x017F;ollen.</note>.</p><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">Es</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[76/0112] Vom Gehirne X. Buch. dem feſten Marke, hierauf von Jnſelchens, die elliptiſch, (d) von kleiner Breite, markig, und ſich einander pa- rallel und gleich ſind, zuſammengeſetzt iſt, zwiſchen dieſe Jnſelchens miſchen ſich ſehr zarte und rindige Streifen, und es ſind dieſe Linien und Jnſeln von der Flaͤche in einer kleinen Entfernung abgeſondert. Dieienigen Jn- ſeln, welche hinterwaͤrts liegen (e), ſind an ſich laͤnger, hingegen werden ſie vorne kuͤrzer und kleiner (f). Jch kann ihre Kupfer bei den beruͤhmten Maͤnnern nieman- den empfehlen (g). Jch habe niemals die markigen, oder grauen, und ſich durchkreuzende Faſern, ſo wenig, als ein anderer Zergliedererer, finden koͤnnen, deren ein beruͤhmt. Mann Erwehnung thut (h), und folglich muͤſſen ſie ſehr ſelten zu Geſichte kommen. Eben ſo wenig kann ich mich in die Faſern finden, welche ſich in dem Pflaſter der Kammer, und folglich am geſtreiften Koͤrper zeigen ſollen (i). Außer dieſen Jnſeln, liegen noch hin und wieder einige kleine Koͤrperchen von allerley Figur, kleine Linien, und markige Kerne, wiewohl ohne Ordnung, durch das aſch- farbne Weſen der geſtreiften Koͤrper zerſtreut (k). Es (d) Es nennet ſie ungemein dick GVNZ angef. Ort. dikker, und in ſo fern beſſer zeichnet ſie COWPER append. fig. 30. (e) Vergleiche von dieſen Strei- fen den. NICOL. STENONIVS du Cerveau S. 11. 12. 25. ob er glelch dunkel iſt. (f) Daß ſie verſchwinden IO- SEPHVS la CHARRIERE S. 153. (g) VIEVSSENS tab. 9 E. E. tab. 10. C C. tab. 12. C. C. tab. 13. 14. 15. 16. und dieſer zeichnet Strei- ſen, die zu ſehr in einem Stuͤkke fortgehen und die ganze Dikke durchlaufen. Jch habe eben ſo wenig die Streifen ſich von der vordern commiſſura in zwo Reihen zertheilen geſehen, wie ſie VIEVS- SENS malt tab. 14. B.B. C.C. Jch finde faſt eben das beim BON- HOMME tab. 7. WILLIS. erin- nert, daß er ſeine Figur VIII. und in der anima brut. die tab. V. von einem Schafe hergenommen habe. (h) GVNZ S. 9. (i) COLLINS tab. 49. (k) Vieleicht ſind dieſes die weiſ- ſen Punkte des GVNZEN a. O. Es ſcheint aber dieſer beruͤhmte Mann haben zu wollen, daß ſich Linien nach dem Zuge des Meſſers in Punkte verwandeln ſollen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende04_1768
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende04_1768/112
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 4. Berlin, 1768, S. 76. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende04_1768/112>, abgerufen am 23.11.2024.