vorragen, welches Lancisius mit der weiblichen Ru- the (clitoris) vergleicht (a).
Die übrige Breite der Klappe, welche sich mitten zwischen den zwei beschriebenen Enden befindet, steiget ebenfalls in die Höhe hinauf, und nimmt gemeiniglich die Figur einer Parabel an. Sie entfernt sich aber mehr und mehr von der Wand der Schlagader, so daß sie mit dieser Wand erstlich einen Winkel macht, und hierauf, wie von den Blutaderklappen gemeldet worden, einen blinden Sinus bildet, der mit einem parabolischen Kegel übereinkommt. Es wird aber diejenige Wand der Schlagader, welche mit der Klappe den Sinus macht, entweder von der Gewalt des Blutes, oder von der Bestimmung der Natur selbst (b), allmälich nach aussen zu hervorgetrieben, daß er eine runde Erhöhung bekommt, bis sich die cilindrische Schlagader in drei bau- chige Hügelchen auswendig erhebt, welche Anton Ma- ria Valsalva nachhero Sinus(c) genannt hat, und darauf mit vieler Gelehrsamkeit, sowol an Thieren, als Menschen, von dem redlichen Erben seines verstorbnen Freundes, des Morgagni(d), weiter sind untersuchet worden. Jndessen erscheinen sie doch an der Aorte deut- licher als in der Lungenschlagader.
§. 10. Die Fasern, und Knötchen.
Endlich zeiget auch der schwebende Rand der Klappe, an welchen sich zu oberst der Sinus und die Klappe endi- get, die Gestalt von einem kleinen Monde, in der Gegend, wo er zwischen der harthäutigen Vereinigung der Klappe
mit
(a)[Spaltenumbruch]
Am angef. Ort S. 52.
(b) Denn es sagt Morgagni in dem 15ten Sendschreiben. man [Spaltenumbruch]
fände sie auch an zarten Personen, n. 3.
(c)In Diss. posth. I. Tab. 2. f. 1.
(d) Ebenders. ebendas.
Viertes Buch. Das Herz.
vorragen, welches Lanciſius mit der weiblichen Ru- the (clitoris) vergleicht (a).
Die uͤbrige Breite der Klappe, welche ſich mitten zwiſchen den zwei beſchriebenen Enden befindet, ſteiget ebenfalls in die Hoͤhe hinauf, und nimmt gemeiniglich die Figur einer Parabel an. Sie entfernt ſich aber mehr und mehr von der Wand der Schlagader, ſo daß ſie mit dieſer Wand erſtlich einen Winkel macht, und hierauf, wie von den Blutaderklappen gemeldet worden, einen blinden Sinus bildet, der mit einem paraboliſchen Kegel uͤbereinkommt. Es wird aber diejenige Wand der Schlagader, welche mit der Klappe den Sinus macht, entweder von der Gewalt des Blutes, oder von der Beſtimmung der Natur ſelbſt (b), allmaͤlich nach auſſen zu hervorgetrieben, daß er eine runde Erhoͤhung bekommt, bis ſich die cilindriſche Schlagader in drei bau- chige Huͤgelchen auswendig erhebt, welche Anton Ma- ria Valſalva nachhero Sinus(c) genannt hat, und darauf mit vieler Gelehrſamkeit, ſowol an Thieren, als Menſchen, von dem redlichen Erben ſeines verſtorbnen Freundes, des Morgagni(d), weiter ſind unterſuchet worden. Jndeſſen erſcheinen ſie doch an der Aorte deut- licher als in der Lungenſchlagader.
§. 10. Die Faſern, und Knoͤtchen.
Endlich zeiget auch der ſchwebende Rand der Klappe, an welchen ſich zu oberſt der Sinus und die Klappe endi- get, die Geſtalt von einem kleinen Monde, in der Gegend, wo er zwiſchen der harthaͤutigen Vereinigung der Klappe
mit
(a)[Spaltenumbruch]
Am angef. Ort S. 52.
(b) Denn es ſagt Morgagni in dem 15ten Sendſchreiben. man [Spaltenumbruch]
faͤnde ſie auch an zarten Perſonen, n. 3.
(c)In Diſſ. poſth. I. Tab. 2. f. 1.
(d) Ebenderſ. ebendaſ.
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Viertes Buch. Das Herz.
vorragen, welches Lanciſius mit der weiblichen Ru-
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Die uͤbrige Breite der Klappe, welche ſich mitten
zwiſchen den zwei beſchriebenen Enden befindet, ſteiget
ebenfalls in die Hoͤhe hinauf, und nimmt gemeiniglich
die Figur einer Parabel an. Sie entfernt ſich aber
mehr und mehr von der Wand der Schlagader, ſo daß
ſie mit dieſer Wand erſtlich einen Winkel macht, und
hierauf, wie von den Blutaderklappen gemeldet worden,
einen blinden Sinus bildet, der mit einem paraboliſchen
Kegel uͤbereinkommt. Es wird aber diejenige Wand
der Schlagader, welche mit der Klappe den Sinus
macht, entweder von der Gewalt des Blutes, oder von
der Beſtimmung der Natur ſelbſt (b), allmaͤlich nach
auſſen zu hervorgetrieben, daß er eine runde Erhoͤhung
bekommt, bis ſich die cilindriſche Schlagader in drei bau-
chige Huͤgelchen auswendig erhebt, welche Anton Ma-
ria Valſalva nachhero Sinus (c) genannt hat, und
darauf mit vieler Gelehrſamkeit, ſowol an Thieren, als
Menſchen, von dem redlichen Erben ſeines verſtorbnen
Freundes, des Morgagni (d), weiter ſind unterſuchet
worden. Jndeſſen erſcheinen ſie doch an der Aorte deut-
licher als in der Lungenſchlagader.
§. 10.
Die Faſern, und Knoͤtchen.
Endlich zeiget auch der ſchwebende Rand der Klappe,
an welchen ſich zu oberſt der Sinus und die Klappe endi-
get, die Geſtalt von einem kleinen Monde, in der Gegend,
wo er zwiſchen der harthaͤutigen Vereinigung der Klappe
mit
(a)
Am angef. Ort S. 52.
(b) Denn es ſagt Morgagni
in dem 15ten Sendſchreiben. man
faͤnde ſie auch an zarten Perſonen,
n. 3.
(c) In Diſſ. poſth. I. Tab. 2. f. 1.
(d) Ebenderſ. ebendaſ.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 1. Berlin, 1759, S. 642. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende01_1759/698>, abgerufen am 23.11.2024.
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