Um eine Stimme hervorzubringen, dazu ist die Luft- röhrenspalte hinreichend; hingegen wird zu der Bildung einer Rede, die Bewegung der Zunge, und der Weg zum Munde, und zur Nase notwendig.
Es ist das Zungenbein, welches gleichsam (a) eine Stüzze für die Zunge, und den Luftröhrenkopf ist, im Menschen runder, und kürzer, als in irgend einem Thiere. Es liegt oberhalb dem vordern Rande des Schildknorpels (b), und es erhebt sich etwas weniger nach vorne zu. Vorne her wendet es sich der Zunge entge- gen, hinterwerts aber gegen den Kehlendekkel (c). Es bekömmt seinen Nahmen von der Sache selbst her. Es besteht nämlich aus einer Grundfläche, und zweien grossen Hörnern, welche an der äussersten Grundfläche feste sizzen. Die nach der Queere gelagerte Grundfläche ist überhaupt dikker, als ihre Hörner, etwas gekrümmt, vorne gegen die Zunge bauchig (d), rükkwerts, gegen den Luftröhrenkopf zu, aber hol (e). Sein oberer Rand ist kürzer, er liegt mit dem äussersten Ende vorne auf einer besondern Er- höhung, und hat an sich kleine Hörner hängen, von denen wir reden werden. Sein unterer Rand ist länger (f). Die vordere Fläche wird von einer erhabnen Queerli-
nie
(a)[Spaltenumbruch]CASSER. T. I. f. 3. 4.
(b)CASSER. T. I. f. 1. 2. 3. 4. 5. 8. 9.
(c)casser. f. 9. EVST. T. 42. f. 5.
(d)[Spaltenumbruch]ALBIN. f. 6. Ps. cowp. T. 27. f. 1. 3.
(e) Ebendas. cowper. f. 2. 4.
(f)WINSL. bertin.
Die Stimme. IX. Buch.
Zweiter Abſchnitt. Die Werkzeuge der Rede.
§. 1. Das Zungenbein.
Um eine Stimme hervorzubringen, dazu iſt die Luft- roͤhrenſpalte hinreichend; hingegen wird zu der Bildung einer Rede, die Bewegung der Zunge, und der Weg zum Munde, und zur Naſe notwendig.
Es iſt das Zungenbein, welches gleichſam (a) eine Stuͤzze fuͤr die Zunge, und den Luftroͤhrenkopf iſt, im Menſchen runder, und kuͤrzer, als in irgend einem Thiere. Es liegt oberhalb dem vordern Rande des Schildknorpels (b), und es erhebt ſich etwas weniger nach vorne zu. Vorne her wendet es ſich der Zunge entge- gen, hinterwerts aber gegen den Kehlendekkel (c). Es bekoͤmmt ſeinen Nahmen von der Sache ſelbſt her. Es beſteht naͤmlich aus einer Grundflaͤche, und zweien groſſen Hoͤrnern, welche an der aͤuſſerſten Grundflaͤche feſte ſizzen. Die nach der Queere gelagerte Grundflaͤche iſt uͤberhaupt dikker, als ihre Hoͤrner, etwas gekruͤmmt, vorne gegen die Zunge bauchig (d), ruͤkkwerts, gegen den Luftroͤhrenkopf zu, aber hol (e). Sein oberer Rand iſt kuͤrzer, er liegt mit dem aͤuſſerſten Ende vorne auf einer beſondern Er- hoͤhung, und hat an ſich kleine Hoͤrner haͤngen, von denen wir reden werden. Sein unterer Rand iſt laͤnger (f). Die vordere Flaͤche wird von einer erhabnen Queerli-
nie
(a)[Spaltenumbruch]CASSER. T. I. f. 3. 4.
(b)CASSER. T. I. f. 1. 2. 3. 4. 5. 8. 9.
(c)caſſer. f. 9. EVST. T. 42. f. 5.
(d)[Spaltenumbruch]ALBIN. f. 6. Ψ. cowp. T. 27. f. 1. 3.
(e) Ebendaſ. cowper. f. 2. 4.
(f)WINSL. bertin.
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[638[640]/0646]
Die Stimme. IX. Buch.
Zweiter Abſchnitt.
Die Werkzeuge der Rede.
§. 1.
Das Zungenbein.
Um eine Stimme hervorzubringen, dazu iſt die Luft-
roͤhrenſpalte hinreichend; hingegen wird zu der
Bildung einer Rede, die Bewegung der Zunge,
und der Weg zum Munde, und zur Naſe notwendig.
Es iſt das Zungenbein, welches gleichſam (a)
eine Stuͤzze fuͤr die Zunge, und den Luftroͤhrenkopf iſt,
im Menſchen runder, und kuͤrzer, als in irgend einem
Thiere. Es liegt oberhalb dem vordern Rande des
Schildknorpels (b), und es erhebt ſich etwas weniger
nach vorne zu. Vorne her wendet es ſich der Zunge entge-
gen, hinterwerts aber gegen den Kehlendekkel (c). Es
bekoͤmmt ſeinen Nahmen von der Sache ſelbſt her. Es
beſteht naͤmlich aus einer Grundflaͤche, und zweien groſſen
Hoͤrnern, welche an der aͤuſſerſten Grundflaͤche feſte ſizzen.
Die nach der Queere gelagerte Grundflaͤche iſt uͤberhaupt
dikker, als ihre Hoͤrner, etwas gekruͤmmt, vorne gegen die
Zunge bauchig (d), ruͤkkwerts, gegen den Luftroͤhrenkopf
zu, aber hol (e). Sein oberer Rand iſt kuͤrzer, er liegt
mit dem aͤuſſerſten Ende vorne auf einer beſondern Er-
hoͤhung, und hat an ſich kleine Hoͤrner haͤngen, von denen
wir reden werden. Sein unterer Rand iſt laͤnger (f).
Die vordere Flaͤche wird von einer erhabnen Queerli-
nie
(a)
CASSER. T. I. f. 3. 4.
(b) CASSER. T. I. f. 1. 2. 3. 4.
5. 8. 9.
(c) caſſer. f. 9. EVST. T.
42. f. 5.
(d)
ALBIN. f. 6. Ψ. cowp.
T. 27. f. 1. 3.
(e) Ebendaſ. cowper. f. 2. 4.
(f) WINSL. bertin.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766, S. 638[640]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/646>, abgerufen am 23.11.2024.
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