andre als weich, wie Mandeloel (h), schwach süslich (i), überall in der ganzen Drüse beschreiben, gefunden, und dergleichen Gallert gedenkt unser ehemalige Lehrer, J. G. Duvernoi(k).
Jn diese Fächerchen hat der berühmte Lalouette Luft getrieben, da denn die ganze Drüse aufgeschwollen (k*), und die Kernchen sind so voller Luft gewesen, daß sie end- lich zerborstrn sind (l). Eben dieser sahe, als er in diese Drüse Luft blies, daß die Flieswassergefäße, die gegen den Schild- und Ringmuskel laufen, aufschwollen (m). Er erblikkte auf dem Anhängsel (n) ein Bläschen, wel- ches von eben dieser gelben Feuchtigkeit voll war. Er trieb in dieses Bläschen Luft, und hob dadurch die Bläschen der ganzen Drüse auf (o).
Doch es machen andre berühmte Männer aus diesen gar zu grossen Höhlchen, deren Grössen, oder Figuren zu ungewis sind, viel lieber Tiefen des Zellgewebes (p), und das mit einem desto grössern Scheine der Wahrheit, weil die Hölungen des Zellgewebes eben so unter sich Gemein- schaft haben, welches sich bei dem Baue der Drüsenkern- chen anders befindet, und weil die Flieswassergefäße of- fenbar von den kleinen zellförmigen Hölen entspringen (q). So viel ist gewis, und dieses ist die Hauptsache mit, daß, wenn man die ganze Drüse von allen Seiten drükkt, und auch das kleine Anhängsel gegen das Zungenbein, und gegen die Höle prest, welche dem Kehlendekkel entgegen gekehrt ist, doch nicht das mindeste von einer Flüßigkeit heraustritt (r), welches auch so in den Versuchen des be-
rühm-
(h)[Spaltenumbruch]
Oelig und zähe, FALLOP. Inst. anat. Als ob Oelkugeln dar- auf schwimmen, HEIST. compend. T. II. S. 24. Jn der Seekuh ist der eine Saft beinahe breiartig, denn sie enthält zweierlei. Comm. Nov. Acad. Petropol. T. II S. 315.
(i)MORG. n. 37. S. 271.
(k)Comm. Acad. Petr. | T. VII. S. 216.
(k*)[Spaltenumbruch]
S. 162.
(l) S. 163.
(m) S. 163. 166.
(n) S. 163.
(o) S. 164.
(p)PHIL. HENR. BOECL. in diss. de thyreoidea thymo. u. f.
(q) 2 B. 2 Abschn.
(r)MORG. epist. IX. n. 36. S. 269. heist. comp. an. T. II. S. 24.
I. Abſchn. Der Luftroͤhrenkopf.
andre als weich, wie Mandeloel (h), ſchwach ſuͤslich (i), uͤberall in der ganzen Druͤſe beſchreiben, gefunden, und dergleichen Gallert gedenkt unſer ehemalige Lehrer, J. G. Duvernoi(k).
Jn dieſe Faͤcherchen hat der beruͤhmte Lalouette Luft getrieben, da denn die ganze Druͤſe aufgeſchwollen (k*), und die Kernchen ſind ſo voller Luft geweſen, daß ſie end- lich zerborſtrn ſind (l). Eben dieſer ſahe, als er in dieſe Druͤſe Luft blies, daß die Flieswaſſergefaͤße, die gegen den Schild- und Ringmuskel laufen, aufſchwollen (m). Er erblikkte auf dem Anhaͤngſel (n) ein Blaͤschen, wel- ches von eben dieſer gelben Feuchtigkeit voll war. Er trieb in dieſes Blaͤschen Luft, und hob dadurch die Blaͤschen der ganzen Druͤſe auf (o).
Doch es machen andre beruͤhmte Maͤnner aus dieſen gar zu groſſen Hoͤhlchen, deren Groͤſſen, oder Figuren zu ungewis ſind, viel lieber Tiefen des Zellgewebes (p), und das mit einem deſto groͤſſern Scheine der Wahrheit, weil die Hoͤlungen des Zellgewebes eben ſo unter ſich Gemein- ſchaft haben, welches ſich bei dem Baue der Druͤſenkern- chen anders befindet, und weil die Flieswaſſergefaͤße of- fenbar von den kleinen zellfoͤrmigen Hoͤlen entſpringen (q). So viel iſt gewis, und dieſes iſt die Hauptſache mit, daß, wenn man die ganze Druͤſe von allen Seiten druͤkkt, und auch das kleine Anhaͤngſel gegen das Zungenbein, und gegen die Hoͤle preſt, welche dem Kehlendekkel entgegen gekehrt iſt, doch nicht das mindeſte von einer Fluͤßigkeit heraustritt (r), welches auch ſo in den Verſuchen des be-
ruͤhm-
(h)[Spaltenumbruch]
Oelig und zaͤhe, FALLOP. Inſt. anat. Als ob Oelkugeln dar- auf ſchwimmen, HEIST. compend. T. II. S. 24. Jn der Seekuh iſt der eine Saft beinahe breiartig, denn ſie enthaͤlt zweierlei. Comm. Nov. Acad. Petropol. T. II S. 315.
(i)MORG. n. 37. S. 271.
(k)Comm. Acad. Petr. | T. VII. S. 216.
(k*)[Spaltenumbruch]
S. 162.
(l) S. 163.
(m) S. 163. 166.
(n) S. 163.
(o) S. 164.
(p)PHIL. HENR. BOECL. in diſſ. de thyreoidea thymo. u. f.
(q) 2 B. 2 Abſchn.
(r)MORG. epiſt. IX. n. 36. S. 269. heiſt. comp. an. T. II. S. 24.
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[617[619]/0625]
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dergleichen Gallert gedenkt unſer ehemalige Lehrer, J. G.
Duvernoi (k).
Jn dieſe Faͤcherchen hat der beruͤhmte Lalouette
Luft getrieben, da denn die ganze Druͤſe aufgeſchwollen (k*),
und die Kernchen ſind ſo voller Luft geweſen, daß ſie end-
lich zerborſtrn ſind (l). Eben dieſer ſahe, als er in dieſe
Druͤſe Luft blies, daß die Flieswaſſergefaͤße, die gegen
den Schild- und Ringmuskel laufen, aufſchwollen (m).
Er erblikkte auf dem Anhaͤngſel (n) ein Blaͤschen, wel-
ches von eben dieſer gelben Feuchtigkeit voll war. Er
trieb in dieſes Blaͤschen Luft, und hob dadurch die
Blaͤschen der ganzen Druͤſe auf (o).
Doch es machen andre beruͤhmte Maͤnner aus dieſen
gar zu groſſen Hoͤhlchen, deren Groͤſſen, oder Figuren zu
ungewis ſind, viel lieber Tiefen des Zellgewebes (p), und
das mit einem deſto groͤſſern Scheine der Wahrheit, weil
die Hoͤlungen des Zellgewebes eben ſo unter ſich Gemein-
ſchaft haben, welches ſich bei dem Baue der Druͤſenkern-
chen anders befindet, und weil die Flieswaſſergefaͤße of-
fenbar von den kleinen zellfoͤrmigen Hoͤlen entſpringen (q).
So viel iſt gewis, und dieſes iſt die Hauptſache mit, daß,
wenn man die ganze Druͤſe von allen Seiten druͤkkt, und
auch das kleine Anhaͤngſel gegen das Zungenbein, und
gegen die Hoͤle preſt, welche dem Kehlendekkel entgegen
gekehrt iſt, doch nicht das mindeſte von einer Fluͤßigkeit
heraustritt (r), welches auch ſo in den Verſuchen des be-
ruͤhm-
(h)
Oelig und zaͤhe, FALLOP.
Inſt. anat. Als ob Oelkugeln dar-
auf ſchwimmen, HEIST. compend.
T. II. S. 24. Jn der Seekuh iſt der
eine Saft beinahe breiartig, denn ſie
enthaͤlt zweierlei. Comm. Nov. Acad.
Petropol. T. II S. 315.
(i) MORG. n. 37. S. 271.
(k) Comm. Acad. Petr. | T. VII.
S. 216.
(k*)
S. 162.
(l) S. 163.
(m) S. 163. 166.
(n) S. 163.
(o) S. 164.
(p) PHIL. HENR. BOECL.
in diſſ. de thyreoidea thymo. u. f.
(q) 2 B. 2 Abſchn.
(r) MORG. epiſt. IX. n. 36. S.
269. heiſt. comp. an. T. II. S. 24.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766, S. 617[619]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/625>, abgerufen am 23.11.2024.
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