Lage der Ribben, bei der Vergrösserung der Länge der Brust, und in dem Verengern derjenigen Röhren aus- übt, die sich durch das Zwerchfell Plazz machen.
Jch mag nicht wiederholen, daß die Päkke, oder Strei- fen, woraus das Zwerchfell besteht, in der Wirksamkeit dieses Muskels kürzer werden (n), aufschwellen (o), sich runzeln (p), näher gegen einander zu liegen kommen (q), härter werden, und daß sich das Gegentheil eräugne, wenn das Zwerchfell nachläst. Jch will auch nicht wieder erinnern, daß dieser Muskel eine grosse Reizbarkeit besizze, daß er, wenn die mehresten Muskeln im Körper bereits abgestor- ben sind, von freien Stükken (r), oder nach einer Reizung, fort wirke (s). Es erschütterte sich noch, da bereits der Magen herausgeschnitten war (t).
Ob man nun gleich viel von dieses Muskels Wirk- samkeit gehandelt, so wäre es doch nicht schwer, entweder diese Kraft aus der Betrachtung des Baues, oder aus den Oefnungen lebendiger Thiere, und wie die Natur im Zwerchfelle ihr Spiel hat, zu bestimmen.
Anfangs mus man sich erinnern, daß alles fleischige an diesem Zwerchfelle, von seinen Anfängen her, bis zu seinem Ende, in die Höhe steige, es mag dieses fleischige vom Schwerdknorpel, oder von den Ribben, oder von den Lendenwirbeln, herkommen. Folglich wird die einfachste Würksamkeit des Zwerchfells dieses seyn, daß es seine höchsten Theile niederzieht, so daß der Länge der Brust so viel zuwachsen mus, als der Länge des Bauches (u).
Daher
(n)[Spaltenumbruch]Mem. sur la respirat. Exp. 35. bis zur Helfte. Exp. 45. 46. schwarz. n. 9.
(o)Exp. 35. u. s. f.
(p)Exp. 44. wepfer. de ci- cut. aquat. S. 154. 163. 219. 255. fanton. anat. S. 69. wa- laevs beim bartholin, schwarz de vomitu. n. 4. 9.
(q)Exp. 41.
(r)[Spaltenumbruch]Exp. 33. 34. 36. 44. 45. 46.
(s)Memoir. sur les part. irrit. et sensibl. S. 66. andreae de irritabilit. S. 25. gevns de vita. S. 20.
(t)WEPFER de cicuta aquat. S. 195.
(u)STENON. angef. Ort. und die mehresten neuern.
Das Atemholen. VIII. Buch.
Lage der Ribben, bei der Vergroͤſſerung der Laͤnge der Bruſt, und in dem Verengern derjenigen Roͤhren aus- uͤbt, die ſich durch das Zwerchfell Plazz machen.
Jch mag nicht wiederholen, daß die Paͤkke, oder Strei- fen, woraus das Zwerchfell beſteht, in der Wirkſamkeit dieſes Muskels kuͤrzer werden (n), aufſchwellen (o), ſich runzeln (p), naͤher gegen einander zu liegen kommen (q), haͤrter werden, und daß ſich das Gegentheil eraͤugne, wenn das Zwerchfell nachlaͤſt. Jch will auch nicht wieder erinnern, daß dieſer Muskel eine groſſe Reizbarkeit beſizze, daß er, wenn die mehreſten Muskeln im Koͤrper bereits abgeſtor- ben ſind, von freien Stuͤkken (r), oder nach einer Reizung, fort wirke (s). Es erſchuͤtterte ſich noch, da bereits der Magen herausgeſchnitten war (t).
Ob man nun gleich viel von dieſes Muskels Wirk- ſamkeit gehandelt, ſo waͤre es doch nicht ſchwer, entweder dieſe Kraft aus der Betrachtung des Baues, oder aus den Oefnungen lebendiger Thiere, und wie die Natur im Zwerchfelle ihr Spiel hat, zu beſtimmen.
Anfangs mus man ſich erinnern, daß alles fleiſchige an dieſem Zwerchfelle, von ſeinen Anfaͤngen her, bis zu ſeinem Ende, in die Hoͤhe ſteige, es mag dieſes fleiſchige vom Schwerdknorpel, oder von den Ribben, oder von den Lendenwirbeln, herkommen. Folglich wird die einfachſte Wuͤrkſamkeit des Zwerchfells dieſes ſeyn, daß es ſeine hoͤchſten Theile niederzieht, ſo daß der Laͤnge der Bruſt ſo viel zuwachſen mus, als der Laͤnge des Bauches (u).
Daher
(n)[Spaltenumbruch]Mem. ſur la reſpirat. Exp. 35. bis zur Helfte. Exp. 45. 46. ſchwarz. n. 9.
(o)Exp. 35. u. ſ. f.
(p)Exp. 44. wepfer. de ci- cut. aquat. S. 154. 163. 219. 255. fanton. anat. S. 69. wa- laevſ beim bartholin, ſchwarz de vomitu. n. 4. 9.
(q)Exp. 41.
(r)[Spaltenumbruch]Exp. 33. 34. 36. 44. 45. 46.
(s)Memoir. ſur les part. irrit. et ſenſibl. S. 66. andreae de irritabilit. S. 25. gevnſ de vita. S. 20.
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(u)STENON. angef. Ort. und die mehreſten neuern.
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Das Atemholen. VIII. Buch.
Lage der Ribben, bei der Vergroͤſſerung der Laͤnge der
Bruſt, und in dem Verengern derjenigen Roͤhren aus-
uͤbt, die ſich durch das Zwerchfell Plazz machen.
Jch mag nicht wiederholen, daß die Paͤkke, oder Strei-
fen, woraus das Zwerchfell beſteht, in der Wirkſamkeit
dieſes Muskels kuͤrzer werden (n), aufſchwellen (o), ſich
runzeln (p), naͤher gegen einander zu liegen kommen (q),
haͤrter werden, und daß ſich das Gegentheil eraͤugne, wenn
das Zwerchfell nachlaͤſt. Jch will auch nicht wieder erinnern,
daß dieſer Muskel eine groſſe Reizbarkeit beſizze, daß er,
wenn die mehreſten Muskeln im Koͤrper bereits abgeſtor-
ben ſind, von freien Stuͤkken (r), oder nach einer Reizung,
fort wirke (s). Es erſchuͤtterte ſich noch, da bereits der
Magen herausgeſchnitten war (t).
Ob man nun gleich viel von dieſes Muskels Wirk-
ſamkeit gehandelt, ſo waͤre es doch nicht ſchwer, entweder
dieſe Kraft aus der Betrachtung des Baues, oder aus
den Oefnungen lebendiger Thiere, und wie die Natur im
Zwerchfelle ihr Spiel hat, zu beſtimmen.
Anfangs mus man ſich erinnern, daß alles fleiſchige
an dieſem Zwerchfelle, von ſeinen Anfaͤngen her, bis zu
ſeinem Ende, in die Hoͤhe ſteige, es mag dieſes fleiſchige
vom Schwerdknorpel, oder von den Ribben, oder von den
Lendenwirbeln, herkommen. Folglich wird die einfachſte
Wuͤrkſamkeit des Zwerchfells dieſes ſeyn, daß es ſeine
hoͤchſten Theile niederzieht, ſo daß der Laͤnge der Bruſt
ſo viel zuwachſen mus, als der Laͤnge des Bauches (u).
Daher
(n)
Mem. ſur la reſpirat. Exp.
35. bis zur Helfte. Exp. 45. 46.
ſchwarz. n. 9.
(o) Exp. 35. u. ſ. f.
(p) Exp. 44. wepfer. de ci-
cut. aquat. S. 154. 163. 219. 255.
fanton. anat. S. 69. wa-
laevſ beim bartholin,
ſchwarz de vomitu. n. 4. 9.
(q) Exp. 41.
(r)
Exp. 33. 34. 36. 44. 45. 46.
(s) Memoir. ſur les part. irrit.
et ſenſibl. S. 66. andreae de
irritabilit. S. 25. gevnſ de vita.
S. 20.
(t) WEPFER de cicuta aquat.
S. 195.
(u) STENON. angef. Ort.
und die mehreſten neuern.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766, S. 134. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/140>, abgerufen am 24.11.2024.
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