Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766.

Bild:
<< vorherige Seite
I. Abschn. Der Luftröhrenkopf.

An den Mannspersonen ist der Luftröhrenkopf fast
dreimal weiter, und grösser, welches auch von seiner
Spalte so gilt, als an den Frauenspersonen: es ragt
auch bei jenen die schildförmige Vorragung mehr her-
vor (s), (Adamsapfel), davon die Mährchen des Poe-
bels entstanden sind. So habe ich es mit Zuverläßigkeit
gefunden.

§. 2.
Der Ringknorpel.

Der wahre Grund des ganzen Luftrörenkopfes, ist
härter, und dikker (t), ob schon kleiner, als der schild-
förmige Knorpel, wird ganz allein mit der Luftröhre
vereinigt, und trägt auf sich die dreiekkigen Knorpel, die
auf ihm liegen. Der sonst ungenannt geheissene Knor-
pel (u), der aber längst von der Aenlichkeit den Namen
eines Ringes führt (x), dergleichen die Türken (y), und
Persianer (z) beim Bogenspannen gebrauchen, ist einer
Seits höher, und in der Mitte kürzer.

Er ist aller Orten fester, als seine Nebenknorpel, be-
kömmt im Alter gemeiniglich eine knochige Natur (a),

und
(s) [Spaltenumbruch] RIOL. S. 176. tarin. T.
XXXV. A.
und T. XXXV. B. Doch
hätten auch die Frauenspersonen bis-
weilen einen eben so grossen Luftröh-
renkopf. Heuermann Phisiologie.
T. II. S. 3.
(t) BERTIN. T. IV. S. 279.
(u) SVIDAS. angef. Ort.
(x) Das Wort krikoeides ist
beim Galen zu finden, de dissect or-
gan. vocis. c.
4 vergl. vesal L.
I. c. 38. oribas
nennt ihn den klei-
nern. S. 56. 58.
(y) BELLON singularites.
S. 330.
(z) [Spaltenumbruch] CHARDIN voyage T. IV.
S. 125.
(a) FABRICIVS de voce. L.
III. c. | 5. MORGAG advers. I.
S.
29. winsl. n. 461. weßpremi
obs. bertin.
S. 284. genga
anat. chir.
S 93. Vom ganzen Luft-
röhrenkopfe, vater catal. mus.
S 19. n. 42. PLOT nat. hist of staf-
fordsh. BARTHOL. dom. anat.

S. 42. fallop de part simil. c. 7.
colvmbvs
hat den ganzen Luft-
röhrenkopf unter die Knochen ge-
zählt. S. 100.
I. Abſchn. Der Luftroͤhrenkopf.

An den Mannsperſonen iſt der Luftroͤhrenkopf faſt
dreimal weiter, und groͤſſer, welches auch von ſeiner
Spalte ſo gilt, als an den Frauensperſonen: es ragt
auch bei jenen die ſchildfoͤrmige Vorragung mehr her-
vor (s), (Adamsapfel), davon die Maͤhrchen des Poe-
bels entſtanden ſind. So habe ich es mit Zuverlaͤßigkeit
gefunden.

§. 2.
Der Ringknorpel.

Der wahre Grund des ganzen Luftroͤrenkopfes, iſt
haͤrter, und dikker (t), ob ſchon kleiner, als der ſchild-
foͤrmige Knorpel, wird ganz allein mit der Luftroͤhre
vereinigt, und traͤgt auf ſich die dreiekkigen Knorpel, die
auf ihm liegen. Der ſonſt ungenannt geheiſſene Knor-
pel (u), der aber laͤngſt von der Aenlichkeit den Namen
eines Ringes fuͤhrt (x), dergleichen die Tuͤrken (y), und
Perſianer (z) beim Bogenſpannen gebrauchen, iſt einer
Seits hoͤher, und in der Mitte kuͤrzer.

Er iſt aller Orten feſter, als ſeine Nebenknorpel, be-
koͤmmt im Alter gemeiniglich eine knochige Natur (a),

und
(s) [Spaltenumbruch] RIOL. S. 176. tarin. T.
XXXV. A.
und T. XXXV. B. Doch
haͤtten auch die Frauensperſonen bis-
weilen einen eben ſo groſſen Luftroͤh-
renkopf. Heuermann Phiſiologie.
T. II. S. 3.
(t) BERTIN. T. IV. S. 279.
(u) SVIDAS. angef. Ort.
(x) Das Wort ϰϱιϰοειδης iſt
beim Galen zu finden, de diſſect or-
gan. vocis. c.
4 vergl. veſal L.
I. c. 38. oribaſ
nennt ihn den klei-
nern. S. 56. 58.
(y) BELLON ſingularites.
S. 330.
(z) [Spaltenumbruch] CHARDIN voyage T. IV.
S. 125.
(a) FABRICIVS de voce. L.
III. c. | 5. MORGAG adverſ. I.
S.
29. winſl. n. 461. weſzpremi
obſ. bertin.
S. 284. genga
anat. chir.
S 93. Vom ganzen Luft-
roͤhrenkopfe, vater catal. muſ.
S 19. n. 42. PLOT nat. hiſt of ſtaf-
fordsh. BARTHOL. dom. anat.

S. 42. fallop de part ſimil. c. 7.
colvmbvſ
hat den ganzen Luft-
roͤhrenkopf unter die Knochen ge-
zaͤhlt. S. 100.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0581" n="573[575]"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">I.</hi> Ab&#x017F;chn. Der Luftro&#x0364;hrenkopf.</hi> </fw><lb/>
          <p>An den Mannsper&#x017F;onen i&#x017F;t der Luftro&#x0364;hrenkopf fa&#x017F;t<lb/>
dreimal weiter, und gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;er, welches auch von &#x017F;einer<lb/>
Spalte &#x017F;o gilt, als an den Frauensper&#x017F;onen: es ragt<lb/>
auch bei jenen die &#x017F;childfo&#x0364;rmige Vorragung mehr her-<lb/>
vor <note place="foot" n="(s)"><cb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">RIOL.</hi></hi> S. 176. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">tarin.</hi></hi> T.<lb/>
XXXV. A.</hi> und <hi rendition="#aq">T. XXXV. B.</hi> Doch<lb/>
ha&#x0364;tten auch die Frauensper&#x017F;onen bis-<lb/>
weilen einen eben &#x017F;o gro&#x017F;&#x017F;en Luftro&#x0364;h-<lb/>
renkopf. <hi rendition="#fr">Heuermann</hi> Phi&#x017F;iologie.<lb/><hi rendition="#aq">T. II.</hi> S. 3.</note>, (Adamsapfel), davon die Ma&#x0364;hrchen des Poe-<lb/>
bels ent&#x017F;tanden &#x017F;ind. So habe ich es mit Zuverla&#x0364;ßigkeit<lb/>
gefunden.</p><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">§. 2.<lb/>
Der Ringknorpel.</hi> </head><lb/>
            <p>Der wahre Grund des ganzen Luftro&#x0364;renkopfes, i&#x017F;t<lb/>
ha&#x0364;rter, und dikker <note place="foot" n="(t)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">BERTIN.</hi> T. IV.</hi> S. 279.</note>, ob &#x017F;chon kleiner, als der &#x017F;child-<lb/>
fo&#x0364;rmige Knorpel, wird ganz allein mit der Luftro&#x0364;hre<lb/>
vereinigt, und tra&#x0364;gt auf &#x017F;ich die dreiekkigen Knorpel, die<lb/>
auf ihm liegen. Der &#x017F;on&#x017F;t ungenannt gehei&#x017F;&#x017F;ene Knor-<lb/>
pel <note place="foot" n="(u)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">SVIDAS.</hi></hi> angef. Ort.</note>, der aber la&#x0364;ng&#x017F;t von der Aenlichkeit den Namen<lb/>
eines Ringes fu&#x0364;hrt <note place="foot" n="(x)">Das Wort &#x03F0;&#x03F1;&#x03B9;&#x03F0;&#x03BF;&#x03B5;&#x03B9;&#x03B4;&#x03B7;&#x03C2; i&#x017F;t<lb/>
beim <hi rendition="#fr">Galen</hi> zu finden, <hi rendition="#aq">de di&#x017F;&#x017F;ect or-<lb/>
gan. vocis. c.</hi> 4 vergl. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">ve&#x017F;al</hi></hi> L.<lb/>
I. c. 38. <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">oriba&#x017F;</hi></hi></hi> nennt ihn den klei-<lb/>
nern. S. 56. 58.</note>, dergleichen die Tu&#x0364;rken <note place="foot" n="(y)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">BELLON</hi> &#x017F;ingularites.</hi><lb/>
S. 330.</note>, und<lb/>
Per&#x017F;ianer <note place="foot" n="(z)"><cb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">CHARDIN</hi> voyage T. IV.</hi><lb/>
S. 125.</note> beim Bogen&#x017F;pannen gebrauchen, i&#x017F;t einer<lb/>
Seits ho&#x0364;her, und in der Mitte ku&#x0364;rzer.</p><lb/>
            <p>Er i&#x017F;t aller Orten fe&#x017F;ter, als &#x017F;eine Nebenknorpel, be-<lb/>
ko&#x0364;mmt im Alter gemeiniglich eine knochige Natur <note place="foot" n="(a)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">FABRICIVS</hi> de voce. L.<lb/>
III. c. | 5. <hi rendition="#g">MORGAG</hi> adver&#x017F;. I.</hi> S.<lb/>
29. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">win&#x017F;l.</hi></hi> n. 461. <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">we&#x017F;zpremi</hi></hi><lb/>
ob&#x017F;. <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">bertin.</hi></hi></hi> S. 284. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">genga</hi></hi><lb/>
anat. chir.</hi> S 93. Vom ganzen Luft-<lb/>
ro&#x0364;hrenkopfe, <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">vater</hi></hi> catal. mu&#x017F;.</hi><lb/>
S 19. <hi rendition="#aq">n. 42. <hi rendition="#g">PLOT</hi> nat. hi&#x017F;t of &#x017F;taf-<lb/>
fordsh. <hi rendition="#g">BARTHOL.</hi> dom. anat.</hi><lb/>
S. 42. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">fallop</hi></hi> de part &#x017F;imil. c. 7.<lb/><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">colvmbv&#x017F;</hi></hi></hi> hat den ganzen Luft-<lb/>
ro&#x0364;hrenkopf unter die Knochen ge-<lb/>
za&#x0364;hlt. S. 100.</note>,<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">und</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[573[575]/0581] I. Abſchn. Der Luftroͤhrenkopf. An den Mannsperſonen iſt der Luftroͤhrenkopf faſt dreimal weiter, und groͤſſer, welches auch von ſeiner Spalte ſo gilt, als an den Frauensperſonen: es ragt auch bei jenen die ſchildfoͤrmige Vorragung mehr her- vor (s), (Adamsapfel), davon die Maͤhrchen des Poe- bels entſtanden ſind. So habe ich es mit Zuverlaͤßigkeit gefunden. §. 2. Der Ringknorpel. Der wahre Grund des ganzen Luftroͤrenkopfes, iſt haͤrter, und dikker (t), ob ſchon kleiner, als der ſchild- foͤrmige Knorpel, wird ganz allein mit der Luftroͤhre vereinigt, und traͤgt auf ſich die dreiekkigen Knorpel, die auf ihm liegen. Der ſonſt ungenannt geheiſſene Knor- pel (u), der aber laͤngſt von der Aenlichkeit den Namen eines Ringes fuͤhrt (x), dergleichen die Tuͤrken (y), und Perſianer (z) beim Bogenſpannen gebrauchen, iſt einer Seits hoͤher, und in der Mitte kuͤrzer. Er iſt aller Orten feſter, als ſeine Nebenknorpel, be- koͤmmt im Alter gemeiniglich eine knochige Natur (a), und (s) RIOL. S. 176. tarin. T. XXXV. A. und T. XXXV. B. Doch haͤtten auch die Frauensperſonen bis- weilen einen eben ſo groſſen Luftroͤh- renkopf. Heuermann Phiſiologie. T. II. S. 3. (t) BERTIN. T. IV. S. 279. (u) SVIDAS. angef. Ort. (x) Das Wort ϰϱιϰοειδης iſt beim Galen zu finden, de diſſect or- gan. vocis. c. 4 vergl. veſal L. I. c. 38. oribaſ nennt ihn den klei- nern. S. 56. 58. (y) BELLON ſingularites. S. 330. (z) CHARDIN voyage T. IV. S. 125. (a) FABRICIVS de voce. L. III. c. | 5. MORGAG adverſ. I. S. 29. winſl. n. 461. weſzpremi obſ. bertin. S. 284. genga anat. chir. S 93. Vom ganzen Luft- roͤhrenkopfe, vater catal. muſ. S 19. n. 42. PLOT nat. hiſt of ſtaf- fordsh. BARTHOL. dom. anat. S. 42. fallop de part ſimil. c. 7. colvmbvſ hat den ganzen Luft- roͤhrenkopf unter die Knochen ge- zaͤhlt. S. 100.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/581
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766, S. 573[575]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/581>, abgerufen am 22.11.2024.