Mäusleins, und es endigt sich mit seiner Breite mit- ten am untern Theile des Schlüsselbeins.
§. 7. Der ganze Zusammenhang der Brust.
Diese bisher beschriebene Ribben, Rükkgradswir- bel, das Brustbein, und das dem Menschen eigne Schlüsselbein, welches nur diejenigen Thiere bekommen haben, die sich oftmals ihrer Forderfüsse, wie der Aer- me bedienen (k), vereinigen sich alle in ein einziges Git- ter, oder unvollkommenes Flechtwerk, welches wir Brust(l) nennen, und hier zerlegen müssen.
Die Figur| der gesamten Brust, die aus Knochen und Knorpeln zusammen gesezzt ist (m), stellet einiger massen ein Faß vor, welches aber forne abgeschnitten, und unvolständig ist. Die Brust gleichet aber einem Fasse, oder elliptischen Körper, weil sie oben enge, so wie unten, hingegen in der Mitte breit ist. Es ist dieses Faß, von vorne betrachtet, unvollkommen, indem sich seine Wand erst von vorne, denn nach der Seite, und nach hinten zu, von einem dreiseitigen, abwerts wach- fenden, Zwischenraume unterbrechen läst, woran einzig und allein die fleischigen Theile Schuld sind.
Oben
(k)[Spaltenumbruch]
Der Baer, Maulwurf, die Fledermaus, das Eichhörnchen, der Affe, Jgel, Beutelthier, Muskus- ratte, gemeine Hausmaus. MEY- ER. T. 27. 2. 3. 13. 14. 96. 97. Philos. Trans. n. 239. Memoir de l' Acad. 1725. S. 329. ARNAVLD. et SA- LERNE, hist. des Animaux, Tom. 6. Die Gattungen der Hunde, alle Gehörnte, und andre haben kein Schlüsselbein.
(l)[Spaltenumbruch]
Auch die Alten nannten den ganzen Theil des menschlichen Kör- pers, der sich von den Schlü el- beinen, bis zur Schaam erstrekkt, Thorax,RVFVS, L. I. S. 23. Aristoteles sagt: Der Thorax begreift zugleich das Abdomen. Hist. animali, L. I. c. 7.
(m)CHESELDEN. osteograph. T. 19. 20. VESAL. f. 1. 2. ad c. XIX.
Das Atemholen. VIII. Buch.
Maͤusleins, und es endigt ſich mit ſeiner Breite mit- ten am untern Theile des Schluͤſſelbeins.
§. 7. Der ganze Zuſammenhang der Bruſt.
Dieſe bisher beſchriebene Ribben, Ruͤkkgradswir- bel, das Bruſtbein, und das dem Menſchen eigne Schluͤſſelbein, welches nur diejenigen Thiere bekommen haben, die ſich oftmals ihrer Forderfuͤſſe, wie der Aer- me bedienen (k), vereinigen ſich alle in ein einziges Git- ter, oder unvollkommenes Flechtwerk, welches wir Bruſt(l) nennen, und hier zerlegen muͤſſen.
Die Figur| der geſamten Bruſt, die aus Knochen und Knorpeln zuſammen geſezzt iſt (m), ſtellet einiger maſſen ein Faß vor, welches aber forne abgeſchnitten, und unvolſtaͤndig iſt. Die Bruſt gleichet aber einem Faſſe, oder elliptiſchen Koͤrper, weil ſie oben enge, ſo wie unten, hingegen in der Mitte breit iſt. Es iſt dieſes Faß, von vorne betrachtet, unvollkommen, indem ſich ſeine Wand erſt von vorne, denn nach der Seite, und nach hinten zu, von einem dreiſeitigen, abwerts wach- fenden, Zwiſchenraume unterbrechen laͤſt, woran einzig und allein die fleiſchigen Theile Schuld ſind.
Oben
(k)[Spaltenumbruch]
Der Baer, Maulwurf, die Fledermaus, das Eichhoͤrnchen, der Affe, Jgel, Beutelthier, Muskus- ratte, gemeine Hausmaus. MEY- ER. T. 27. 2. 3. 13. 14. 96. 97. Philoſ. Trans. n. 239. Memoir de l’ Acad. 1725. S. 329. ARNAVLD. et SA- LERNE, hiſt. des Animaux, Tom. 6. Die Gattungen der Hunde, alle Gehoͤrnte, und andre haben kein Schluͤſſelbein.
(l)[Spaltenumbruch]
Auch die Alten nannten den ganzen Theil des menſchlichen Koͤr- pers, der ſich von den Schluͤ el- beinen, bis zur Schaam erſtrekkt, Thorax,RVFVS, L. I. S. 23. Ariſtoteles ſagt: Der Thorax begreift zugleich das Abdomen. Hiſt. animali, L. I. c. 7.
(m)CHESELDEN. oſteograph. T. 19. 20. VESAL. f. 1. 2. ad c. XIX.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0036"n="30"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Das Atemholen. <hirendition="#aq">VIII.</hi> Buch.</hi></fw><lb/>
Maͤusleins, und es endigt ſich mit ſeiner Breite mit-<lb/>
ten am untern Theile des Schluͤſſelbeins.</p></div><lb/><divn="3"><head>§. 7.<lb/>
Der ganze Zuſammenhang der Bruſt.</head><lb/><p>Dieſe bisher beſchriebene Ribben, Ruͤkkgradswir-<lb/>
bel, das Bruſtbein, und das dem Menſchen eigne<lb/>
Schluͤſſelbein, welches nur diejenigen Thiere bekommen<lb/>
haben, die ſich oftmals ihrer Forderfuͤſſe, wie der Aer-<lb/>
me bedienen <noteplace="foot"n="(k)"><cb/>
Der Baer, Maulwurf, die<lb/>
Fledermaus, das Eichhoͤrnchen, der<lb/>
Affe, Jgel, Beutelthier, Muskus-<lb/>
ratte, gemeine Hausmaus. <hirendition="#aq">MEY-<lb/>
ER. T. 27. 2. 3. 13. 14. 96. 97. <hirendition="#i">Philoſ.<lb/>
Trans.</hi> n. 239. <hirendition="#i">Memoir de l’ Acad.</hi></hi><lb/>
1725. S. 329. <hirendition="#aq">ARNAVLD. et SA-<lb/>
LERNE, hiſt. des Animaux, Tom.</hi><lb/>
6. Die Gattungen der Hunde,<lb/>
alle Gehoͤrnte, und andre haben kein<lb/>
Schluͤſſelbein.</note>, vereinigen ſich alle in ein einziges Git-<lb/>
ter, oder unvollkommenes Flechtwerk, welches wir<lb/><hirendition="#fr">Bruſt</hi><noteplace="foot"n="(l)"><cb/>
Auch die Alten nannten den<lb/>
ganzen Theil des menſchlichen Koͤr-<lb/>
pers, der ſich von den Schluͤ el-<lb/>
beinen, bis zur Schaam erſtrekkt,<lb/><hirendition="#fr">Thorax,</hi><hirendition="#aq">RVFVS, L. I.</hi> S. 23.<lb/><hirendition="#fr">Ariſtoteles</hi>ſagt: Der Thorax<lb/>
begreift zugleich das Abdomen.<lb/><hirendition="#aq">Hiſt. animali, L. I. c.</hi> 7.</note> nennen, und hier zerlegen muͤſſen.</p><lb/><p>Die Figur| der geſamten Bruſt, die aus Knochen<lb/>
und Knorpeln zuſammen geſezzt iſt <noteplace="foot"n="(m)"><hirendition="#aq">CHESELDEN. oſteograph.<lb/>
T. 19. 20. VESAL. f. 1. 2. ad c. XIX.</hi></note>, ſtellet einiger<lb/>
maſſen ein Faß vor, welches aber forne abgeſchnitten,<lb/>
und unvolſtaͤndig iſt. Die Bruſt gleichet aber einem<lb/>
Faſſe, oder elliptiſchen Koͤrper, weil ſie oben enge, ſo wie<lb/>
unten, hingegen in der Mitte breit iſt. Es iſt dieſes<lb/>
Faß, von vorne betrachtet, unvollkommen, indem ſich<lb/>ſeine Wand erſt von vorne, denn nach der Seite, und<lb/>
nach hinten zu, von einem dreiſeitigen, abwerts wach-<lb/>
fenden, Zwiſchenraume unterbrechen laͤſt, woran einzig<lb/>
und allein die fleiſchigen Theile Schuld ſind.</p><lb/><fwplace="bottom"type="catch">Oben</fw><lb/></div></div></div></body></text></TEI>
[30/0036]
Das Atemholen. VIII. Buch.
Maͤusleins, und es endigt ſich mit ſeiner Breite mit-
ten am untern Theile des Schluͤſſelbeins.
§. 7.
Der ganze Zuſammenhang der Bruſt.
Dieſe bisher beſchriebene Ribben, Ruͤkkgradswir-
bel, das Bruſtbein, und das dem Menſchen eigne
Schluͤſſelbein, welches nur diejenigen Thiere bekommen
haben, die ſich oftmals ihrer Forderfuͤſſe, wie der Aer-
me bedienen (k), vereinigen ſich alle in ein einziges Git-
ter, oder unvollkommenes Flechtwerk, welches wir
Bruſt (l) nennen, und hier zerlegen muͤſſen.
Die Figur| der geſamten Bruſt, die aus Knochen
und Knorpeln zuſammen geſezzt iſt (m), ſtellet einiger
maſſen ein Faß vor, welches aber forne abgeſchnitten,
und unvolſtaͤndig iſt. Die Bruſt gleichet aber einem
Faſſe, oder elliptiſchen Koͤrper, weil ſie oben enge, ſo wie
unten, hingegen in der Mitte breit iſt. Es iſt dieſes
Faß, von vorne betrachtet, unvollkommen, indem ſich
ſeine Wand erſt von vorne, denn nach der Seite, und
nach hinten zu, von einem dreiſeitigen, abwerts wach-
fenden, Zwiſchenraume unterbrechen laͤſt, woran einzig
und allein die fleiſchigen Theile Schuld ſind.
Oben
(k)
Der Baer, Maulwurf, die
Fledermaus, das Eichhoͤrnchen, der
Affe, Jgel, Beutelthier, Muskus-
ratte, gemeine Hausmaus. MEY-
ER. T. 27. 2. 3. 13. 14. 96. 97. Philoſ.
Trans. n. 239. Memoir de l’ Acad.
1725. S. 329. ARNAVLD. et SA-
LERNE, hiſt. des Animaux, Tom.
6. Die Gattungen der Hunde,
alle Gehoͤrnte, und andre haben kein
Schluͤſſelbein.
(l)
Auch die Alten nannten den
ganzen Theil des menſchlichen Koͤr-
pers, der ſich von den Schluͤ el-
beinen, bis zur Schaam erſtrekkt,
Thorax, RVFVS, L. I. S. 23.
Ariſtoteles ſagt: Der Thorax
begreift zugleich das Abdomen.
Hiſt. animali, L. I. c. 7.
(m) CHESELDEN. oſteograph.
T. 19. 20. VESAL. f. 1. 2. ad c. XIX.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766, S. 30. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/36>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.