zwoen Hauptschlagadern, mit dem andern Zweige aber über den Schlagadergang links wegwandert, und wenn er die eben gedachten Aeste des achten Paares an sich gezogen, ferner mit einigen Zweigen zwischen der Schlag- ader, und Blutader, in die Lunge eintritt. An diesen Nerven pflegt der rükklaufende Stamm noch einen Zweig mit anzuhängen. Es ist auch noch ein andrer Ast, der vom grossen Herzgeflechte seinen Ursprung hernimmt, bei der Hand, dieser lieget auf der Luftröhre auf, und be- wegt sich von da, über die Aorte zur linken Lunge fort.
An der rechten Seite habe ich die Vorderaeste, aus den Zweigen des rükkläufigen Nerven, aus dem ersten Aste dieses Stammes, und aus den Zweigen des achten Paares, die wie die an |der linken Seite, an einerlei Orte entspringen, und endlich aus dem Nerven, den der öberste Brustknote des Zwischenribbenstammes, beinahe wie an der linken Seite dahin sendet, herauskommen ge- sehen.
Die Geschichte des rükkgängigen Nerven, wird mit besserm Rechte bei dem Luftröhrenkopfe vorkommen.
§. 26. Die, der Lunge wesentliche Strukkur.
Das Fleischige ist in der Lunge weich, schwammähn- lich (z), und zwar in allen Thieren, so viel ich ihrer ge- öffnet habe. Wir müssen nun die eigentliche Beschaf- fenheit dieses Fleischigen, wormit eben die Lunge von an- dern Eingeweiden unterschieden ist, darlegen.
Wenn man demnach im Menschen, Hunde, in der Kazze, in den Rindern, und überhaupt in den Vierfüs- sigen, die äussere Bekleidung der Lunge auf die Seite schaft, so entdekkt man das Zellgewebe, zwischen dieser
Be-
(z)ARETAEVS. L. I. Caus. diuturn. c. 10.
II. Abſchn. Die Theile in der Bruſt.
zwoen Hauptſchlagadern, mit dem andern Zweige aber uͤber den Schlagadergang links wegwandert, und wenn er die eben gedachten Aeſte des achten Paares an ſich gezogen, ferner mit einigen Zweigen zwiſchen der Schlag- ader, und Blutader, in die Lunge eintritt. An dieſen Nerven pflegt der ruͤkklaufende Stamm noch einen Zweig mit anzuhaͤngen. Es iſt auch noch ein andrer Aſt, der vom groſſen Herzgeflechte ſeinen Urſprung hernimmt, bei der Hand, dieſer lieget auf der Luftroͤhre auf, und be- wegt ſich von da, uͤber die Aorte zur linken Lunge fort.
An der rechten Seite habe ich die Vorderaeſte, aus den Zweigen des ruͤkklaͤufigen Nerven, aus dem erſten Aſte dieſes Stammes, und aus den Zweigen des achten Paares, die wie die an |der linken Seite, an einerlei Orte entſpringen, und endlich aus dem Nerven, den der oͤberſte Bruſtknote des Zwiſchenribbenſtammes, beinahe wie an der linken Seite dahin ſendet, herauskommen ge- ſehen.
Die Geſchichte des ruͤkkgaͤngigen Nerven, wird mit beſſerm Rechte bei dem Luftroͤhrenkopfe vorkommen.
§. 26. Die, der Lunge weſentliche Strukkur.
Das Fleiſchige iſt in der Lunge weich, ſchwammaͤhn- lich (z), und zwar in allen Thieren, ſo viel ich ihrer ge- oͤffnet habe. Wir muͤſſen nun die eigentliche Beſchaf- fenheit dieſes Fleiſchigen, wormit eben die Lunge von an- dern Eingeweiden unterſchieden iſt, darlegen.
Wenn man demnach im Menſchen, Hunde, in der Kazze, in den Rindern, und uͤberhaupt in den Vierfuͤſ- ſigen, die aͤuſſere Bekleidung der Lunge auf die Seite ſchaft, ſo entdekkt man das Zellgewebe, zwiſchen dieſer
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(z)ARETAEVS. L. I. Cauſ. diuturn. c. 10.
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II. Abſchn. Die Theile in der Bruſt.
zwoen Hauptſchlagadern, mit dem andern Zweige aber
uͤber den Schlagadergang links wegwandert, und wenn
er die eben gedachten Aeſte des achten Paares an ſich
gezogen, ferner mit einigen Zweigen zwiſchen der Schlag-
ader, und Blutader, in die Lunge eintritt. An dieſen
Nerven pflegt der ruͤkklaufende Stamm noch einen Zweig
mit anzuhaͤngen. Es iſt auch noch ein andrer Aſt, der
vom groſſen Herzgeflechte ſeinen Urſprung hernimmt, bei
der Hand, dieſer lieget auf der Luftroͤhre auf, und be-
wegt ſich von da, uͤber die Aorte zur linken Lunge fort.
An der rechten Seite habe ich die Vorderaeſte, aus
den Zweigen des ruͤkklaͤufigen Nerven, aus dem erſten
Aſte dieſes Stammes, und aus den Zweigen des achten
Paares, die wie die an |der linken Seite, an einerlei
Orte entſpringen, und endlich aus dem Nerven, den der
oͤberſte Bruſtknote des Zwiſchenribbenſtammes, beinahe
wie an der linken Seite dahin ſendet, herauskommen ge-
ſehen.
Die Geſchichte des ruͤkkgaͤngigen Nerven, wird mit
beſſerm Rechte bei dem Luftroͤhrenkopfe vorkommen.
§. 26.
Die, der Lunge weſentliche Strukkur.
Das Fleiſchige iſt in der Lunge weich, ſchwammaͤhn-
lich (z), und zwar in allen Thieren, ſo viel ich ihrer ge-
oͤffnet habe. Wir muͤſſen nun die eigentliche Beſchaf-
fenheit dieſes Fleiſchigen, wormit eben die Lunge von an-
dern Eingeweiden unterſchieden iſt, darlegen.
Wenn man demnach im Menſchen, Hunde, in der
Kazze, in den Rindern, und uͤberhaupt in den Vierfuͤſ-
ſigen, die aͤuſſere Bekleidung der Lunge auf die Seite
ſchaft, ſo entdekkt man das Zellgewebe, zwiſchen dieſer
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766, S. 269. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/275>, abgerufen am 22.11.2024.
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