Jn derjenigen Herzkammer, die man gemeiniglich die rechte nennet, giebt es zwo Schichten von Fasern (t), um welche sich die warzförmige Muskeln winden: es stei- gen nämlich an dem untern Theile der Scheidewand des Herzens die Fasern der auswendigen Schicht in schiefer Richtung gegen die Spizze des Herzens herab, berühren den Obertheil der bauchigen Herzfläche, nachdem sie sich gekrümmet haben, und endigen sich an dem Rande der Scheidewand des Herzens.
Die zwote Schicht von diesen Fasern (u) steiget schief nach dem Herzgrunde hinauf, es verschwinden so- dann einige dererselben in der Oberfläche der Kammer, und in derjenigen Linie, welche mit Recht die Diagonal- Linie könnte genennet werden (x), und gewöhnlicher mas- sen von der Herzspizze bis zur Helfte des Herzgrundes fortgehet (y). Von den äussersten Enden dieser Fasern entspringen wieder andere, welche von dem Herzgrunde und den Seiten der jeztgedachten Diagonal-Linie, in einer Krümmung hinabwärts laufen, und sich in der an- dern Diagonal-Linie (z) verliehren, aus welcher andre Fasern entstehen, die, nachdem sie sich mehr nach der Spizze zu geneiget haben, alsdenn nach der Vereinigung der zwo Kammern in der obern Herzfläche, und nach der Spizze dieses Eingeweides hin gehen. Alles dieses ist auf die beschriebene Art wirklich am Herzen wahrzu- nehmen.
Die Scheidewand des Herzens(a) entstehet aus den Fasern der rechten und der linken Kammer: denn es wenden beide Kammern einander ihre erhabne Rükken zu, und die Fasern beider Kammern werden an dieser Schei- dewand zusammen vereiniget. Einige Fasern, und zwar
von
(t)[Spaltenumbruch]
S. 200. n. 13. & ad Tab. 7. f. 3. tab. 8. f. 1. a. a. so viel ich einsehen kann.
(u)Tab. 7. f. 3. und
(x)[Spaltenumbruch]Tab. 7. f. 3. B. B.
(y) S. 201.
(z) Ebendas. D D.
(a) S. 202. n. 14.[unleserliches Material] tab. 8. f. 6.
U u 3
Der Bau des Herzens.
Jn derjenigen Herzkammer, die man gemeiniglich die rechte nennet, giebt es zwo Schichten von Faſern (t), um welche ſich die warzfoͤrmige Muskeln winden: es ſtei- gen naͤmlich an dem untern Theile der Scheidewand des Herzens die Faſern der auswendigen Schicht in ſchiefer Richtung gegen die Spizze des Herzens herab, beruͤhren den Obertheil der bauchigen Herzflaͤche, nachdem ſie ſich gekruͤmmet haben, und endigen ſich an dem Rande der Scheidewand des Herzens.
Die zwote Schicht von dieſen Faſern (u) ſteiget ſchief nach dem Herzgrunde hinauf, es verſchwinden ſo- dann einige dererſelben in der Oberflaͤche der Kammer, und in derjenigen Linie, welche mit Recht die Diagonal- Linie koͤnnte genennet werden (x), und gewoͤhnlicher maſ- ſen von der Herzſpizze bis zur Helfte des Herzgrundes fortgehet (y). Von den aͤuſſerſten Enden dieſer Faſern entſpringen wieder andere, welche von dem Herzgrunde und den Seiten der jeztgedachten Diagonal-Linie, in einer Kruͤmmung hinabwaͤrts laufen, und ſich in der an- dern Diagonal-Linie (z) verliehren, aus welcher andre Faſern entſtehen, die, nachdem ſie ſich mehr nach der Spizze zu geneiget haben, alsdenn nach der Vereinigung der zwo Kammern in der obern Herzflaͤche, und nach der Spizze dieſes Eingeweides hin gehen. Alles dieſes iſt auf die beſchriebene Art wirklich am Herzen wahrzu- nehmen.
Die Scheidewand des Herzens(a) entſtehet aus den Faſern der rechten und der linken Kammer: denn es wenden beide Kammern einander ihre erhabne Ruͤkken zu, und die Faſern beider Kammern werden an dieſer Schei- dewand zuſammen vereiniget. Einige Faſern, und zwar
von
(t)[Spaltenumbruch]
S. 200. n. 13. & ad Tab. 7. f. 3. tab. 8. f. 1. a. a. ſo viel ich einſehen kann.
(u)Tab. 7. f. 3. und
(x)[Spaltenumbruch]Tab. 7. f. 3. B. B.
(y) S. 201.
(z) Ebendaſ. D D.
(a) S. 202. n. 14.[unleserliches Material] tab. 8. f. 6.
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[677/0733]
Der Bau des Herzens.
Jn derjenigen Herzkammer, die man gemeiniglich die
rechte nennet, giebt es zwo Schichten von Faſern (t),
um welche ſich die warzfoͤrmige Muskeln winden: es ſtei-
gen naͤmlich an dem untern Theile der Scheidewand des
Herzens die Faſern der auswendigen Schicht in ſchiefer
Richtung gegen die Spizze des Herzens herab, beruͤhren
den Obertheil der bauchigen Herzflaͤche, nachdem ſie ſich
gekruͤmmet haben, und endigen ſich an dem Rande der
Scheidewand des Herzens.
Die zwote Schicht von dieſen Faſern (u) ſteiget
ſchief nach dem Herzgrunde hinauf, es verſchwinden ſo-
dann einige dererſelben in der Oberflaͤche der Kammer,
und in derjenigen Linie, welche mit Recht die Diagonal-
Linie koͤnnte genennet werden (x), und gewoͤhnlicher maſ-
ſen von der Herzſpizze bis zur Helfte des Herzgrundes
fortgehet (y). Von den aͤuſſerſten Enden dieſer Faſern
entſpringen wieder andere, welche von dem Herzgrunde
und den Seiten der jeztgedachten Diagonal-Linie, in
einer Kruͤmmung hinabwaͤrts laufen, und ſich in der an-
dern Diagonal-Linie (z) verliehren, aus welcher andre
Faſern entſtehen, die, nachdem ſie ſich mehr nach der
Spizze zu geneiget haben, alsdenn nach der Vereinigung
der zwo Kammern in der obern Herzflaͤche, und nach der
Spizze dieſes Eingeweides hin gehen. Alles dieſes iſt
auf die beſchriebene Art wirklich am Herzen wahrzu-
nehmen.
Die Scheidewand des Herzens (a) entſtehet aus
den Faſern der rechten und der linken Kammer: denn es
wenden beide Kammern einander ihre erhabne Ruͤkken zu,
und die Faſern beider Kammern werden an dieſer Schei-
dewand zuſammen vereiniget. Einige Faſern, und zwar
von
(t)
S. 200. n. 13. & ad Tab. 7.
f. 3. tab. 8. f. 1. a. a. ſo viel ich
einſehen kann.
(u) Tab. 7. f. 3. und
(x)
Tab. 7. f. 3. B. B.
(y) S. 201.
(z) Ebendaſ. D D.
(a) S. 202. n. 14._ tab. 8. f. 6.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 1. Berlin, 1759, S. 677. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende01_1759/733>, abgerufen am 23.11.2024.
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