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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766.

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Das Atemholen. VIII. Buch.
§. 29.
Die Bauchmuskeln.
Der grosse schiefe.

Die folgenben Muskeln, ziehen die Ribben viel
nachdrücklicher herab, und wirken auch beim Ausatmen
viel offenbarer. Man muß sich diese Muskeln aber auch
mit mehr Aufmerksamkeit vor Augen stellen, da dieselbe
im Atemholen in den verschiednen Bewegungen, die die
Eingeweide des Bauches haben, in der Geburt, und
Austreibung des Darmunrats am meisten zu thun haben.
Der erste heist der grosse obere, oder äussere schiefe
Bauchmuskel, wiewohl, unter diesen uneigentlichen Na-
men, die an der Haut eines Menschens nahe liegende
Theile gemeiniglich verstanden werden. Es hat dieser
sehr ansehnliche Muskel bei den Knochen, und auch mit
den weichen Theilen, sehr vielfache Verbindungen.

Er hängt an den acht untern Ribben, und ihrem knochigen
Theile an, und zwar um so viel mehr nach hinten, und
vom Knorpel weiter ab, nach dem jede Ribbe tiefer liegt (p).
Er entspringt vom Knorpel der fünften Ribbe (q), und
ihrem knochigen Theile (r) an der vordern Fläche, und
unterm Rande (s), und vom Knorpel und Knochen der
sechsten Ribbe mit seinem gabligen Ende (t), hier em-
fängt er vom Brustmuskel (u) ein Gebünde. Ferner
kömmt er von der siebenden, achten, neunten und zehn-
ten, am knochigen Theile, von der eilften, näher beim
Knorpel, und von der Spizze der zwölften (x) hervor. Seine

mehre-
(p) [Spaltenumbruch] WINSLOW. n. 74.
(q) ALBIN. T. 13. f. 1. 2. bis-
weilen von der vierten. albin.
S. 275. winslow. n. 73. Jch
habe die Einfugungen gezeichnet
von der 7 zur 12 Ribbe. Tab. vas.
post.
(r) [Spaltenumbruch] Blos vom Knochigen al-
bin,
angef. Ort.
(s) ALBIN. fig. cit.
(t) ALBIN. angef. Ort.
(u) SPIGELIVS. L. IV. T. 4.
rvxtorf. Spec. anat. bot. n. X.
(x) ALBIN. ang. Ort. wins-
low.
n.
73.
Das Atemholen. VIII. Buch.
§. 29.
Die Bauchmuskeln.
Der groſſe ſchiefe.

Die folgenben Muskeln, ziehen die Ribben viel
nachdruͤcklicher herab, und wirken auch beim Ausatmen
viel offenbarer. Man muß ſich dieſe Muskeln aber auch
mit mehr Aufmerkſamkeit vor Augen ſtellen, da dieſelbe
im Atemholen in den verſchiednen Bewegungen, die die
Eingeweide des Bauches haben, in der Geburt, und
Austreibung des Darmunrats am meiſten zu thun haben.
Der erſte heiſt der groſſe obere, oder aͤuſſere ſchiefe
Bauchmuskel, wiewohl, unter dieſen uneigentlichen Na-
men, die an der Haut eines Menſchens nahe liegende
Theile gemeiniglich verſtanden werden. Es hat dieſer
ſehr anſehnliche Muskel bei den Knochen, und auch mit
den weichen Theilen, ſehr vielfache Verbindungen.

Er haͤngt an den acht untern Ribben, und ihrem knochigen
Theile an, und zwar um ſo viel mehr nach hinten, und
vom Knorpel weiter ab, nach dem jede Ribbe tiefer liegt (p).
Er entſpringt vom Knorpel der fuͤnften Ribbe (q), und
ihrem knochigen Theile (r) an der vordern Flaͤche, und
unterm Rande (s), und vom Knorpel und Knochen der
ſechſten Ribbe mit ſeinem gabligen Ende (t), hier em-
faͤngt er vom Bruſtmuskel (u) ein Gebuͤnde. Ferner
koͤmmt er von der ſiebenden, achten, neunten und zehn-
ten, am knochigen Theile, von der eilften, naͤher beim
Knorpel, und von der Spizze der zwoͤlften (x) hervor. Seine

mehre-
(p) [Spaltenumbruch] WINSLOW. n. 74.
(q) ALBIN. T. 13. f. 1. 2. bis-
weilen von der vierten. albin.
S. 275. winſlow. n. 73. Jch
habe die Einfugungen gezeichnet
von der 7 zur 12 Ribbe. Tab. vaſ.
poſt.
(r) [Spaltenumbruch] Blos vom Knochigen al-
bin,
angef. Ort.
(s) ALBIN. fig. cit.
(t) ALBIN. angef. Ort.
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[100/0106] Das Atemholen. VIII. Buch. §. 29. Die Bauchmuskeln. Der groſſe ſchiefe. Die folgenben Muskeln, ziehen die Ribben viel nachdruͤcklicher herab, und wirken auch beim Ausatmen viel offenbarer. Man muß ſich dieſe Muskeln aber auch mit mehr Aufmerkſamkeit vor Augen ſtellen, da dieſelbe im Atemholen in den verſchiednen Bewegungen, die die Eingeweide des Bauches haben, in der Geburt, und Austreibung des Darmunrats am meiſten zu thun haben. Der erſte heiſt der groſſe obere, oder aͤuſſere ſchiefe Bauchmuskel, wiewohl, unter dieſen uneigentlichen Na- men, die an der Haut eines Menſchens nahe liegende Theile gemeiniglich verſtanden werden. Es hat dieſer ſehr anſehnliche Muskel bei den Knochen, und auch mit den weichen Theilen, ſehr vielfache Verbindungen. Er haͤngt an den acht untern Ribben, und ihrem knochigen Theile an, und zwar um ſo viel mehr nach hinten, und vom Knorpel weiter ab, nach dem jede Ribbe tiefer liegt (p). Er entſpringt vom Knorpel der fuͤnften Ribbe (q), und ihrem knochigen Theile (r) an der vordern Flaͤche, und unterm Rande (s), und vom Knorpel und Knochen der ſechſten Ribbe mit ſeinem gabligen Ende (t), hier em- faͤngt er vom Bruſtmuskel (u) ein Gebuͤnde. Ferner koͤmmt er von der ſiebenden, achten, neunten und zehn- ten, am knochigen Theile, von der eilften, naͤher beim Knorpel, und von der Spizze der zwoͤlften (x) hervor. Seine mehre- (p) WINSLOW. n. 74. (q) ALBIN. T. 13. f. 1. 2. bis- weilen von der vierten. albin. S. 275. winſlow. n. 73. Jch habe die Einfugungen gezeichnet von der 7 zur 12 Ribbe. Tab. vaſ. poſt. (r) Blos vom Knochigen al- bin, angef. Ort. (s) ALBIN. fig. cit. (t) ALBIN. angef. Ort. (u) SPIGELIVS. L. IV. T. 4. rvxtorf. Spec. anat. bot. n. X. (x) ALBIN. ang. Ort. winſ- low. n. 73.

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766, S. 100. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/106>, abgerufen am 28.11.2024.