massen beherrschen können, und folglich zu den Schlüssel- beinen, oder zum Brustbein, oder gar zur Obernschulter mit gehören. Eben diese Bemühung verdienen auch die- jenigen Muskeln, welche von den untern Gegenden ent- springen, und in der Absicht zu den Ribben hinauf stei- gen, um dieselbe nieder zu ziehen.
§. 20. Der Schlüsselbeinmuskel.
Wir geben dem Schlüsselbeinmuskel die erste Stelle, welcher einigermassen einem innern Zwischenmus- kel der Ribben gleich ist, aber dennoch dem Quermuskel näher, und zwischen dem Schlüsselbeine und der ersten Ribbe liegt. Er entsteht von dem äussern und innern Mitteltheile (p) des Schlüsselbeins, bisweilen auch vom Hökerchen, welches das Ende des Schlüsselbeins, das an die Schulterhöhe gränzt, beschlist; bisweilen nimmt er auch vom Rabenschnabel des Schulterblates seinen An- fang her (q). Von da geht dieser Muskel mit einem rundlichen Bauche, fast mit der Erde parallel hineinwerts, und er wirft sich endlich mit seiner Sehne in den obern Rand des Knorpels der ersten Ribbe (r) wo dieser mit dem knochigen benachbart ist, oder auch an das Ende des knochigen (s). Jch habe gesehen, daß er eine Seh- ne vom Rabenschnabel zugeordnet bekommen, welche sich über das Fleisch dieses Muskels zerstreute.
Jch habe von zweien Schlüsselbeinmuskeln gelesen, darunter eine nach der bekanten Weise gebaut war: der neue kam nicht recht mitten am Schlüsselbeine unterwerts, wo es sich beugt, zum Vorschein, und begab sich zum
Brust-
(p)[Spaltenumbruch]EVSTACH. T. 32. 35. albin. angef. Ort. u. f. T. II. u.f. T. XVII. f. 20. winslow. n. 170.
(q)ALBIN. ang. Ort. dou- [Spaltenumbruch]
glass. append. S. 8.
(r)EVSTACH. T. XXXII. XXXV. albin. T. II. XVII. n. 20.
(s)ALBIN. S. 270. wins- low. Expos. Anat. T. II. n. 170.
Das Atemholen. VIII. Buch.
maſſen beherrſchen koͤnnen, und folglich zu den Schluͤſſel- beinen, oder zum Bruſtbein, oder gar zur Obernſchulter mit gehoͤren. Eben dieſe Bemuͤhung verdienen auch die- jenigen Muskeln, welche von den untern Gegenden ent- ſpringen, und in der Abſicht zu den Ribben hinauf ſtei- gen, um dieſelbe nieder zu ziehen.
§. 20. Der Schluͤſſelbeinmuskel.
Wir geben dem Schluͤſſelbeinmuskel die erſte Stelle, welcher einigermaſſen einem innern Zwiſchenmus- kel der Ribben gleich iſt, aber dennoch dem Quermuskel naͤher, und zwiſchen dem Schluͤſſelbeine und der erſten Ribbe liegt. Er entſteht von dem aͤuſſern und innern Mitteltheile (p) des Schluͤſſelbeins, bisweilen auch vom Hoͤkerchen, welches das Ende des Schluͤſſelbeins, das an die Schulterhoͤhe graͤnzt, beſchliſt; bisweilen nimmt er auch vom Rabenſchnabel des Schulterblates ſeinen An- fang her (q). Von da geht dieſer Muskel mit einem rundlichen Bauche, faſt mit der Erde parallel hineinwerts, und er wirft ſich endlich mit ſeiner Sehne in den obern Rand des Knorpels der erſten Ribbe (r) wo dieſer mit dem knochigen benachbart iſt, oder auch an das Ende des knochigen (s). Jch habe geſehen, daß er eine Seh- ne vom Rabenſchnabel zugeordnet bekommen, welche ſich uͤber das Fleiſch dieſes Muskels zerſtreute.
Jch habe von zweien Schluͤſſelbeinmuskeln geleſen, darunter eine nach der bekanten Weiſe gebaut war: der neue kam nicht recht mitten am Schluͤſſelbeine unterwerts, wo es ſich beugt, zum Vorſchein, und begab ſich zum
Bruſt-
(p)[Spaltenumbruch]EVSTACH. T. 32. 35. albin. angef. Ort. u. f. T. II. u.f. T. XVII. f. 20. winſlow. n. 170.
(q)ALBIN. ang. Ort. dou- [Spaltenumbruch]
glaſſ. append. S. 8.
(r)EVSTACH. T. XXXII. XXXV. albin. T. II. XVII. n. 20.
(s)ALBIN. S. 270. winſ- low. Expoſ. Anat. T. II. n. 170.
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Das Atemholen. VIII. Buch.
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mit gehoͤren. Eben dieſe Bemuͤhung verdienen auch die-
jenigen Muskeln, welche von den untern Gegenden ent-
ſpringen, und in der Abſicht zu den Ribben hinauf ſtei-
gen, um dieſelbe nieder zu ziehen.
§. 20.
Der Schluͤſſelbeinmuskel.
Wir geben dem Schluͤſſelbeinmuskel die erſte
Stelle, welcher einigermaſſen einem innern Zwiſchenmus-
kel der Ribben gleich iſt, aber dennoch dem Quermuskel
naͤher, und zwiſchen dem Schluͤſſelbeine und der erſten
Ribbe liegt. Er entſteht von dem aͤuſſern und innern
Mitteltheile (p) des Schluͤſſelbeins, bisweilen auch vom
Hoͤkerchen, welches das Ende des Schluͤſſelbeins, das an
die Schulterhoͤhe graͤnzt, beſchliſt; bisweilen nimmt er
auch vom Rabenſchnabel des Schulterblates ſeinen An-
fang her (q). Von da geht dieſer Muskel mit einem
rundlichen Bauche, faſt mit der Erde parallel hineinwerts,
und er wirft ſich endlich mit ſeiner Sehne in den obern
Rand des Knorpels der erſten Ribbe (r) wo dieſer mit
dem knochigen benachbart iſt, oder auch an das Ende
des knochigen (s). Jch habe geſehen, daß er eine Seh-
ne vom Rabenſchnabel zugeordnet bekommen, welche
ſich uͤber das Fleiſch dieſes Muskels zerſtreute.
Jch habe von zweien Schluͤſſelbeinmuskeln geleſen,
darunter eine nach der bekanten Weiſe gebaut war: der
neue kam nicht recht mitten am Schluͤſſelbeine unterwerts,
wo es ſich beugt, zum Vorſchein, und begab ſich zum
Bruſt-
(p)
EVSTACH. T. 32. 35.
albin. angef. Ort. u. f. T. II. u.f.
T. XVII. f. 20. winſlow. n.
170.
(q) ALBIN. ang. Ort. dou-
glaſſ. append. S. 8.
(r) EVSTACH. T. XXXII.
XXXV. albin. T. II. XVII. n. 20.
(s) ALBIN. S. 270. winſ-
low. Expoſ. Anat. T. II. n. 170.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766, S. 74. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/80>, abgerufen am 27.11.2024.
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