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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766.

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III. Abschn. Die Luft.
hen sich die Thierausdünstungen hinauf, welche den
Spürhunden Anlas zum Ausspühren geben (y). Gan-
ze ungeheure Thiere drokknen, sich selbst überlassen, zu-
sammen, weil das flüchtige aus ihnen, in die Luft über-
geht, und an den Knochen eine kleine Spur von Erde
zurükke läst (a). Jn die Luft erhebt sich der stinkende
Dampf des Thiermistes. Jn sie steigt der Tampf von
grossen Städten auf, den Franz Boißier (b), vier
Fus, sieben Zoll hoch zu seyn geschäzzt, und es vermu-
tet der berühmte B. Langrisch (c), daß dieser von
drei tausend Menschen innerhalb 74 Tagen gegen 71 Fus
Höhe einnehmen müsse. Der berühmte Hales (c*),
rechnet von hundert Menschen bis 243 Pfunde.

Das Feuer reist auch die erdige Grundstöffe los,
und führt solche in Gestalt des Russes, und der Asche,
weit in der Luft umher (d). Jm Russe, trift man eine
merkwürdige Menge Erde an, und es ist der Regen
nicht ohne häufige Erde (d*). So überzieht der Arse-
nik, den die Heftigkeit des Feuers aus den gerösteten
Erzen jagt, weit und breit die Felder, er erstikkt die
Obstbäume (e) und vergiftet das Gras (f). Die ganze
Luft, welche man um Fahlun atmet, ist kupfrig (f*).
(z)

Die
[Spaltenumbruch] fettvs Recht, wenn er für ein
Lazaret unheilbarer Kranken einen
sehr weitläuftigen Zuflus der Luft
erfordert, Raggionamento, Neapol.
1744.
(y) BOERH. S. 488.
(a) BOERH. Ebendas.
(b) Effets de l'air. S. 56.
(c) Practice. S. 354.
(c*) [Spaltenumbruch] HALES Ventil. S. 36.
(d) BOERH. S. 486. pech-
lin.
S 100. nevmann. S. 833.
stahl fundam. T. III. S. 336.
Vergl. woodward of foreign.
fossils.
S. 90.
(d*) RVTTY. S. 34. 35. 36.
nämlich eine Kalkerde.
(e) SCHREIB. III. Samml.
S. 169.
(f) Ebenders. ebendas. Der Ofen-
dampf erstikkt plözzlich, als man ar-
senikalische Erze ins Feuer brachte,
borlase natur. Hist. of Corn-
wall.
(f*) HIAERNE posth. T. II. n.
158. doch ist sie nicht ungesund.
(z) Von den Elefanten, BER-
NIER.
auf der Reise über den Berg
Bember. Zu Spahani wirft man
allen Unflat auf die Gasse, woselbst
er verwittert, und unschädlich ist,
CHARDIN. T. VIII. S. 9. Von
Madrit erzält man eben das, von Su-
rate, ovington. T. II. S. 20.

III. Abſchn. Die Luft.
hen ſich die Thierausduͤnſtungen hinauf, welche den
Spuͤrhunden Anlas zum Ausſpuͤhren geben (y). Gan-
ze ungeheure Thiere drokknen, ſich ſelbſt uͤberlaſſen, zu-
ſammen, weil das fluͤchtige aus ihnen, in die Luft uͤber-
geht, und an den Knochen eine kleine Spur von Erde
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groſſen Staͤdten auf, den Franz Boißier (b), vier
Fus, ſieben Zoll hoch zu ſeyn geſchaͤzzt, und es vermu-
tet der beruͤhmte B. Langriſch (c), daß dieſer von
drei tauſend Menſchen innerhalb 74 Tagen gegen 71 Fus
Hoͤhe einnehmen muͤſſe. Der beruͤhmte Hales (c*),
rechnet von hundert Menſchen bis 243 Pfunde.

Das Feuer reiſt auch die erdige Grundſtoͤffe los,
und fuͤhrt ſolche in Geſtalt des Ruſſes, und der Aſche,
weit in der Luft umher (d). Jm Ruſſe, trift man eine
merkwuͤrdige Menge Erde an, und es iſt der Regen
nicht ohne haͤufige Erde (d*). So uͤberzieht der Arſe-
nik, den die Heftigkeit des Feuers aus den geroͤſteten
Erzen jagt, weit und breit die Felder, er erſtikkt die
Obſtbaͤume (e) und vergiftet das Gras (f). Die ganze
Luft, welche man um Fahlun atmet, iſt kupfrig (f*).
(z)

Die
[Spaltenumbruch] fettvſ Recht, wenn er fuͤr ein
Lazaret unheilbarer Kranken einen
ſehr weitlaͤuftigen Zuflus der Luft
erfordert, Raggionamento, Neapol.
1744.
(y) BOERH. S. 488.
(a) BOERH. Ebendaſ.
(b) Effets de l’air. S. 56.
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lin.
S 100. nevmann. S. 833.
ſtahl fundam. T. III. S. 336.
Vergl. woodward of foreign.
foſſils.
S. 90.
(d*) RVTTY. S. 34. 35. 36.
naͤmlich eine Kalkerde.
(e) SCHREIB. III. Samml.
S. 169.
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dampf erſtikkt ploͤzzlich, als man ar-
ſenikaliſche Erze ins Feuer brachte,
borlaſe natur. Hiſt. of Corn-
wall.
(f*) HIAERNE poſth. T. II. n.
158. doch iſt ſie nicht ungeſund.
(z) Von den Elefanten, BER-
NIER.
auf der Reiſe uͤber den Berg
Bember. Zu Spahani wirft man
allen Unflat auf die Gaſſe, woſelbſt
er verwittert, und unſchaͤdlich iſt,
CHARDIN. T. VIII. S. 9. Von
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[347/0353] III. Abſchn. Die Luft. hen ſich die Thierausduͤnſtungen hinauf, welche den Spuͤrhunden Anlas zum Ausſpuͤhren geben (y). Gan- ze ungeheure Thiere drokknen, ſich ſelbſt uͤberlaſſen, zu- ſammen, weil das fluͤchtige aus ihnen, in die Luft uͤber- geht, und an den Knochen eine kleine Spur von Erde zuruͤkke laͤſt (a). Jn die Luft erhebt ſich der ſtinkende Dampf des Thiermiſtes. Jn ſie ſteigt der Tampf von groſſen Staͤdten auf, den Franz Boißier (b), vier Fus, ſieben Zoll hoch zu ſeyn geſchaͤzzt, und es vermu- tet der beruͤhmte B. Langriſch (c), daß dieſer von drei tauſend Menſchen innerhalb 74 Tagen gegen 71 Fus Hoͤhe einnehmen muͤſſe. Der beruͤhmte Hales (c*), rechnet von hundert Menſchen bis 243 Pfunde. Das Feuer reiſt auch die erdige Grundſtoͤffe los, und fuͤhrt ſolche in Geſtalt des Ruſſes, und der Aſche, weit in der Luft umher (d). Jm Ruſſe, trift man eine merkwuͤrdige Menge Erde an, und es iſt der Regen nicht ohne haͤufige Erde (d*). So uͤberzieht der Arſe- nik, den die Heftigkeit des Feuers aus den geroͤſteten Erzen jagt, weit und breit die Felder, er erſtikkt die Obſtbaͤume (e) und vergiftet das Gras (f). Die ganze Luft, welche man um Fahlun atmet, iſt kupfrig (f*). Die (x) (z) (y) BOERH. S. 488. (a) BOERH. Ebendaſ. (b) Effets de l’air. S. 56. (c) Practice. S. 354. (c*) HALES Ventil. S. 36. (d) BOERH. S. 486. pech- lin. S 100. nevmann. S. 833. ſtahl fundam. T. III. S. 336. Vergl. woodward of foreign. foſſils. S. 90. (d*) RVTTY. S. 34. 35. 36. naͤmlich eine Kalkerde. (e) SCHREIB. III. Samml. S. 169. (f) Ebenderſ. ebendaſ. Der Ofen- dampf erſtikkt ploͤzzlich, als man ar- ſenikaliſche Erze ins Feuer brachte, borlaſe natur. Hiſt. of Corn- wall. (f*) HIAERNE poſth. T. II. n. 158. doch iſt ſie nicht ungeſund. (x) fettvſ Recht, wenn er fuͤr ein Lazaret unheilbarer Kranken einen ſehr weitlaͤuftigen Zuflus der Luft erfordert, Raggionamento, Neapol. 1744. (z) Von den Elefanten, BER- NIER. auf der Reiſe uͤber den Berg Bember. Zu Spahani wirft man allen Unflat auf die Gaſſe, woſelbſt er verwittert, und unſchaͤdlich iſt, CHARDIN. T. VIII. S. 9. Von Madrit erzaͤlt man eben das, von Su- rate, ovington. T. II. S. 20.

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766, S. 347. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/353>, abgerufen am 22.11.2024.