Es sey mit dem Ursprunge der Schlagader der Luft- röhre beschaffen, wie es wolle, so theilt sich solcher doch in der rechten Lunge in fünf, in der linken, in vier Aeste, und sie beuget sich nach der Wendung der Luftröhre (p). Sie ist über der auswendigen Fläche derselben mit zell- förmigen Fäden dergestalt angehängt, daß sie zwei, oder drei Aeste, die einen einzigen Luftröhrenast begleiten, her- vorbringt (q): doch sendet sie auch oft aus der Luftröhre, welche sie zu nächst bewacht, in die umher gelagerte Lun- ge Aeste hin, welche sich mit den deutlichen Fortsäzzen der Lungenschlagader, und die um ein Fünftheil von einer Linie gros sind, durch Anastomosirungen(r) vermischen; die ersten und grossen Aeste, biegen sich in Schlangenlinien, die klei- nen strekken sich gerade aus. Jm übrigen theilt sich die Schlagader der Luftröhre nach dem häutigen, muskel- haften, und drüsigen Bestandtheile der Luftröhrenaeste dergestalt ein, daß sich ihr vornemstes Nezz in dem Zell- gewebe ausbreitet, welches sich zwischen der wahren Haut, den Muskelfasern, und den Knorpelschuppen be- findet. Die kleinen Aestchen sendet sie zu eben diesen Fasern, und zu den Knorpeln zurükke. Sie theilt auch Zweige den innern Bekleidungen der Lungen, und den Häuten der Gefässe mit (s), und sie wirft noch andre geringe Zweige in die Zwischenräume der Lungenlappen, und in die äussere Haut dieses Eingeweides hinein (t).
Der
(p)[Spaltenumbruch]VCKE. S. 23.
(q)Fasc. III. S. 37.
(r)RVYSCH catal. mus. rar. S. 102. Epist. VI. S. 10. i. zacha- rias petsche Syllog. observ. n. 43. cowper ad bidlovm. T. 24. f. 1. Tab. append. III. syl- va de la saignee. T. II. S. 183. wohlfahrt. n. 30. Daß sie sich in Blucadern einfügen, der ber. VCKE de peripnevm. et pleuri- [Spaltenumbruch]
tid. ehe, als in Schlagadern. S. 25. Doch ich habe mit Gewisheit, und nahe bei, die Vereinigung gesehen. reichen. de fabr. pulm. S. 45. sagt, das Quekksilber gehe, nach seinem und Cassebohms Versuche, aus der Schlagader in die Lungen- schlagader über.
(s)LOQVET de arter. hepat S. 18. VCKE. S. 23.
(t)VCKE. S. 23.
Q 3
II. Abſchn. Die Theile in der Bruſt.
Es ſey mit dem Urſprunge der Schlagader der Luft- roͤhre beſchaffen, wie es wolle, ſo theilt ſich ſolcher doch in der rechten Lunge in fuͤnf, in der linken, in vier Aeſte, und ſie beuget ſich nach der Wendung der Luftroͤhre (p). Sie iſt uͤber der auswendigen Flaͤche derſelben mit zell- foͤrmigen Faͤden dergeſtalt angehaͤngt, daß ſie zwei, oder drei Aeſte, die einen einzigen Luftroͤhrenaſt begleiten, her- vorbringt (q): doch ſendet ſie auch oft aus der Luftroͤhre, welche ſie zu naͤchſt bewacht, in die umher gelagerte Lun- ge Aeſte hin, welche ſich mit den deutlichen Fortſaͤzzen der Lungenſchlagader, und die um ein Fuͤnftheil von einer Linie gros ſind, durch Anaſtomoſirungen(r) vermiſchen; die erſten und groſſen Aeſte, biegen ſich in Schlangenlinien, die klei- nen ſtrekken ſich gerade aus. Jm uͤbrigen theilt ſich die Schlagader der Luftroͤhre nach dem haͤutigen, muskel- haften, und druͤſigen Beſtandtheile der Luftroͤhrenaeſte dergeſtalt ein, daß ſich ihr vornemſtes Nezz in dem Zell- gewebe ausbreitet, welches ſich zwiſchen der wahren Haut, den Muskelfaſern, und den Knorpelſchuppen be- findet. Die kleinen Aeſtchen ſendet ſie zu eben dieſen Faſern, und zu den Knorpeln zuruͤkke. Sie theilt auch Zweige den innern Bekleidungen der Lungen, und den Haͤuten der Gefaͤſſe mit (s), und ſie wirft noch andre geringe Zweige in die Zwiſchenraͤume der Lungenlappen, und in die aͤuſſere Haut dieſes Eingeweides hinein (t).
Der
(p)[Spaltenumbruch]VCKE. S. 23.
(q)Faſc. III. S. 37.
(r)RVYSCH catal. muſ. rar. S. 102. Epiſt. VI. S. 10. i. zacha- riaſ petſche Syllog. obſerv. n. 43. cowper ad bidlovm. T. 24. f. 1. Tab. append. III. ſyl- va de la ſaignée. T. II. S. 183. wohlfahrt. n. 30. Daß ſie ſich in Blucadern einfuͤgen, der ber. VCKE de peripnevm. et pleuri- [Spaltenumbruch]
tid. ehe, als in Schlagadern. S. 25. Doch ich habe mit Gewisheit, und nahe bei, die Vereinigung geſehen. reichen. de fabr. pulm. S. 45. ſagt, das Quekkſilber gehe, nach ſeinem und Caſſebohms Verſuche, aus der Schlagader in die Lungen- ſchlagader uͤber.
(s)LOQVET de arter. hepat S. 18. VCKE. S. 23.
(t)VCKE. S. 23.
Q 3
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><pbfacs="#f0251"n="245"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">II.</hi> Abſchn. Die Theile in der Bruſt.</hi></fw><lb/><p>Es ſey mit dem Urſprunge der Schlagader der Luft-<lb/>
roͤhre beſchaffen, wie es wolle, ſo theilt ſich ſolcher doch<lb/>
in der rechten Lunge in fuͤnf, in der linken, in vier Aeſte,<lb/>
und ſie beuget ſich nach der Wendung der Luftroͤhre <noteplace="foot"n="(p)"><cb/><hirendition="#aq"><hirendition="#g">VCKE.</hi></hi> S. 23.</note>.<lb/>
Sie iſt uͤber der auswendigen Flaͤche derſelben mit zell-<lb/>
foͤrmigen Faͤden dergeſtalt angehaͤngt, daß ſie zwei, oder<lb/>
drei Aeſte, die einen einzigen Luftroͤhrenaſt begleiten, her-<lb/>
vorbringt <noteplace="foot"n="(q)"><hirendition="#aq">Faſc. III.</hi> S. 37.</note>: doch ſendet ſie auch oft aus der Luftroͤhre,<lb/>
welche ſie zu naͤchſt bewacht, in die umher gelagerte Lun-<lb/>
ge Aeſte hin, welche ſich mit den deutlichen Fortſaͤzzen der<lb/>
Lungenſchlagader, und die um ein Fuͤnftheil von einer Linie<lb/>
gros ſind, durch <choice><sic>Anaſtomoſirnngen</sic><corr>Anaſtomoſirungen</corr></choice><noteplace="foot"n="(r)"><hirendition="#aq"><hirendition="#g">RVYSCH</hi> catal. muſ. rar.</hi><lb/>
S. 102. <hirendition="#aq">Epiſt. VI.</hi> S. 10. <hirendition="#aq"><hirendition="#g"><hirendition="#k">i. zacha-<lb/>
riaſ petſche</hi></hi> Syllog. obſerv.<lb/>
n. 43. <hirendition="#g"><hirendition="#k">cowper</hi></hi> ad <hirendition="#g"><hirendition="#k">bidlovm.</hi></hi><lb/>
T. 24. f. 1. Tab. append. III. <hirendition="#g"><hirendition="#k">ſyl-<lb/>
va</hi></hi> de la ſaignée. T. II.</hi> S. 183.<lb/><hirendition="#aq"><hirendition="#g"><hirendition="#k">wohlfahrt.</hi></hi> n.</hi> 30. Daß ſie<lb/>ſich in Blucadern einfuͤgen, der ber.<lb/><hirendition="#aq"><hirendition="#g">VCKE</hi> de peripnevm. et pleuri-<lb/><cb/>
tid.</hi> ehe, als in Schlagadern. S. 25.<lb/>
Doch ich habe mit Gewisheit, und<lb/>
nahe bei, die Vereinigung geſehen.<lb/><hirendition="#aq"><hirendition="#g"><hirendition="#k">reichen.</hi></hi> de fabr. pulm.</hi> S. 45.<lb/>ſagt, das Quekkſilber gehe, nach<lb/>ſeinem und <hirendition="#fr">Caſſebohms</hi> Verſuche,<lb/>
aus der Schlagader in die Lungen-<lb/>ſchlagader uͤber.</note> vermiſchen; die erſten<lb/>
und groſſen Aeſte, biegen ſich in Schlangenlinien, die klei-<lb/>
nen ſtrekken ſich gerade aus. Jm uͤbrigen theilt ſich die<lb/>
Schlagader der Luftroͤhre nach dem haͤutigen, muskel-<lb/>
haften, und druͤſigen Beſtandtheile der Luftroͤhrenaeſte<lb/>
dergeſtalt ein, daß ſich ihr vornemſtes Nezz in dem Zell-<lb/>
gewebe ausbreitet, welches ſich zwiſchen der wahren<lb/>
Haut, den Muskelfaſern, und den Knorpelſchuppen be-<lb/>
findet. Die kleinen Aeſtchen ſendet ſie zu eben dieſen<lb/>
Faſern, und zu den Knorpeln zuruͤkke. Sie theilt auch<lb/>
Zweige den innern Bekleidungen der Lungen, und den<lb/>
Haͤuten der Gefaͤſſe mit <noteplace="foot"n="(s)"><hirendition="#aq"><hirendition="#g">LOQVET</hi> de arter. hepat</hi><lb/>
S. 18. <hirendition="#aq"><hirendition="#g">VCKE.</hi></hi> S. 23.</note>, und ſie wirft noch andre<lb/>
geringe Zweige in die Zwiſchenraͤume der Lungenlappen,<lb/>
und in die aͤuſſere Haut dieſes Eingeweides hinein <noteplace="foot"n="(t)"><hirendition="#aq"><hirendition="#g">VCKE.</hi></hi> S. 23.</note>.</p><lb/><fwplace="bottom"type="sig">Q 3</fw><fwplace="bottom"type="catch">Der</fw><lb/></div></div></div></body></text></TEI>
[245/0251]
II. Abſchn. Die Theile in der Bruſt.
Es ſey mit dem Urſprunge der Schlagader der Luft-
roͤhre beſchaffen, wie es wolle, ſo theilt ſich ſolcher doch
in der rechten Lunge in fuͤnf, in der linken, in vier Aeſte,
und ſie beuget ſich nach der Wendung der Luftroͤhre (p).
Sie iſt uͤber der auswendigen Flaͤche derſelben mit zell-
foͤrmigen Faͤden dergeſtalt angehaͤngt, daß ſie zwei, oder
drei Aeſte, die einen einzigen Luftroͤhrenaſt begleiten, her-
vorbringt (q): doch ſendet ſie auch oft aus der Luftroͤhre,
welche ſie zu naͤchſt bewacht, in die umher gelagerte Lun-
ge Aeſte hin, welche ſich mit den deutlichen Fortſaͤzzen der
Lungenſchlagader, und die um ein Fuͤnftheil von einer Linie
gros ſind, durch Anaſtomoſirungen (r) vermiſchen; die erſten
und groſſen Aeſte, biegen ſich in Schlangenlinien, die klei-
nen ſtrekken ſich gerade aus. Jm uͤbrigen theilt ſich die
Schlagader der Luftroͤhre nach dem haͤutigen, muskel-
haften, und druͤſigen Beſtandtheile der Luftroͤhrenaeſte
dergeſtalt ein, daß ſich ihr vornemſtes Nezz in dem Zell-
gewebe ausbreitet, welches ſich zwiſchen der wahren
Haut, den Muskelfaſern, und den Knorpelſchuppen be-
findet. Die kleinen Aeſtchen ſendet ſie zu eben dieſen
Faſern, und zu den Knorpeln zuruͤkke. Sie theilt auch
Zweige den innern Bekleidungen der Lungen, und den
Haͤuten der Gefaͤſſe mit (s), und ſie wirft noch andre
geringe Zweige in die Zwiſchenraͤume der Lungenlappen,
und in die aͤuſſere Haut dieſes Eingeweides hinein (t).
Der
(p)
VCKE. S. 23.
(q) Faſc. III. S. 37.
(r) RVYSCH catal. muſ. rar.
S. 102. Epiſt. VI. S. 10. i. zacha-
riaſ petſche Syllog. obſerv.
n. 43. cowper ad bidlovm.
T. 24. f. 1. Tab. append. III. ſyl-
va de la ſaignée. T. II. S. 183.
wohlfahrt. n. 30. Daß ſie
ſich in Blucadern einfuͤgen, der ber.
VCKE de peripnevm. et pleuri-
tid. ehe, als in Schlagadern. S. 25.
Doch ich habe mit Gewisheit, und
nahe bei, die Vereinigung geſehen.
reichen. de fabr. pulm. S. 45.
ſagt, das Quekkſilber gehe, nach
ſeinem und Caſſebohms Verſuche,
aus der Schlagader in die Lungen-
ſchlagader uͤber.
(s) LOQVET de arter. hepat
S. 18. VCKE. S. 23.
(t) VCKE. S. 23.
Q 3
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766, S. 245. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/251>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.