höher hinauf begiebt, wie von einem Ringe umgeben wird, und die Queerfasern des Herzens neben einem Stükke der Schlagader, die in das Herz aufgenom- men worden, vorbeilaufen. Die nächste Verbindung dieser Schlagader mit dem Herzen geschiehet aber fol- gendergestalt: Es endiget sich das Herzfleisch wie ein voll- ständiger Zirkel, und es laufen die Queerfasern des Her- zens eines Theils zwischen den Schlagaderklappen eine Li- nie lang, und etwas weiter fort, andern Theils begeben sie sich auch in dasjenige Stük der Schlagader hinein, welches den Klappensinus bildet, darauf steigen sie zu- gleich mit einander fast anderthalb Linien in die Höhe, und nachdem sie genau in die Queere fortgegangen, so vereinigen sie sich zugleich mit der weissen Membrane der Schlagader, vermittelst eines kurzen Zellgewebes, so daß keine einzige (m) Faser des Herzens bis in die Schlag- ader fortgeführet wird. Ueber dieser Linie ist sie bereits weisgefärbt und von schlagaderhafter Beschaffenheit. Die insgemein so genannte schlagaderhafte Sehne des Herzens ist diejenige weisse Linie, die noch nicht völlig das Herz endiget, und aus dem genauen Zu- sammenhang der innern Herzmembrane, mit den fleischi- gen Fasern, ihren Ursprung nimmt; in diese Linie steigen etliche Streife von der Kammer selbst hinauf, und sie kommen einer Sehne in etwas gleich, weil keine wirkli- che Sehne daselbst vorhanden ist.
§. 9. Die Klappen in der Lungenschlagader.
An dieser Gegend, wo das Herz mit der Schlag- ader nahe zusammenkommt, doch ein wenig mehr nach unten, und näher gegen die Herzspizze zu, wenn man bei-
de
(m) Nach der Beschreibung des Lancisius S. 51. Ausgabe von 1728.
Der Bau des Herzens.
hoͤher hinauf begiebt, wie von einem Ringe umgeben wird, und die Queerfaſern des Herzens neben einem Stuͤkke der Schlagader, die in das Herz aufgenom- men worden, vorbeilaufen. Die naͤchſte Verbindung dieſer Schlagader mit dem Herzen geſchiehet aber fol- gendergeſtalt: Es endiget ſich das Herzfleiſch wie ein voll- ſtaͤndiger Zirkel, und es laufen die Queerfaſern des Her- zens eines Theils zwiſchen den Schlagaderklappen eine Li- nie lang, und etwas weiter fort, andern Theils begeben ſie ſich auch in dasjenige Stuͤk der Schlagader hinein, welches den Klappenſinus bildet, darauf ſteigen ſie zu- gleich mit einander faſt anderthalb Linien in die Hoͤhe, und nachdem ſie genau in die Queere fortgegangen, ſo vereinigen ſie ſich zugleich mit der weiſſen Membrane der Schlagader, vermittelſt eines kurzen Zellgewebes, ſo daß keine einzige (m) Faſer des Herzens bis in die Schlag- ader fortgefuͤhret wird. Ueber dieſer Linie iſt ſie bereits weisgefaͤrbt und von ſchlagaderhafter Beſchaffenheit. Die insgemein ſo genannte ſchlagaderhafte Sehne des Herzens iſt diejenige weiſſe Linie, die noch nicht voͤllig das Herz endiget, und aus dem genauen Zu- ſammenhang der innern Herzmembrane, mit den fleiſchi- gen Faſern, ihren Urſprung nimmt; in dieſe Linie ſteigen etliche Streife von der Kammer ſelbſt hinauf, und ſie kommen einer Sehne in etwas gleich, weil keine wirkli- che Sehne daſelbſt vorhanden iſt.
§. 9. Die Klappen in der Lungenſchlagader.
An dieſer Gegend, wo das Herz mit der Schlag- ader nahe zuſammenkommt, doch ein wenig mehr nach unten, und naͤher gegen die Herzſpizze zu, wenn man bei-
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(m) Nach der Beſchreibung des Lanciſius S. 51. Ausgabe von 1728.
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Der Bau des Herzens.
hoͤher hinauf begiebt, wie von einem Ringe umgeben
wird, und die Queerfaſern des Herzens neben einem
Stuͤkke der Schlagader, die in das Herz aufgenom-
men worden, vorbeilaufen. Die naͤchſte Verbindung
dieſer Schlagader mit dem Herzen geſchiehet aber fol-
gendergeſtalt: Es endiget ſich das Herzfleiſch wie ein voll-
ſtaͤndiger Zirkel, und es laufen die Queerfaſern des Her-
zens eines Theils zwiſchen den Schlagaderklappen eine Li-
nie lang, und etwas weiter fort, andern Theils begeben
ſie ſich auch in dasjenige Stuͤk der Schlagader hinein,
welches den Klappenſinus bildet, darauf ſteigen ſie zu-
gleich mit einander faſt anderthalb Linien in die Hoͤhe,
und nachdem ſie genau in die Queere fortgegangen, ſo
vereinigen ſie ſich zugleich mit der weiſſen Membrane der
Schlagader, vermittelſt eines kurzen Zellgewebes, ſo daß
keine einzige (m) Faſer des Herzens bis in die Schlag-
ader fortgefuͤhret wird. Ueber dieſer Linie iſt ſie bereits
weisgefaͤrbt und von ſchlagaderhafter Beſchaffenheit.
Die insgemein ſo genannte ſchlagaderhafte Sehne
des Herzens iſt diejenige weiſſe Linie, die noch nicht
voͤllig das Herz endiget, und aus dem genauen Zu-
ſammenhang der innern Herzmembrane, mit den fleiſchi-
gen Faſern, ihren Urſprung nimmt; in dieſe Linie ſteigen
etliche Streife von der Kammer ſelbſt hinauf, und ſie
kommen einer Sehne in etwas gleich, weil keine wirkli-
che Sehne daſelbſt vorhanden iſt.
§. 9.
Die Klappen in der Lungenſchlagader.
An dieſer Gegend, wo das Herz mit der Schlag-
ader nahe zuſammenkommt, doch ein wenig mehr nach
unten, und naͤher gegen die Herzſpizze zu, wenn man bei-
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(m) Nach der Beſchreibung des Lanciſius S. 51. Ausgabe von
1728.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 1. Berlin, 1759, S. 639. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende01_1759/695>, abgerufen am 23.11.2024.
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