selbeine (q), und die Schulterblätter (r) heben, zu einer Wirkung. Es machen nämlich diese Muskeln für das Zwerchfell einen festen Punkt, daß es aus allen Kräften herabgezogen werden, und die Länge der Brust aufs stärk- ste vergrössern kan, ohne dennoch die Ribben zusammen zu ziehen (s). Eben diese Muskeln heben die Ribben in die Höhe, worinnen sie den Ribbenmuskeln zu Hülfe kommen, und indem sie endlich die öbersten unter den Ribben befestigen, so machen sie, daß sich die Ribben, gegen die untern Ribben, gleichsam als unbeweglich feste Punkte verhalten, und daß die ganze Kraft der Ribben- muskeln auf die Erhebung verwandt wird, indessen daß diejenige Kraft völlig aufgehoben wird, womit sie sonsten niederziehen könnten (t).
Galen hat bereits längst eingesehtn (u), daß die Natur diese Hülfsmittel zu einer künftigen Bedürfnis, und zu einem gewaltsamen Atmen aufgehoben, und Hieronimus Fabricius(x) gebraucht die äussern Mus- keln der Brust, als ein Werkzeug des Atemholens: eben so hat ein Ungenanter Schriftsteller recht, wenn er alle Muskeln, die von einem festen Theile nach der Brust hinlaufen, vor Einatmungsmuskeln hält (y), ob sie gleich nicht bei jeglichem Einatmen wirksam sind.
Wir ziehen also hieher, die ungleichdreiseitigen Mus- keln des Halses (z), die Zizzenmuskeln (mastoidei) (a), die gezakkten hintern obern (b), beide vordere (c), und die Brustmuskeln (d).
Die
(q)[Spaltenumbruch]n. 21.
(r) S. 58.
(t) S, 39. u. f.
(u) Die zu oberst an den Schul- tern liegende Muskeln, de caus. respir.
(x)l. 2. c. 7. S. 45. c. 11. S. 84. u. s. f.
(y)[Spaltenumbruch]Elem. de physiol. S. 377.
(z) S. 47. 48,
(a) S. 49. 50.
(b) S. 52.
(c) S. 54. 55.
(d) S. 56.
Das Atemholen. VIII. Buch.
ſelbeine (q), und die Schulterblaͤtter (r) heben, zu einer Wirkung. Es machen naͤmlich dieſe Muskeln fuͤr das Zwerchfell einen feſten Punkt, daß es aus allen Kraͤften herabgezogen werden, und die Laͤnge der Bruſt aufs ſtaͤrk- ſte vergroͤſſern kan, ohne dennoch die Ribben zuſammen zu ziehen (s). Eben dieſe Muskeln heben die Ribben in die Hoͤhe, worinnen ſie den Ribbenmuskeln zu Huͤlfe kommen, und indem ſie endlich die oͤberſten unter den Ribben befeſtigen, ſo machen ſie, daß ſich die Ribben, gegen die untern Ribben, gleichſam als unbeweglich feſte Punkte verhalten, und daß die ganze Kraft der Ribben- muskeln auf die Erhebung verwandt wird, indeſſen daß diejenige Kraft voͤllig aufgehoben wird, womit ſie ſonſten niederziehen koͤnnten (t).
Galen hat bereits laͤngſt eingeſehtn (u), daß die Natur dieſe Huͤlfsmittel zu einer kuͤnftigen Beduͤrfnis, und zu einem gewaltſamen Atmen aufgehoben, und Hieronimus Fabricius(x) gebraucht die aͤuſſern Mus- keln der Bruſt, als ein Werkzeug des Atemholens: eben ſo hat ein Ungenanter Schriftſteller recht, wenn er alle Muskeln, die von einem feſten Theile nach der Bruſt hinlaufen, vor Einatmungsmuskeln haͤlt (y), ob ſie gleich nicht bei jeglichem Einatmen wirkſam ſind.
Wir ziehen alſo hieher, die ungleichdreiſeitigen Mus- keln des Halſes (z), die Zizzenmuskeln (maſtoidei) (a), die gezakkten hintern obern (b), beide vordere (c), und die Bruſtmuskeln (d).
Die
(q)[Spaltenumbruch]n. 21.
(r) S. 58.
(t) S, 39. u. f.
(u) Die zu oberſt an den Schul- tern liegende Muskeln, de cauſ. reſpir.
(x)l. 2. c. 7. S. 45. c. 11. S. 84. u. ſ. f.
(y)[Spaltenumbruch]Elem. de phyſiol. S. 377.
(z) S. 47. 48,
(a) S. 49. 50.
(b) S. 52.
(c) S. 54. 55.
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Das Atemholen. VIII. Buch.
ſelbeine (q), und die Schulterblaͤtter (r) heben, zu einer
Wirkung. Es machen naͤmlich dieſe Muskeln fuͤr das
Zwerchfell einen feſten Punkt, daß es aus allen Kraͤften
herabgezogen werden, und die Laͤnge der Bruſt aufs ſtaͤrk-
ſte vergroͤſſern kan, ohne dennoch die Ribben zuſammen
zu ziehen (s). Eben dieſe Muskeln heben die Ribben in
die Hoͤhe, worinnen ſie den Ribbenmuskeln zu Huͤlfe
kommen, und indem ſie endlich die oͤberſten unter den
Ribben befeſtigen, ſo machen ſie, daß ſich die Ribben,
gegen die untern Ribben, gleichſam als unbeweglich feſte
Punkte verhalten, und daß die ganze Kraft der Ribben-
muskeln auf die Erhebung verwandt wird, indeſſen daß
diejenige Kraft voͤllig aufgehoben wird, womit ſie ſonſten
niederziehen koͤnnten (t).
Galen hat bereits laͤngſt eingeſehtn (u), daß die
Natur dieſe Huͤlfsmittel zu einer kuͤnftigen Beduͤrfnis,
und zu einem gewaltſamen Atmen aufgehoben, und
Hieronimus Fabricius (x) gebraucht die aͤuſſern Mus-
keln der Bruſt, als ein Werkzeug des Atemholens: eben
ſo hat ein Ungenanter Schriftſteller recht, wenn er alle
Muskeln, die von einem feſten Theile nach der Bruſt
hinlaufen, vor Einatmungsmuskeln haͤlt (y), ob ſie gleich
nicht bei jeglichem Einatmen wirkſam ſind.
Wir ziehen alſo hieher, die ungleichdreiſeitigen Mus-
keln des Halſes (z), die Zizzenmuskeln (maſtoidei) (a),
die gezakkten hintern obern (b), beide vordere (c), und
die Bruſtmuskeln (d).
Die
(q)
n. 21.
(r) S. 58.
(t) S, 39. u. f.
(u) Die zu oberſt an den Schul-
tern liegende Muskeln, de cauſ.
reſpir.
(x) l. 2. c. 7. S. 45. c. 11. S. 84.
u. ſ. f.
(y)
Elem. de phyſiol. S. 377.
(z) S. 47. 48,
(a) S. 49. 50.
(b) S. 52.
(c) S. 54. 55.
(d) S. 56.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766, S. 378. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/384>, abgerufen am 26.11.2024.
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