Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 1. Berlin, 1759.

Bild:
<< vorherige Seite

Viertes Buch. Das Herz.
Dieses geschiehet, wo keine dergleichen Anastomosirung
mit dem zurüklaufenden Nerven statt hat. Wenn nun
ferner diese Aeste, nämlich der oberste Herznerve, und
der andre jeztbeschriebene, in ein Nervengeflechte (h)
sind verwikkelt worden, das bisweilen noch durch einen
besondren Nervenknoten (i) annoch unterschieden wird,
so laufen ihre Zweige in das Herz hinein. Diejenigen
von denenselben, welche sich völlig zur rechten Seite be-
finden, steigen vor der Aorte abwärts (k), nachdem sie
sich mit den nachfolgenden verstrikket haben, und bleiben
theils in der Aorte, unterhalb der Mündung der rechten
Schlüsselbeinader und im Herzbeutel zurükke, theils ver-
mischen sie sich bei dem untersten Ende der Aorte (l) mit
dem vornehmsten Geschlechte der Herznerven, und end-
lich lauft auch ein Theil dererselben neben der rechten
Kranzschlagader fort, nachdem er sich mit dem nachfol-
genden Bündel (fasciculus) vermischt hat, der aus dem
grossen Herzgeflechte hervorkommt. Es entstehet aber
auch vom Stamme des achten Paares, an dem dritten
Halswirbel, oder ein wenig niedriger, ein gewisser Ast,
der entweder den obersten Herznerven verstärken hilft,
oder auch vor sich allein, in einer parallelen Richtung
mit demselben, zum Herzen fortgehet. Ferner kommt
auch aus diesem mittleren Nakkenknoten ein andrer Ast
zu dem obersten Herznerven, und verbindet sich mit dem-
selben. Er nimmt noch eine oder die andre Wurzel, die
aus dem untersten Knoten der Nakkennerven hervor-
kommt, zu sich, und denn gehet er zu den Grenzen der
rechten Halsader, und der Schlüsselader herab, kömmt
bei der Luftröhre an, nimmt von dem zurüklaufenden
Nerven mehrmals einen oder den andren Zweig zugleich
auf, vereiniget sich mit einem, oder mehrern von den un-

tersten
(h) [Spaltenumbruch] Ebendas. u. x. 1. 2. y. x. 9. 8.
(i) Ebendas. 2.
(k) [Spaltenumbruch] Vergleichet damit den Fasc. II.
ps. ps.
(l) Ebendas. ps.

Viertes Buch. Das Herz.
Dieſes geſchiehet, wo keine dergleichen Anaſtomoſirung
mit dem zuruͤklaufenden Nerven ſtatt hat. Wenn nun
ferner dieſe Aeſte, naͤmlich der oberſte Herznerve, und
der andre jeztbeſchriebene, in ein Nervengeflechte (h)
ſind verwikkelt worden, das bisweilen noch durch einen
beſondren Nervenknoten (i) annoch unterſchieden wird,
ſo laufen ihre Zweige in das Herz hinein. Diejenigen
von denenſelben, welche ſich voͤllig zur rechten Seite be-
finden, ſteigen vor der Aorte abwaͤrts (k), nachdem ſie
ſich mit den nachfolgenden verſtrikket haben, und bleiben
theils in der Aorte, unterhalb der Muͤndung der rechten
Schluͤſſelbeinader und im Herzbeutel zuruͤkke, theils ver-
miſchen ſie ſich bei dem unterſten Ende der Aorte (l) mit
dem vornehmſten Geſchlechte der Herznerven, und end-
lich lauft auch ein Theil dererſelben neben der rechten
Kranzſchlagader fort, nachdem er ſich mit dem nachfol-
genden Buͤndel (faſciculus) vermiſcht hat, der aus dem
groſſen Herzgeflechte hervorkommt. Es entſtehet aber
auch vom Stamme des achten Paares, an dem dritten
Halswirbel, oder ein wenig niedriger, ein gewiſſer Aſt,
der entweder den oberſten Herznerven verſtaͤrken hilft,
oder auch vor ſich allein, in einer parallelen Richtung
mit demſelben, zum Herzen fortgehet. Ferner kommt
auch aus dieſem mittleren Nakkenknoten ein andrer Aſt
zu dem oberſten Herznerven, und verbindet ſich mit dem-
ſelben. Er nimmt noch eine oder die andre Wurzel, die
aus dem unterſten Knoten der Nakkennerven hervor-
kommt, zu ſich, und denn gehet er zu den Grenzen der
rechten Halsader, und der Schluͤſſelader herab, koͤmmt
bei der Luftroͤhre an, nimmt von dem zuruͤklaufenden
Nerven mehrmals einen oder den andren Zweig zugleich
auf, vereiniget ſich mit einem, oder mehrern von den un-

terſten
(h) [Spaltenumbruch] Ebendaſ. u. x. 1. 2. y. x. 9. 8.
(i) Ebendaſ. 2.
(k) [Spaltenumbruch] Vergleichet damit den Faſc. II.
ψ. ψ.
(l) Ebendaſ. ψ.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0740" n="684"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Viertes Buch. Das Herz.</hi></fw><lb/>
Die&#x017F;es ge&#x017F;chiehet, wo keine dergleichen Ana&#x017F;tomo&#x017F;irung<lb/>
mit dem zuru&#x0364;klaufenden Nerven &#x017F;tatt hat. Wenn nun<lb/>
ferner die&#x017F;e Ae&#x017F;te, na&#x0364;mlich der ober&#x017F;te Herznerve, und<lb/>
der andre jeztbe&#x017F;chriebene, in ein Nervengeflechte <note place="foot" n="(h)"><cb/>
Ebenda&#x017F;. <hi rendition="#aq">u. x. 1. 2. y. x.</hi> 9. 8.</note><lb/>
&#x017F;ind verwikkelt worden, das bisweilen noch durch einen<lb/>
be&#x017F;ondren Nervenknoten <note place="foot" n="(i)">Ebenda&#x017F;. 2.</note> annoch unter&#x017F;chieden wird,<lb/>
&#x017F;o laufen ihre Zweige in das Herz hinein. Diejenigen<lb/>
von denen&#x017F;elben, welche &#x017F;ich vo&#x0364;llig zur rechten Seite be-<lb/>
finden, &#x017F;teigen vor der Aorte abwa&#x0364;rts <note place="foot" n="(k)"><cb/>
Vergleichet damit den <hi rendition="#aq">Fa&#x017F;c. II.</hi><lb/>
&#x03C8;. &#x03C8;.</note>, nachdem &#x017F;ie<lb/>
&#x017F;ich mit den nachfolgenden ver&#x017F;trikket haben, und bleiben<lb/>
theils in der Aorte, unterhalb der Mu&#x0364;ndung der rechten<lb/>
Schlu&#x0364;&#x017F;&#x017F;elbeinader und im Herzbeutel zuru&#x0364;kke, theils ver-<lb/>
mi&#x017F;chen &#x017F;ie &#x017F;ich bei dem unter&#x017F;ten Ende der Aorte <note place="foot" n="(l)">Ebenda&#x017F;. &#x03C8;.</note> mit<lb/>
dem vornehm&#x017F;ten Ge&#x017F;chlechte der Herznerven, und end-<lb/>
lich lauft auch ein Theil derer&#x017F;elben neben der rechten<lb/>
Kranz&#x017F;chlagader fort, nachdem er &#x017F;ich mit dem nachfol-<lb/>
genden Bu&#x0364;ndel (<hi rendition="#aq">fa&#x017F;ciculus</hi>) vermi&#x017F;cht hat, der aus dem<lb/>
gro&#x017F;&#x017F;en Herzgeflechte hervorkommt. Es ent&#x017F;tehet aber<lb/>
auch vom Stamme des achten Paares, an dem dritten<lb/>
Halswirbel, oder ein wenig niedriger, ein gewi&#x017F;&#x017F;er A&#x017F;t,<lb/>
der entweder den ober&#x017F;ten Herznerven ver&#x017F;ta&#x0364;rken hilft,<lb/>
oder auch vor &#x017F;ich allein, in einer parallelen Richtung<lb/>
mit dem&#x017F;elben, zum Herzen fortgehet. Ferner kommt<lb/>
auch aus die&#x017F;em mittleren Nakkenknoten ein andrer A&#x017F;t<lb/>
zu dem ober&#x017F;ten Herznerven, und verbindet &#x017F;ich mit dem-<lb/>
&#x017F;elben. Er nimmt noch eine oder die andre Wurzel, die<lb/>
aus dem unter&#x017F;ten Knoten der Nakkennerven hervor-<lb/>
kommt, zu &#x017F;ich, und denn gehet er zu den Grenzen der<lb/>
rechten Halsader, und der Schlu&#x0364;&#x017F;&#x017F;elader herab, ko&#x0364;mmt<lb/>
bei der Luftro&#x0364;hre an, nimmt von dem zuru&#x0364;klaufenden<lb/>
Nerven mehrmals einen oder den andren Zweig zugleich<lb/>
auf, vereiniget &#x017F;ich mit einem, oder mehrern von den un-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">ter&#x017F;ten</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[684/0740] Viertes Buch. Das Herz. Dieſes geſchiehet, wo keine dergleichen Anaſtomoſirung mit dem zuruͤklaufenden Nerven ſtatt hat. Wenn nun ferner dieſe Aeſte, naͤmlich der oberſte Herznerve, und der andre jeztbeſchriebene, in ein Nervengeflechte (h) ſind verwikkelt worden, das bisweilen noch durch einen beſondren Nervenknoten (i) annoch unterſchieden wird, ſo laufen ihre Zweige in das Herz hinein. Diejenigen von denenſelben, welche ſich voͤllig zur rechten Seite be- finden, ſteigen vor der Aorte abwaͤrts (k), nachdem ſie ſich mit den nachfolgenden verſtrikket haben, und bleiben theils in der Aorte, unterhalb der Muͤndung der rechten Schluͤſſelbeinader und im Herzbeutel zuruͤkke, theils ver- miſchen ſie ſich bei dem unterſten Ende der Aorte (l) mit dem vornehmſten Geſchlechte der Herznerven, und end- lich lauft auch ein Theil dererſelben neben der rechten Kranzſchlagader fort, nachdem er ſich mit dem nachfol- genden Buͤndel (faſciculus) vermiſcht hat, der aus dem groſſen Herzgeflechte hervorkommt. Es entſtehet aber auch vom Stamme des achten Paares, an dem dritten Halswirbel, oder ein wenig niedriger, ein gewiſſer Aſt, der entweder den oberſten Herznerven verſtaͤrken hilft, oder auch vor ſich allein, in einer parallelen Richtung mit demſelben, zum Herzen fortgehet. Ferner kommt auch aus dieſem mittleren Nakkenknoten ein andrer Aſt zu dem oberſten Herznerven, und verbindet ſich mit dem- ſelben. Er nimmt noch eine oder die andre Wurzel, die aus dem unterſten Knoten der Nakkennerven hervor- kommt, zu ſich, und denn gehet er zu den Grenzen der rechten Halsader, und der Schluͤſſelader herab, koͤmmt bei der Luftroͤhre an, nimmt von dem zuruͤklaufenden Nerven mehrmals einen oder den andren Zweig zugleich auf, vereiniget ſich mit einem, oder mehrern von den un- terſten (h) Ebendaſ. u. x. 1. 2. y. x. 9. 8. (i) Ebendaſ. 2. (k) Vergleichet damit den Faſc. II. ψ. ψ. (l) Ebendaſ. ψ.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende01_1759
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende01_1759/740
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 1. Berlin, 1759, S. 684. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende01_1759/740>, abgerufen am 23.11.2024.