seiner Theile noch vor diesem Muskel (z). Er vermischt sich mittelst einiger Fasern, und der Sehne des Griffel- zungenmuskels (a) mit dem Brustzungenmuskel, und mit der Sehne des zweibäuchigen. Jch habe Körper vor mir gehabt, in denen er gar nicht zugegen gewesen ist (b).
Seine Verrichtung ist überhaupt eben die, die der Brustzungenmuskel hat, er zieht eben sowol das Zungen- bein, und den Luftröhrenkopf zugleich mit sich nieder, und ein wenig rükkwerts (c), da sein Ursprung etwas nä- her an dem Wirbelbeine liegt. Solchergestalt wird auch der Schlund im Niederschlukken zusammengedrukkt.
§. 4. Die beiden Griffelzungenmuskeln.
Es kommen vom griffelförmigen Fortsazze drei Muskeln hervor: von der Wurzel (d), bis zum Mittel- theile (e), wo er einer Knochenansazz bekömmt, und in einer Gegend, die bei verschiednen Personen verschieden ist, und zwar bisweilen mit einer Sehne, die von der Wurzel entspringt, indessen daß die andre mitten vom Fortsazze herkommt, ich sage, hier entspringt der Griffel- zungenmuskel unterwerts und vorwerts, ganz nahe bei, und hinterwerts aber der Griffelschlundmuskel (f), vor-
werts
(z)[Spaltenumbruch]WINSL. n. 869. cowp. T. 27. Ausg. 1724.
(a)ALBIN. S 200.
(b)bvchn. Miscell. 1727. S. 252. cheseld. S. 79. Seinen Plazz nahm ein breiterer Brustzun- genmuskel ein. Vielleicht hat eben dieses der ber. Winslow gesehen, wenn er sagt: Es sei mitten am Schlüsselbeine entstanben, und habe [Spaltenumbruch]
sich mit dem Brustzungenmuskel vermischt. n. 868.
(c)Albin. S. 200. Cowper. S. 74.
(d)ORIBAS. S. 204. winsl. n. 863. albin. T. XI. n. 37. in der Mitte, dovgl. S. 31.
(e)albin. S. 210. 211. covr- cell. T. VI. i. l.
(f)COVRCELL. T. VI. h. H.
S s 4
II. Abſchn. Die Werkzeuge der Rede.
ſeiner Theile noch vor dieſem Muskel (z). Er vermiſcht ſich mittelſt einiger Faſern, und der Sehne des Griffel- zungenmuskels (a) mit dem Bruſtzungenmuskel, und mit der Sehne des zweibaͤuchigen. Jch habe Koͤrper vor mir gehabt, in denen er gar nicht zugegen geweſen iſt (b).
Seine Verrichtung iſt uͤberhaupt eben die, die der Bruſtzungenmuskel hat, er zieht eben ſowol das Zungen- bein, und den Luftroͤhrenkopf zugleich mit ſich nieder, und ein wenig ruͤkkwerts (c), da ſein Urſprung etwas naͤ- her an dem Wirbelbeine liegt. Solchergeſtalt wird auch der Schlund im Niederſchlukken zuſammengedrukkt.
§. 4. Die beiden Griffelzungenmuskeln.
Es kommen vom griffelfoͤrmigen Fortſazze drei Muskeln hervor: von der Wurzel (d), bis zum Mittel- theile (e), wo er einer Knochenanſazz bekoͤmmt, und in einer Gegend, die bei verſchiednen Perſonen verſchieden iſt, und zwar bisweilen mit einer Sehne, die von der Wurzel entſpringt, indeſſen daß die andre mitten vom Fortſazze herkommt, ich ſage, hier entſpringt der Griffel- zungenmuskel unterwerts und vorwerts, ganz nahe bei, und hinterwerts aber der Griffelſchlundmuskel (f), vor-
werts
(z)[Spaltenumbruch]WINSL. n. 869. cowp. T. 27. Ausg. 1724.
(a)ALBIN. S 200.
(b)bvchn. Miſcell. 1727. S. 252. cheſeld. S. 79. Seinen Plazz nahm ein breiterer Bruſtzun- genmuskel ein. Vielleicht hat eben dieſes der ber. Winslow geſehen, wenn er ſagt: Es ſei mitten am Schluͤſſelbeine entſtanben, und habe [Spaltenumbruch]
ſich mit dem Bruſtzungenmuskel vermiſcht. n. 868.
(c)Albin. S. 200. Cowper. S. 74.
(d)ORIBAS. S. 204. winſl. n. 863. albin. T. XI. n. 37. in der Mitte, dovgl. S. 31.
(e)albin. S. 210. 211. covr- cell. T. VI. i. l.
(f)COVRCELL. T. VI. h. H.
S s 4
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0653"n="645[647]"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">II.</hi> Abſchn. Die Werkzeuge der Rede.</hi></fw><lb/>ſeiner Theile noch vor dieſem Muskel <noteplace="foot"n="(z)"><cb/><hirendition="#aq"><hirendition="#g">WINSL.</hi> n. 869. <hirendition="#g"><hirendition="#k">cowp.</hi></hi><lb/>
T.</hi> 27. Ausg. 1724.</note>. Er vermiſcht<lb/>ſich mittelſt einiger Faſern, und der Sehne des Griffel-<lb/>
zungenmuskels <noteplace="foot"n="(a)"><hirendition="#aq"><hirendition="#g">ALBIN.</hi></hi> S 200.</note> mit dem Bruſtzungenmuskel, und<lb/>
mit der Sehne des zweibaͤuchigen. Jch habe Koͤrper<lb/>
vor mir gehabt, in denen er gar nicht zugegen geweſen<lb/>
iſt <noteplace="foot"n="(b)"><hirendition="#aq"><hirendition="#g"><hirendition="#k">bvchn.</hi></hi> Miſcell.</hi> 1727. S.<lb/>
252. <hirendition="#aq"><hirendition="#g"><hirendition="#k">cheſeld.</hi></hi></hi> S. 79. Seinen<lb/>
Plazz nahm ein breiterer Bruſtzun-<lb/>
genmuskel ein. Vielleicht hat eben<lb/>
dieſes der ber. <hirendition="#fr">Winslow</hi> geſehen,<lb/>
wenn er ſagt: Es ſei mitten am<lb/>
Schluͤſſelbeine entſtanben, und habe<lb/><cb/>ſich mit dem Bruſtzungenmuskel<lb/>
vermiſcht. <hirendition="#aq">n.</hi> 868.</note>.</p><lb/><p>Seine Verrichtung iſt uͤberhaupt eben die, die der<lb/>
Bruſtzungenmuskel hat, er zieht eben ſowol das Zungen-<lb/>
bein, und den Luftroͤhrenkopf zugleich mit ſich nieder,<lb/>
und ein wenig ruͤkkwerts <noteplace="foot"n="(c)"><hirendition="#fr">Albin.</hi> S. 200. <hirendition="#fr">Cowper.</hi><lb/>
S. 74.</note>, da ſein Urſprung etwas naͤ-<lb/>
her an dem Wirbelbeine liegt. Solchergeſtalt wird auch<lb/>
der Schlund im Niederſchlukken zuſammengedrukkt.</p></div><lb/><divn="3"><head>§. 4.<lb/>
Die beiden Griffelzungenmuskeln.</head><lb/><p>Es kommen vom griffelfoͤrmigen Fortſazze drei<lb/>
Muskeln hervor: von der Wurzel <noteplace="foot"n="(d)"><hirendition="#aq"><hirendition="#g">ORIBAS.</hi></hi> S. 204. <hirendition="#aq"><hirendition="#k">winſl.</hi><lb/>
n. 863. <hirendition="#g"><hirendition="#k">albin.</hi></hi> T. XI. n.</hi> 37. in der<lb/>
Mitte, <hirendition="#aq"><hirendition="#g"><hirendition="#k">dovgl.</hi></hi></hi> S. 31.</note>, bis zum Mittel-<lb/>
theile <noteplace="foot"n="(e)"><hirendition="#aq"><hirendition="#g"><hirendition="#k">albin.</hi></hi></hi> S. 210. 211. <hirendition="#aq"><hirendition="#g"><hirendition="#k">covr-<lb/>
cell.</hi></hi> T. VI. i. l.</hi></note>, wo er einer Knochenanſazz bekoͤmmt, und in<lb/>
einer Gegend, die bei verſchiednen Perſonen verſchieden<lb/>
iſt, und zwar bisweilen mit einer Sehne, die von der<lb/>
Wurzel entſpringt, indeſſen daß die andre mitten vom<lb/>
Fortſazze herkommt, ich ſage, hier entſpringt der Griffel-<lb/>
zungenmuskel unterwerts und vorwerts, ganz nahe bei,<lb/>
und hinterwerts aber der Griffelſchlundmuskel <noteplace="foot"n="(f)"><hirendition="#aq"><hirendition="#g">COVRCELL.</hi> T. VI. h. H.</hi></note>, vor-<lb/><fwplace="bottom"type="sig">S s 4</fw><fwplace="bottom"type="catch">werts</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[645[647]/0653]
II. Abſchn. Die Werkzeuge der Rede.
ſeiner Theile noch vor dieſem Muskel (z). Er vermiſcht
ſich mittelſt einiger Faſern, und der Sehne des Griffel-
zungenmuskels (a) mit dem Bruſtzungenmuskel, und
mit der Sehne des zweibaͤuchigen. Jch habe Koͤrper
vor mir gehabt, in denen er gar nicht zugegen geweſen
iſt (b).
Seine Verrichtung iſt uͤberhaupt eben die, die der
Bruſtzungenmuskel hat, er zieht eben ſowol das Zungen-
bein, und den Luftroͤhrenkopf zugleich mit ſich nieder,
und ein wenig ruͤkkwerts (c), da ſein Urſprung etwas naͤ-
her an dem Wirbelbeine liegt. Solchergeſtalt wird auch
der Schlund im Niederſchlukken zuſammengedrukkt.
§. 4.
Die beiden Griffelzungenmuskeln.
Es kommen vom griffelfoͤrmigen Fortſazze drei
Muskeln hervor: von der Wurzel (d), bis zum Mittel-
theile (e), wo er einer Knochenanſazz bekoͤmmt, und in
einer Gegend, die bei verſchiednen Perſonen verſchieden
iſt, und zwar bisweilen mit einer Sehne, die von der
Wurzel entſpringt, indeſſen daß die andre mitten vom
Fortſazze herkommt, ich ſage, hier entſpringt der Griffel-
zungenmuskel unterwerts und vorwerts, ganz nahe bei,
und hinterwerts aber der Griffelſchlundmuskel (f), vor-
werts
(z)
WINSL. n. 869. cowp.
T. 27. Ausg. 1724.
(a) ALBIN. S 200.
(b) bvchn. Miſcell. 1727. S.
252. cheſeld. S. 79. Seinen
Plazz nahm ein breiterer Bruſtzun-
genmuskel ein. Vielleicht hat eben
dieſes der ber. Winslow geſehen,
wenn er ſagt: Es ſei mitten am
Schluͤſſelbeine entſtanben, und habe
ſich mit dem Bruſtzungenmuskel
vermiſcht. n. 868.
(c) Albin. S. 200. Cowper.
S. 74.
(d) ORIBAS. S. 204. winſl.
n. 863. albin. T. XI. n. 37. in der
Mitte, dovgl. S. 31.
(e) albin. S. 210. 211. covr-
cell. T. VI. i. l.
(f) COVRCELL. T. VI. h. H.
S s 4
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766, S. 645[647]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/653>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.