che auf dem Herzbeutel, und dieser auf dem Zwerchfelle, in derjenigen Gegend, die ich bereits oben beschrieben habe (u). Die erhabne Seite steiget dagegen dergestalt in die Höhe, daß derjenige Theil der allerhöchste ist, aus welchem sich die Lungenschlagader hervorbegiebt (x).
Mit dem übrigen menschlichen Körper wird es allein vermittelst der Gefässe, und der Blutaderhölen (sinus ve- nosi) verbunden. Die leztern, und zwar die linke, hän- get nach der Queerlinie (y), die rechte aber nach der senk- rechten Linie (z) mit dem Herzbeutel zusammen. Ferner vereinigen sich der rechte Ast der Lungenschlagader (a), ihr Stamm (b), der Aortenstamm (c), alle Lungenblut- adern, entweder beide zugleich, oder eine allein (d), die obere (e) und untere Holader (f), mit dem Herzbeutel, und auf solche Weise wird der obere und rechte Theil des Herzens befestiget, in so weit er nämlich von dem Herz- beutel selbst, und besonders von dem Fortsazze der gros- sen Gefässe befestiget werden kann, welcher durch das Zellgewebe von allen Seiten mit dem benachbarten Ein- geweide, denen Knochen, Muskeln und andren festen Theilen verbunden wird (g). Der übrige mittlere Theil des Herzens, nach unten zu und linker Seits, schwebt ganz frei, so viel ihm nämlich solches die Schranken des Herz- beutels erlauben.
Uebrigens muß man allerdings sagen, daß denen al- ten Zergliederern die wahre Gestalt des menschlichen Her- zens nicht recht bekannt gewesen sey, weil sie, bei dem
gros-
(u)[Spaltenumbruch]Morgagni am angef. Ort, n. 51.
(x) Ebendas. n. 57. RuyschThes. anat. IV. tab. 3. f. 2. Winslow Memoir. am angef. Ort. Expos. anat. am angef. Ort n. 75.
(y) S. 272.
(z) S. 273. 274.
(a)[Spaltenumbruch]
S. 272.
(b) S. 271. 272.
(c) S. 271. 272.
(d) S. 270. 271. 272.
(e) S. 271.
(f) S. 274.
(g)L. II. S. 60. 61.
Viertes Buch. Das Herz.
che auf dem Herzbeutel, und dieſer auf dem Zwerchfelle, in derjenigen Gegend, die ich bereits oben beſchrieben habe (u). Die erhabne Seite ſteiget dagegen dergeſtalt in die Hoͤhe, daß derjenige Theil der allerhoͤchſte iſt, aus welchem ſich die Lungenſchlagader hervorbegiebt (x).
Mit dem uͤbrigen menſchlichen Koͤrper wird es allein vermittelſt der Gefaͤſſe, und der Blutaderhoͤlen (ſinus ve- noſi) verbunden. Die leztern, und zwar die linke, haͤn- get nach der Queerlinie (y), die rechte aber nach der ſenk- rechten Linie (z) mit dem Herzbeutel zuſammen. Ferner vereinigen ſich der rechte Aſt der Lungenſchlagader (a), ihr Stamm (b), der Aortenſtamm (c), alle Lungenblut- adern, entweder beide zugleich, oder eine allein (d), die obere (e) und untere Holader (f), mit dem Herzbeutel, und auf ſolche Weiſe wird der obere und rechte Theil des Herzens befeſtiget, in ſo weit er naͤmlich von dem Herz- beutel ſelbſt, und beſonders von dem Fortſazze der groſ- ſen Gefaͤſſe befeſtiget werden kann, welcher durch das Zellgewebe von allen Seiten mit dem benachbarten Ein- geweide, denen Knochen, Muskeln und andren feſten Theilen verbunden wird (g). Der uͤbrige mittlere Theil des Herzens, nach unten zu und linker Seits, ſchwebt ganz frei, ſo viel ihm naͤmlich ſolches die Schranken des Herz- beutels erlauben.
Uebrigens muß man allerdings ſagen, daß denen al- ten Zergliederern die wahre Geſtalt des menſchlichen Her- zens nicht recht bekannt geweſen ſey, weil ſie, bei dem
groſ-
(u)[Spaltenumbruch]Morgagni am angef. Ort, n. 51.
(x) Ebendaſ. n. 57. RuyſchTheſ. anat. IV. tab. 3. f. 2. Winslow Memoir. am angef. Ort. Expoſ. anat. am angef. Ort n. 75.
(y) S. 272.
(z) S. 273. 274.
(a)[Spaltenumbruch]
S. 272.
(b) S. 271. 272.
(c) S. 271. 272.
(d) S. 270. 271. 272.
(e) S. 271.
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Viertes Buch. Das Herz.
che auf dem Herzbeutel, und dieſer auf dem Zwerchfelle,
in derjenigen Gegend, die ich bereits oben beſchrieben
habe (u). Die erhabne Seite ſteiget dagegen dergeſtalt
in die Hoͤhe, daß derjenige Theil der allerhoͤchſte iſt, aus
welchem ſich die Lungenſchlagader hervorbegiebt (x).
Mit dem uͤbrigen menſchlichen Koͤrper wird es allein
vermittelſt der Gefaͤſſe, und der Blutaderhoͤlen (ſinus ve-
noſi) verbunden. Die leztern, und zwar die linke, haͤn-
get nach der Queerlinie (y), die rechte aber nach der ſenk-
rechten Linie (z) mit dem Herzbeutel zuſammen. Ferner
vereinigen ſich der rechte Aſt der Lungenſchlagader (a),
ihr Stamm (b), der Aortenſtamm (c), alle Lungenblut-
adern, entweder beide zugleich, oder eine allein (d), die
obere (e) und untere Holader (f), mit dem Herzbeutel,
und auf ſolche Weiſe wird der obere und rechte Theil des
Herzens befeſtiget, in ſo weit er naͤmlich von dem Herz-
beutel ſelbſt, und beſonders von dem Fortſazze der groſ-
ſen Gefaͤſſe befeſtiget werden kann, welcher durch das
Zellgewebe von allen Seiten mit dem benachbarten Ein-
geweide, denen Knochen, Muskeln und andren feſten
Theilen verbunden wird (g). Der uͤbrige mittlere Theil
des Herzens, nach unten zu und linker Seits, ſchwebt ganz
frei, ſo viel ihm naͤmlich ſolches die Schranken des Herz-
beutels erlauben.
Uebrigens muß man allerdings ſagen, daß denen al-
ten Zergliederern die wahre Geſtalt des menſchlichen Her-
zens nicht recht bekannt geweſen ſey, weil ſie, bei dem
groſ-
(u)
Morgagni am angef. Ort,
n. 51.
(x) Ebendaſ. n. 57. Ruyſch Theſ.
anat. IV. tab. 3. f. 2. Winslow
Memoir. am angef. Ort. Expoſ.
anat. am angef. Ort n. 75.
(y) S. 272.
(z) S. 273. 274.
(a)
S. 272.
(b) S. 271. 272.
(c) S. 271. 272.
(d) S. 270. 271. 272.
(e) S. 271.
(f) S. 274.
(g) L. II. S. 60. 61.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 1. Berlin, 1759, S. 574. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende01_1759/630>, abgerufen am 23.11.2024.
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