Die Nerven der linken Seite, sind denen die sich auf der rechten befinden ziemlich ähnlich. Jch habe hier nicht wahrgenommen, daß der oberste derer Herz- nerven gemangelt hätte. Seine Geschichte kommt mit derjenigen, die ich von dem an der rechten Seite mitge- theilet habe, völlig überein. Ein Theil von ihm bleibet nämlich in der Oberfläche der Aorte, und verliehrt sich daselbst (y). Ein anderer Theil gehet rechter Hand, nach- dem er sich mit den rechten Aesten vermischt hat, vor der Aorte vorbei, nach dem Hauptaste der linken Kranzader hin (z), und zertheilet sich am Herzen, nebst diesen lez- tern, durch die ganze Scheidewand, nachdem er sich mit den Aesten des vornehmsten Geflechtes der Herznerven vereiniget hat; zuweilen gehet er gleichergestalt mit dem grossen Stamme der rechten Kranzader zugleich fort. Die übrige zarte Zweige verliehren sich, in der Gegend des Schlagaderganges, in dem grossen Herzgeflechte (a).
Es wird nämlich von andren Nerven, die von dem obersten, mittleren und untersten Knoten entstanden sind, wenn sie hinter die Aorte kommen, und die vornehmsten Herznerven abgeben, das grosse (b) Herzgeflechte gebil- det, welches in der vordern Fläche des linken Astes der Luftröhre, hinter der Aorte, über der Lungenschlagader, und rechter Hand am Schlagadergange liegt, wozu sich auch die angeführten Aeste der linken Seite mit einfin- den (c). Von diesem Geflechte, welches beständig vor- handen ist, laufen die Herznerven auf dreien Wegen bis zu ihren bestimmten Enden fort. Einer, oder der andre, kommt sowol hinter der Lungenschlagader, als vor dersel- ben an, gehet darauf zu den gleichmäßigen Nerven der rechten Kranzader, und in deren Gefolge endlich zum rechten Herzen fort. Einige, die grösser, als die übri-
gen
(y)[Spaltenumbruch]
Ebendas. 21. 22. 23.
(z) 24.
(a) 16.
(b)[Spaltenumbruch]
12. 13. 14. 15. 18. und folg.
(c) 26. 27.
Der Bau des Herzens.
Die Nerven der linken Seite, ſind denen die ſich auf der rechten befinden ziemlich aͤhnlich. Jch habe hier nicht wahrgenommen, daß der oberſte derer Herz- nerven gemangelt haͤtte. Seine Geſchichte kommt mit derjenigen, die ich von dem an der rechten Seite mitge- theilet habe, voͤllig uͤberein. Ein Theil von ihm bleibet naͤmlich in der Oberflaͤche der Aorte, und verliehrt ſich daſelbſt (y). Ein anderer Theil gehet rechter Hand, nach- dem er ſich mit den rechten Aeſten vermiſcht hat, vor der Aorte vorbei, nach dem Hauptaſte der linken Kranzader hin (z), und zertheilet ſich am Herzen, nebſt dieſen lez- tern, durch die ganze Scheidewand, nachdem er ſich mit den Aeſten des vornehmſten Geflechtes der Herznerven vereiniget hat; zuweilen gehet er gleichergeſtalt mit dem groſſen Stamme der rechten Kranzader zugleich fort. Die uͤbrige zarte Zweige verliehren ſich, in der Gegend des Schlagaderganges, in dem groſſen Herzgeflechte (a).
Es wird naͤmlich von andren Nerven, die von dem oberſten, mittleren und unterſten Knoten entſtanden ſind, wenn ſie hinter die Aorte kommen, und die vornehmſten Herznerven abgeben, das groſſe (b) Herzgeflechte gebil- det, welches in der vordern Flaͤche des linken Aſtes der Luftroͤhre, hinter der Aorte, uͤber der Lungenſchlagader, und rechter Hand am Schlagadergange liegt, wozu ſich auch die angefuͤhrten Aeſte der linken Seite mit einfin- den (c). Von dieſem Geflechte, welches beſtaͤndig vor- handen iſt, laufen die Herznerven auf dreien Wegen bis zu ihren beſtimmten Enden fort. Einer, oder der andre, kommt ſowol hinter der Lungenſchlagader, als vor derſel- ben an, gehet darauf zu den gleichmaͤßigen Nerven der rechten Kranzader, und in deren Gefolge endlich zum rechten Herzen fort. Einige, die groͤſſer, als die uͤbri-
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Ebendaſ. 21. 22. 23.
(z) 24.
(a) 16.
(b)[Spaltenumbruch]
12. 13. 14. 15. 18. und folg.
(c) 26. 27.
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[687/0743]
Der Bau des Herzens.
Die Nerven der linken Seite, ſind denen die ſich
auf der rechten befinden ziemlich aͤhnlich. Jch habe
hier nicht wahrgenommen, daß der oberſte derer Herz-
nerven gemangelt haͤtte. Seine Geſchichte kommt mit
derjenigen, die ich von dem an der rechten Seite mitge-
theilet habe, voͤllig uͤberein. Ein Theil von ihm bleibet
naͤmlich in der Oberflaͤche der Aorte, und verliehrt ſich
daſelbſt (y). Ein anderer Theil gehet rechter Hand, nach-
dem er ſich mit den rechten Aeſten vermiſcht hat, vor der
Aorte vorbei, nach dem Hauptaſte der linken Kranzader
hin (z), und zertheilet ſich am Herzen, nebſt dieſen lez-
tern, durch die ganze Scheidewand, nachdem er ſich mit
den Aeſten des vornehmſten Geflechtes der Herznerven
vereiniget hat; zuweilen gehet er gleichergeſtalt mit dem
groſſen Stamme der rechten Kranzader zugleich fort.
Die uͤbrige zarte Zweige verliehren ſich, in der Gegend
des Schlagaderganges, in dem groſſen Herzgeflechte (a).
Es wird naͤmlich von andren Nerven, die von dem
oberſten, mittleren und unterſten Knoten entſtanden ſind,
wenn ſie hinter die Aorte kommen, und die vornehmſten
Herznerven abgeben, das groſſe (b) Herzgeflechte gebil-
det, welches in der vordern Flaͤche des linken Aſtes der
Luftroͤhre, hinter der Aorte, uͤber der Lungenſchlagader,
und rechter Hand am Schlagadergange liegt, wozu ſich
auch die angefuͤhrten Aeſte der linken Seite mit einfin-
den (c). Von dieſem Geflechte, welches beſtaͤndig vor-
handen iſt, laufen die Herznerven auf dreien Wegen bis
zu ihren beſtimmten Enden fort. Einer, oder der andre,
kommt ſowol hinter der Lungenſchlagader, als vor derſel-
ben an, gehet darauf zu den gleichmaͤßigen Nerven der
rechten Kranzader, und in deren Gefolge endlich zum
rechten Herzen fort. Einige, die groͤſſer, als die uͤbri-
gen
(y)
Ebendaſ. 21. 22. 23.
(z) 24.
(a) 16.
(b)
12. 13. 14. 15. 18. und folg.
(c) 26. 27.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 1. Berlin, 1759, S. 687. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende01_1759/743>, abgerufen am 23.11.2024.
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