Der erste Ring, der sonst breiter (q) ist, wird noch oft von einer knorpligen Platte, die vom Knorpelringe selbst hin- terwerts, und aus dessen Seiten herabläuft, gestüzzt. Doch es kömmt auch nicht selten vor, daß dieser erste Knorpel mit dem folgenden, auf mancherlei Weise zu- sammenwächst (r).
Es läuft ferner mitten an der Luftröhre, da wo sie sich in den rechten, und linken Ast zertheilt, gleichsam der lezzte Ring, des ganzen Luftröhrenstammes, senkrecht nieder, nach dem Theilungswinkel, und er vermischt sich mit dem öbersten Ringe beider Aeste.
Es sind die untern Ringe, wie an der ganzen Luft- röhre, enger, als die oberhalb ihnen liegende.
Es legen sich auch an dem vollständigen Theile der Luftröhre, einige gablige Ringe mit ein, oder sie durchflech- ten sich gleichsam als ein Nezz durcheinander (s).
Um Dinge, die zusammengehören, nicht zu trennen, mus ich noch hinzufügen, daß an demjenigen Theile des Luftröhrenastes, der sich in der Lunge befindet, die parallele und gewöhnliche Einrichtung der Ringe, nach und nach abnehmen, daß die Ringe mehr und mehr un- vollkommen (u) werden, und sich hierauf in dikke knorp- lige Knoten, von veränderlicher Figur, die auch einem Sonnenzeiger gleichen, und auf mancherlei Art abgeson- dert, durcheinander geworfen, vergittert sind, verwandeln, welche allmählich, wie die Luftröhrenaeste kleiner werden, und sich weich darstellen, bis endlich von ihnen nichts, als Membranen, übrig bleiben. Wie aber die Knorpel in dieser Gegend unförmlich sind, so verbinden sie sich auch mit nicht so ordentlichen Fasern, welche indessen
doch
(q)[Spaltenumbruch]MORGAGN. advers. I. S. 31. de bordev sur les glan- des. S. 156.
(r) Vergl. WINSL. angef. Ort. n. 131.
(s)[Spaltenumbruch]MORGAGN. advors. I. S. 31.
(u) Vergl. GALEN. angef. Ort. Ferner rondelet. de piscib. L. III. c. XI. fallop.
P 5
II. Abſchn. Die Theile in der Bruſt.
Der erſte Ring, der ſonſt breiter (q) iſt, wird noch oft von einer knorpligen Platte, die vom Knorpelringe ſelbſt hin- terwerts, und aus deſſen Seiten herablaͤuft, geſtuͤzzt. Doch es koͤmmt auch nicht ſelten vor, daß dieſer erſte Knorpel mit dem folgenden, auf mancherlei Weiſe zu- ſammenwaͤchſt (r).
Es laͤuft ferner mitten an der Luftroͤhre, da wo ſie ſich in den rechten, und linken Aſt zertheilt, gleichſam der lezzte Ring, des ganzen Luftroͤhrenſtammes, ſenkrecht nieder, nach dem Theilungswinkel, und er vermiſcht ſich mit dem oͤberſten Ringe beider Aeſte.
Es ſind die untern Ringe, wie an der ganzen Luft- roͤhre, enger, als die oberhalb ihnen liegende.
Es legen ſich auch an dem vollſtaͤndigen Theile der Luftroͤhre, einige gablige Ringe mit ein, oder ſie durchflech- ten ſich gleichſam als ein Nezz durcheinander (s).
Um Dinge, die zuſammengehoͤren, nicht zu trennen, mus ich noch hinzufuͤgen, daß an demjenigen Theile des Luftroͤhrenaſtes, der ſich in der Lunge befindet, die parallele und gewoͤhnliche Einrichtung der Ringe, nach und nach abnehmen, daß die Ringe mehr und mehr un- vollkommen (u) werden, und ſich hierauf in dikke knorp- lige Knoten, von veraͤnderlicher Figur, die auch einem Sonnenzeiger gleichen, und auf mancherlei Art abgeſon- dert, durcheinander geworfen, vergittert ſind, verwandeln, welche allmaͤhlich, wie die Luftroͤhrenaeſte kleiner werden, und ſich weich darſtellen, bis endlich von ihnen nichts, als Membranen, uͤbrig bleiben. Wie aber die Knorpel in dieſer Gegend unfoͤrmlich ſind, ſo verbinden ſie ſich auch mit nicht ſo ordentlichen Faſern, welche indeſſen
doch
(q)[Spaltenumbruch]MORGAGN. adverſ. I. S. 31. de bordev ſur les glan- des. S. 156.
(r) Vergl. WINSL. angef. Ort. n. 131.
(s)[Spaltenumbruch]MORGAGN. advorſ. I. S. 31.
(u) Vergl. GALEN. angef. Ort. Ferner rondelet. de piſcib. L. III. c. XI. fallop.
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II. Abſchn. Die Theile in der Bruſt.
Der erſte Ring, der ſonſt breiter (q) iſt, wird noch oft von
einer knorpligen Platte, die vom Knorpelringe ſelbſt hin-
terwerts, und aus deſſen Seiten herablaͤuft, geſtuͤzzt.
Doch es koͤmmt auch nicht ſelten vor, daß dieſer erſte
Knorpel mit dem folgenden, auf mancherlei Weiſe zu-
ſammenwaͤchſt (r).
Es laͤuft ferner mitten an der Luftroͤhre, da wo ſie ſich
in den rechten, und linken Aſt zertheilt, gleichſam der
lezzte Ring, des ganzen Luftroͤhrenſtammes, ſenkrecht
nieder, nach dem Theilungswinkel, und er vermiſcht ſich
mit dem oͤberſten Ringe beider Aeſte.
Es ſind die untern Ringe, wie an der ganzen Luft-
roͤhre, enger, als die oberhalb ihnen liegende.
Es legen ſich auch an dem vollſtaͤndigen Theile der
Luftroͤhre, einige gablige Ringe mit ein, oder ſie durchflech-
ten ſich gleichſam als ein Nezz durcheinander (s).
Um Dinge, die zuſammengehoͤren, nicht zu trennen,
mus ich noch hinzufuͤgen, daß an demjenigen Theile
des Luftroͤhrenaſtes, der ſich in der Lunge befindet, die
parallele und gewoͤhnliche Einrichtung der Ringe, nach
und nach abnehmen, daß die Ringe mehr und mehr un-
vollkommen (u) werden, und ſich hierauf in dikke knorp-
lige Knoten, von veraͤnderlicher Figur, die auch einem
Sonnenzeiger gleichen, und auf mancherlei Art abgeſon-
dert, durcheinander geworfen, vergittert ſind, verwandeln,
welche allmaͤhlich, wie die Luftroͤhrenaeſte kleiner werden,
und ſich weich darſtellen, bis endlich von ihnen nichts,
als Membranen, uͤbrig bleiben. Wie aber die Knorpel
in dieſer Gegend unfoͤrmlich ſind, ſo verbinden ſie ſich
auch mit nicht ſo ordentlichen Faſern, welche indeſſen
doch
(q)
MORGAGN. adverſ. I.
S. 31. de bordev ſur les glan-
des. S. 156.
(r) Vergl. WINSL. angef. Ort.
n. 131.
(s)
MORGAGN. advorſ. I.
S. 31.
(u) Vergl. GALEN. angef.
Ort. Ferner rondelet. de
piſcib. L. III. c. XI. fallop.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766, S. 233. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/239>, abgerufen am 23.11.2024.
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