nen starben (n), Krebse konnte man nicht so weit brin- gen, daß sie unter der Glokke hätten sterben wollen (o), wozu auch Raupen keine Lust bezeigten (p). Die unge- mein kleinen unsichtbaren Thierchen in gepfeffertem Was- ser, waren noch nach 24 Stunden am Leben (q). Mil- ben lebten drei Tage ohne Luft (r).
Wie sich im Wasser erstikkte Thiere, so erholen sich auch diejenigen wieder, welche eine Zeitlang in einem luftlreren Orte zugebracht, und todt zu seyn scheinen, oder wenigstens in den lezzten Zügen zu liegen, wenn man wieder Luft an sie gehen läst, folglich das Einatmen wie- der herstellt, daß sich die Lunge wieder ausdehnt; doch thun dieses diejenigen weniger, die in einem vollkomm- ner ausgeleerten Raume (s), und darinnen länger einge- schlossen gewesen; leichter geht es dagegen mit denen an, die blos in einer sehr dünnen Luft (t) ihre Zeit zugebracht haben. Hierbei ist genung, frische Luft zu zulassen, so kommen sie oft nach einer Weile wieder zu sich, sie keu- chen, und schöpfen wieder Luft, und werden leicht gesund (u), welches auch bisweilen mit der, durchs Aufbrausen er- zeugten Luft angeht (x).
Die Vögel wollen hurtige Hülfsleistung haben, weil sie sonst schwerlich wieder zurechte gebracht werden (y).
So
(n)[Spaltenumbruch]BOYLE de aere. exp. 40.
(o)Wolf,BOYLE phil. trans n. 62.
(p)BOYLE phil trans. n. 63.
(q)DERH. angef. Ort. S. 9.
(r)BOYLE. angef. Ort. n. 63. tit. 20.
(s)Phil. Trans. n. 122. gvide nouv. exper. sur le vuide. nollet T. III. S. 265. hvgenivs phil. trans. n. 122. Daher kam es vielleicht, daß eine Kazze 7 Minuten ausgehal- ten, BOYLE phil. trans. n. 62.
(t)[Spaltenumbruch]STVRM. colleg. exper. S. 107.
(u)GVIDE. angef. Ort. nol- let angef. Ort. Wolf.T. III. n. 103.
(x)BIRCH. T. II. S. 25. Von dem Dampfe, der vom Scheidewas- ser mit Schnekken, durchs Brausen entstanden war.
(y)NOLLET. augef. Ort. BOYLE exp. 41.
Das Atemholen. VIII. Buch.
nen ſtarben (n), Krebſe konnte man nicht ſo weit brin- gen, daß ſie unter der Glokke haͤtten ſterben wollen (o), wozu auch Raupen keine Luſt bezeigten (p). Die unge- mein kleinen unſichtbaren Thierchen in gepfeffertem Waſ- ſer, waren noch nach 24 Stunden am Leben (q). Mil- ben lebten drei Tage ohne Luft (r).
Wie ſich im Waſſer erſtikkte Thiere, ſo erholen ſich auch diejenigen wieder, welche eine Zeitlang in einem luftlreren Orte zugebracht, und todt zu ſeyn ſcheinen, oder wenigſtens in den lezzten Zuͤgen zu liegen, wenn man wieder Luft an ſie gehen laͤſt, folglich das Einatmen wie- der herſtellt, daß ſich die Lunge wieder ausdehnt; doch thun dieſes diejenigen weniger, die in einem vollkomm- ner ausgeleerten Raume (s), und darinnen laͤnger einge- ſchloſſen geweſen; leichter geht es dagegen mit denen an, die blos in einer ſehr duͤnnen Luft (t) ihre Zeit zugebracht haben. Hierbei iſt genung, friſche Luft zu zulaſſen, ſo kommen ſie oft nach einer Weile wieder zu ſich, ſie keu- chen, und ſchoͤpfen wieder Luft, und werden leicht geſund (u), welches auch bisweilen mit der, durchs Aufbrauſen er- zeugten Luft angeht (x).
Die Voͤgel wollen hurtige Huͤlfsleiſtung haben, weil ſie ſonſt ſchwerlich wieder zurechte gebracht werden (y).
So
(n)[Spaltenumbruch]BOYLE de aere. exp. 40.
(o)Wolf,BOYLE phil. tranſ n. 62.
(p)BOYLE phil tranſ. n. 63.
(q)DERH. angef. Ort. S. 9.
(r)BOYLE. angef. Ort. n. 63. tit. 20.
(s)Phil. Tranſ. n. 122. gvide nouv. exper. ſur le vuide. nollet T. III. S. 265. hvgenivſ phil. tranſ. n. 122. Daher kam es vielleicht, daß eine Kazze 7 Minuten ausgehal- ten, BOYLE phil. tranſ. n. 62.
(t)[Spaltenumbruch]STVRM. colleg. exper. S. 107.
(u)GVIDE. angef. Ort. nol- let angef. Ort. Wolf.T. III. n. 103.
(x)BIRCH. T. II. S. 25. Von dem Dampfe, der vom Scheidewaſ- ſer mit Schnekken, durchs Brauſen entſtanden war.
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Das Atemholen. VIII. Buch.
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gen, daß ſie unter der Glokke haͤtten ſterben wollen (o),
wozu auch Raupen keine Luſt bezeigten (p). Die unge-
mein kleinen unſichtbaren Thierchen in gepfeffertem Waſ-
ſer, waren noch nach 24 Stunden am Leben (q). Mil-
ben lebten drei Tage ohne Luft (r).
Wie ſich im Waſſer erſtikkte Thiere, ſo erholen ſich
auch diejenigen wieder, welche eine Zeitlang in einem
luftlreren Orte zugebracht, und todt zu ſeyn ſcheinen,
oder wenigſtens in den lezzten Zuͤgen zu liegen, wenn man
wieder Luft an ſie gehen laͤſt, folglich das Einatmen wie-
der herſtellt, daß ſich die Lunge wieder ausdehnt; doch
thun dieſes diejenigen weniger, die in einem vollkomm-
ner ausgeleerten Raume (s), und darinnen laͤnger einge-
ſchloſſen geweſen; leichter geht es dagegen mit denen an,
die blos in einer ſehr duͤnnen Luft (t) ihre Zeit zugebracht
haben. Hierbei iſt genung, friſche Luft zu zulaſſen, ſo
kommen ſie oft nach einer Weile wieder zu ſich, ſie keu-
chen, und ſchoͤpfen wieder Luft, und werden leicht geſund (u),
welches auch bisweilen mit der, durchs Aufbrauſen er-
zeugten Luft angeht (x).
Die Voͤgel wollen hurtige Huͤlfsleiſtung haben, weil
ſie ſonſt ſchwerlich wieder zurechte gebracht werden (y).
So
(n)
BOYLE de aere. exp. 40.
(o) Wolf, BOYLE phil. tranſ
n. 62.
(p) BOYLE phil tranſ. n. 63.
(q) DERH. angef. Ort. S. 9.
(r) BOYLE. angef. Ort. n. 63.
tit. 20.
(s) Phil. Tranſ. n. 122. gvide
nouv. exper. ſur le vuide. nollet
T. III. S. 265. hvgenivſ phil.
tranſ. n. 122. Daher kam es vielleicht,
daß eine Kazze 7 Minuten ausgehal-
ten, BOYLE phil. tranſ. n. 62.
(t)
STVRM. colleg. exper.
S. 107.
(u) GVIDE. angef. Ort. nol-
let angef. Ort. Wolf. T. III.
n. 103.
(x) BIRCH. T. II. S. 25. Von
dem Dampfe, der vom Scheidewaſ-
ſer mit Schnekken, durchs Brauſen
entſtanden war.
(y) NOLLET. augef. Ort.
BOYLE exp. 41.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766, S. 448. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/454>, abgerufen am 23.11.2024.
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