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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766.

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II. Abschn. Die Theile in der Brust.
§. 8.
Man beantwortet die Einwürfe.

Es scheint durch die ebengedachte Versuche das Be-
rühren der Lunge, und der Ribbenhaut, dergestalt bestä-
tigt zu werden, daß keine Gegenmeinung dabei bestehen
mag. Man mus aber doch noch auf dasjenige antworten,
was wir aus den Schriften unsrer berühmten Gegner,
wieder uns selbst, angeführt haben (b).

Wir haben an ihrem Orte die Löchergen, welche den
Dunst aus der Lunge lassen, und ihn aus der Höhe der
Brust wieder auffangen (c), bestätigt. Allein darum
stehen diese Pori der Luft zu Dienste, und sie lassen dieses
Element nicht aus der Lunge entwischen. Es haben
nämlich Zerleger vor grössrer Erfahrung in der That
gesehen, daß die Hülle der Lunge keine eingeblasene Luft
durchgehen lasse, und unter diesen ist Pecquet (d) der
vornehmste, dem andre berühmte Männer (e) darinnen
gefolgt sind. Selbst an dem Kaninchen, einem zarten
Thiere, sahe der vortrefliche Peter von Musschen-

broek
(b) [Spaltenumbruch] Vorhergeh. §. 4.
(c) Vorhergeh. §. 2.
(d) Dissert. anat. S. 81.
(e) highmor. S. 171 gvalth.
needham.
de sorm. fet. c. VI.

S. 161. T. BARTHOL. de
pulmon.
S. 64. malpigh. Epi-
stol. I. de pulmon. NEVKR. c.
8. n. 10. BERGER. de natur.
hum.
S. 33. NVCK. Am Pfer-
de, Hunde, an der Kazze, Hasen,
beim BIRCH. T. II. S. 162. Daß
die Lunge, wenn sie aufgeblasen
wird, die Luft in sich behalte, be-
zeugen DIEMERBR. S. 306.
BALDVS de pleurit. sede S. 20.
RVYSCH. Mus. S. 133. mal-
pigh.
ang. Ort. SPARAGLI
[Spaltenumbruch] vindic. ment. et oculor.
S. XXXIV.
needh.
ang. Ort. verheyen.
S. 195. 200. MVSSCHENBR.
angef. Dissert. S. 28. HELVET.
angef. Ort. 1718. S. 26. welcher zu-
fügt, daß sie getrokknet, einer Käl-
bermilz ähnlich sei. Endlich gesteht
Wepfer, wenn man die Lunge ge-
schwinde trokkne, so bleibe die Luft
darinnen, de cicut. aquat. S. 252.
Sie kann am Frosche getrokknet
werden. COWPER. Phil. Trans.
n.
185. es hat sie der ber. Kühn-
baum
getrokknet. S. 12. Ferner
am Pferde BOVRGELAT. ang.
Ort. S. 555. und SNAPE. ehe S.
95. auch innerhalb etlichen Tagen.
O 4
II. Abſchn. Die Theile in der Bruſt.
§. 8.
Man beantwortet die Einwuͤrfe.

Es ſcheint durch die ebengedachte Verſuche das Be-
ruͤhren der Lunge, und der Ribbenhaut, dergeſtalt beſtaͤ-
tigt zu werden, daß keine Gegenmeinung dabei beſtehen
mag. Man mus aber doch noch auf dasjenige antworten,
was wir aus den Schriften unſrer beruͤhmten Gegner,
wieder uns ſelbſt, angefuͤhrt haben (b).

Wir haben an ihrem Orte die Loͤchergen, welche den
Dunſt aus der Lunge laſſen, und ihn aus der Hoͤhe der
Bruſt wieder auffangen (c), beſtaͤtigt. Allein darum
ſtehen dieſe Pori der Luft zu Dienſte, und ſie laſſen dieſes
Element nicht aus der Lunge entwiſchen. Es haben
naͤmlich Zerleger vor groͤſſrer Erfahrung in der That
geſehen, daß die Huͤlle der Lunge keine eingeblaſene Luft
durchgehen laſſe, und unter dieſen iſt Pecquet (d) der
vornehmſte, dem andre beruͤhmte Maͤnner (e) darinnen
gefolgt ſind. Selbſt an dem Kaninchen, einem zarten
Thiere, ſahe der vortrefliche Peter von Muſſchen-

broek
(b) [Spaltenumbruch] Vorhergeh. §. 4.
(c) Vorhergeh. §. 2.
(d) Diſſert. anat. S. 81.
(e) highmor. S. 171 gvalth.
needham.
de ſorm. fet. c. VI.

S. 161. T. BARTHOL. de
pulmon.
S. 64. malpigh. Epi-
ſtol. I. de pulmon. NEVKR. c.
8. n. 10. BERGER. de natur.
hum.
S. 33. NVCK. Am Pfer-
de, Hunde, an der Kazze, Haſen,
beim BIRCH. T. II. S. 162. Daß
die Lunge, wenn ſie aufgeblaſen
wird, die Luft in ſich behalte, be-
zeugen DIEMERBR. S. 306.
BALDVS de pleurit. ſede S. 20.
RVYSCH. Muſ. S. 133. mal-
pigh.
ang. Ort. SPARAGLI
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S. XXXIV.
needh.
ang. Ort. verheyen.
S. 195. 200. MVSSCHENBR.
angef. Diſſert. S. 28. HELVET.
angef. Ort. 1718. S. 26. welcher zu-
fuͤgt, daß ſie getrokknet, einer Kaͤl-
bermilz aͤhnlich ſei. Endlich geſteht
Wepfer, wenn man die Lunge ge-
ſchwinde trokkne, ſo bleibe die Luft
darinnen, de cicut. aquat. S. 252.
Sie kann am Froſche getrokknet
werden. COWPER. Phil. Tranſ.
n.
185. es hat ſie der ber. Kuͤhn-
baum
getrokknet. S. 12. Ferner
am Pferde BOVRGELAT. ang.
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O 4
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[215/0221] II. Abſchn. Die Theile in der Bruſt. §. 8. Man beantwortet die Einwuͤrfe. Es ſcheint durch die ebengedachte Verſuche das Be- ruͤhren der Lunge, und der Ribbenhaut, dergeſtalt beſtaͤ- tigt zu werden, daß keine Gegenmeinung dabei beſtehen mag. Man mus aber doch noch auf dasjenige antworten, was wir aus den Schriften unſrer beruͤhmten Gegner, wieder uns ſelbſt, angefuͤhrt haben (b). Wir haben an ihrem Orte die Loͤchergen, welche den Dunſt aus der Lunge laſſen, und ihn aus der Hoͤhe der Bruſt wieder auffangen (c), beſtaͤtigt. Allein darum ſtehen dieſe Pori der Luft zu Dienſte, und ſie laſſen dieſes Element nicht aus der Lunge entwiſchen. Es haben naͤmlich Zerleger vor groͤſſrer Erfahrung in der That geſehen, daß die Huͤlle der Lunge keine eingeblaſene Luft durchgehen laſſe, und unter dieſen iſt Pecquet (d) der vornehmſte, dem andre beruͤhmte Maͤnner (e) darinnen gefolgt ſind. Selbſt an dem Kaninchen, einem zarten Thiere, ſahe der vortrefliche Peter von Muſſchen- broek (b) Vorhergeh. §. 4. (c) Vorhergeh. §. 2. (d) Diſſert. anat. S. 81. (e) highmor. S. 171 gvalth. needham. de ſorm. fet. c. VI. S. 161. T. BARTHOL. de pulmon. S. 64. malpigh. Epi- ſtol. I. de pulmon. NEVKR. c. 8. n. 10. BERGER. de natur. hum. S. 33. NVCK. Am Pfer- de, Hunde, an der Kazze, Haſen, beim BIRCH. T. II. S. 162. Daß die Lunge, wenn ſie aufgeblaſen wird, die Luft in ſich behalte, be- zeugen DIEMERBR. S. 306. BALDVS de pleurit. ſede S. 20. RVYSCH. Muſ. S. 133. mal- pigh. ang. Ort. SPARAGLI vindic. ment. et oculor. S. XXXIV. needh. ang. Ort. verheyen. S. 195. 200. MVSSCHENBR. angef. Diſſert. S. 28. HELVET. angef. Ort. 1718. S. 26. welcher zu- fuͤgt, daß ſie getrokknet, einer Kaͤl- bermilz aͤhnlich ſei. Endlich geſteht Wepfer, wenn man die Lunge ge- ſchwinde trokkne, ſo bleibe die Luft darinnen, de cicut. aquat. S. 252. Sie kann am Froſche getrokknet werden. COWPER. Phil. Tranſ. n. 185. es hat ſie der ber. Kuͤhn- baum getrokknet. S. 12. Ferner am Pferde BOVRGELAT. ang. Ort. S. 555. und SNAPE. ehe S. 95. auch innerhalb etlichen Tagen. O 4

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766, S. 215. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/221>, abgerufen am 24.11.2024.