Nakkenmuskeln, es mögen dieselben, wohin man will, hin gerichtet feyn, bestimmt, daß sie den Kopf, und Nakken unbeweglich machen. Eben dieser Muskel befestigt auch das Schlüsselbein im Lager, er führt es in die Höhe hin- auf, damit es dem Schlüsselbeinmuskel ein festeres Lager gebe, die erste Ribbe halte, und, so viel sichs thun läst, erhebe.
So viel, als ich mich jezzt erinnern kann, berühmte Männer gelesen zu haben, so haben doch alle diese Thä- tigkeit der Zizzenmuskeln ausser Acht gelassen.
§. 23. Der niedersteigende Nakkenmuskel.
Dieser Muskel, den man gemeiniglich dem Diemer- broekk(o) zuschreibt, der aber viel älter ist, und dem Gabriel Faloppia(p) gar nicht unbekannt gewesen, erhebt die Ribben nur schwach, indem er sich an den Theil der Ribben, der dicht an ihrem Gelenke ist, folg- lich als ein Hebel ganz nahe an das Ende, welches an den Ruhepunkt grenzt, anfügt. Jndessen hält er doch, so viel ihm möglich ist (q), auch die Ribben (r), damit sie von so vielen niederziehenden Muskeln nicht herabge- rissen werden mögen; er hebet sie aber auch in die Höhe, wenn der Nakken nur erst wohl versichert, und feste ist. Er lieget nämlich hinterwerts am Kopfe, und Rükken, ist lang und schmal, läuft hie und da mit dem Hebemuskel des Schulterblates (s), dem Queermuskel des Halses, dem allerlängsten Rükkenmuskel, und mit dem breiten
Kreuz-
(o)[Spaltenumbruch]Anatom. S. 457.
(p)Obs. anat. S. 99. Er son- dert ihn vom Queermuskel des Halses nicht genung ab.
(q) Dieses frägt albin. S. 368. und es bejaht es douglass. [Spaltenumbruch]
und nevcranz de respirat. c. 2.
(r)ALBIN. S. 368.
(s)ALBIN. T. VII. bei O. T. XV.
F 2
I. Abſchnitt. Die Bruſt.
Nakkenmuskeln, es moͤgen dieſelben, wohin man will, hin gerichtet feyn, beſtimmt, daß ſie den Kopf, und Nakken unbeweglich machen. Eben dieſer Muskel befeſtigt auch das Schluͤſſelbein im Lager, er fuͤhrt es in die Hoͤhe hin- auf, damit es dem Schluͤſſelbeinmuskel ein feſteres Lager gebe, die erſte Ribbe halte, und, ſo viel ſichs thun laͤſt, erhebe.
So viel, als ich mich jezzt erinnern kann, beruͤhmte Maͤnner geleſen zu haben, ſo haben doch alle dieſe Thaͤ- tigkeit der Zizzenmuskeln auſſer Acht gelaſſen.
§. 23. Der niederſteigende Nakkenmuskel.
Dieſer Muskel, den man gemeiniglich dem Diemer- broekk(o) zuſchreibt, der aber viel aͤlter iſt, und dem Gabriel Faloppia(p) gar nicht unbekannt geweſen, erhebt die Ribben nur ſchwach, indem er ſich an den Theil der Ribben, der dicht an ihrem Gelenke iſt, folg- lich als ein Hebel ganz nahe an das Ende, welches an den Ruhepunkt grenzt, anfuͤgt. Jndeſſen haͤlt er doch, ſo viel ihm moͤglich iſt (q), auch die Ribben (r), damit ſie von ſo vielen niederziehenden Muskeln nicht herabge- riſſen werden moͤgen; er hebet ſie aber auch in die Hoͤhe, wenn der Nakken nur erſt wohl verſichert, und feſte iſt. Er lieget naͤmlich hinterwerts am Kopfe, und Ruͤkken, iſt lang und ſchmal, laͤuft hie und da mit dem Hebemuskel des Schulterblates (s), dem Queermuskel des Halſes, dem allerlaͤngſten Ruͤkkenmuskel, und mit dem breiten
Kreuz-
(o)[Spaltenumbruch]Anatom. S. 457.
(p)Obſ. anat. S. 99. Er ſon- dert ihn vom Queermuskel des Halſes nicht genung ab.
(q) Dieſes fraͤgt albin. S. 368. und es bejaht es douglaſſ. [Spaltenumbruch]
und nevcranz de reſpirat. c. 2.
(r)ALBIN. S. 368.
(s)ALBIN. T. VII. bei Ω. T. XV.
F 2
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I. Abſchnitt. Die Bruſt.
Nakkenmuskeln, es moͤgen dieſelben, wohin man will, hin
gerichtet feyn, beſtimmt, daß ſie den Kopf, und Nakken
unbeweglich machen. Eben dieſer Muskel befeſtigt auch
das Schluͤſſelbein im Lager, er fuͤhrt es in die Hoͤhe hin-
auf, damit es dem Schluͤſſelbeinmuskel ein feſteres Lager
gebe, die erſte Ribbe halte, und, ſo viel ſichs thun laͤſt,
erhebe.
So viel, als ich mich jezzt erinnern kann, beruͤhmte
Maͤnner geleſen zu haben, ſo haben doch alle dieſe Thaͤ-
tigkeit der Zizzenmuskeln auſſer Acht gelaſſen.
§. 23.
Der niederſteigende Nakkenmuskel.
Dieſer Muskel, den man gemeiniglich dem Diemer-
broekk (o) zuſchreibt, der aber viel aͤlter iſt, und dem
Gabriel Faloppia (p) gar nicht unbekannt geweſen,
erhebt die Ribben nur ſchwach, indem er ſich an den
Theil der Ribben, der dicht an ihrem Gelenke iſt, folg-
lich als ein Hebel ganz nahe an das Ende, welches an
den Ruhepunkt grenzt, anfuͤgt. Jndeſſen haͤlt er doch,
ſo viel ihm moͤglich iſt (q), auch die Ribben (r), damit
ſie von ſo vielen niederziehenden Muskeln nicht herabge-
riſſen werden moͤgen; er hebet ſie aber auch in die Hoͤhe,
wenn der Nakken nur erſt wohl verſichert, und feſte iſt.
Er lieget naͤmlich hinterwerts am Kopfe, und Ruͤkken, iſt
lang und ſchmal, laͤuft hie und da mit dem Hebemuskel
des Schulterblates (s), dem Queermuskel des Halſes,
dem allerlaͤngſten Ruͤkkenmuskel, und mit dem breiten
Kreuz-
(o)
Anatom. S. 457.
(p) Obſ. anat. S. 99. Er ſon-
dert ihn vom Queermuskel des
Halſes nicht genung ab.
(q) Dieſes fraͤgt albin. S. 368.
und es bejaht es douglaſſ.
und nevcranz de reſpirat.
c. 2.
(r) ALBIN. S. 368.
(s) ALBIN. T. VII. bei
Ω. T. XV.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766, S. 83. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/89>, abgerufen am 27.11.2024.
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