den sich nicht nur Fasern, die mit den menschlichen eine grosse Aehnlichkeit haben, sondern auch Plättchen (lamina) in den Grundstoffen der Metallen (c). Feste Theile (partes solidas) nenne ich indessen, was sonst andre lieber firmas, und noch andre consistentes genant haben (d).
Die Faser, unter deren gemeinschaftlichem Namen, wir die vieifache Geschlechter einiger Elementartheile begreifen, deren Unterschiede bald aus einander gesezzet werden sollen, gehöret dem ganzen menschlichen Körper eigenthümlich zu, und diese Materie ist so gar, wie wir anderswo zeigen wollen, in dem Gehirne und dem Rük- kenmarke gegenwärtig. Sie ist zerbrechlich oder weich, elastisch oder völlig breiartig, von einer Länge ohne Breite, oder so breit, als sie lang ist, und sie bildet die Knochen, Knorpeln, Membranen, Gefässe, Bänder, Sehnen, Muskeln, die Nerven, das Zellgewebe, das so genannte Parenchim des Eingeweides, die Haare und Nägel ohne andre Beihülfe. An dieser Erklärung haben Hermann Börhave(e) und dessen berühmte Schüler J. F. Schreiber, H. D. Gaub(f), Joh. von Gorter(g) und Abr. Kaauw Börhave(h) einen ruhmwürdigen Antheil.
Die ursprünglichen Theile einer Faser sind, so viel man noch entdekkt hat, theils von fester Art, theils flüßig; diese leztern hängen aber mit den festen so genau zusammen, daß sie sich allein davon vermittelst des Feuers, oder der Fäulung losreissen lassen. Das feste Element
dazu
(c)[Spaltenumbruch]Du clos sur les princip. S. 8.
(d) Der berühmte malovin, und Jos. de Jussieuin thesi: Er- go in reactionis et acti. aequal. oecon. animalis. Paris 1733.
(e)Inst. rei med. Cap. de nutrit. Aphor. de cogn. et cur. morb. [Spaltenumbruch]
gleich im Anfange. Elem. chem. T. II. 360.
(f)Disp. inaug. de solid. corp. hum. partibus. Leid. 1725.
(g)Comp. Med. Chirurg. S. 267. n. 289. u. w.
(h)Persp. Hipp. c. 37. Imp. fact. Hipp. n. 263. 264.
Erſtes Buch. Elementartheile
den ſich nicht nur Faſern, die mit den menſchlichen eine groſſe Aehnlichkeit haben, ſondern auch Plaͤttchen (lamina) in den Grundſtoffen der Metallen (c). Feſte Theile (partes ſolidas) nenne ich indeſſen, was ſonſt andre lieber firmas, und noch andre conſiſtentes genant haben (d).
Die Faſer, unter deren gemeinſchaftlichem Namen, wir die vieifache Geſchlechter einiger Elementartheile begreifen, deren Unterſchiede bald aus einander geſezzet werden ſollen, gehoͤret dem ganzen menſchlichen Koͤrper eigenthuͤmlich zu, und dieſe Materie iſt ſo gar, wie wir anderswo zeigen wollen, in dem Gehirne und dem Ruͤk- kenmarke gegenwaͤrtig. Sie iſt zerbrechlich oder weich, elaſtiſch oder voͤllig breiartig, von einer Laͤnge ohne Breite, oder ſo breit, als ſie lang iſt, und ſie bildet die Knochen, Knorpeln, Membranen, Gefaͤſſe, Baͤnder, Sehnen, Muskeln, die Nerven, das Zellgewebe, das ſo genannte Parenchim des Eingeweides, die Haare und Naͤgel ohne andre Beihuͤlfe. An dieſer Erklaͤrung haben Hermann Boͤrhave(e) und deſſen beruͤhmte Schuͤler J. F. Schreiber, H. D. Gaub(f), Joh. von Gorter(g) und Abr. Kaauw Boͤrhave(h) einen ruhmwuͤrdigen Antheil.
Die urſpruͤnglichen Theile einer Faſer ſind, ſo viel man noch entdekkt hat, theils von feſter Art, theils fluͤßig; dieſe leztern haͤngen aber mit den feſten ſo genau zuſammen, daß ſie ſich allein davon vermittelſt des Feuers, oder der Faͤulung losreiſſen laſſen. Das feſte Element
dazu
(c)[Spaltenumbruch]Du clos ſur les princip. S. 8.
(d) Der beruͤhmte malovin, und Joſ. de Juſſieuin theſi: Er- go in reactionis et acti. aequal. oecon. animalis. Paris 1733.
(e)Inſt. rei med. Cap. de nutrit. Aphor. de cogn. et cur. morb. [Spaltenumbruch]
gleich im Anfange. Elem. chem. T. II. 360.
(f)Diſp. inaug. de ſolid. corp. hum. partibus. Leid. 1725.
(g)Comp. Med. Chirurg. S. 267. n. 289. u. w.
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[4/0060]
Erſtes Buch. Elementartheile
den ſich nicht nur Faſern, die mit den menſchlichen eine
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(lamina) in den Grundſtoffen der Metallen (c). Feſte
Theile (partes ſolidas) nenne ich indeſſen, was ſonſt
andre lieber firmas, und noch andre conſiſtentes genant
haben (d).
Die Faſer, unter deren gemeinſchaftlichem Namen,
wir die vieifache Geſchlechter einiger Elementartheile
begreifen, deren Unterſchiede bald aus einander geſezzet
werden ſollen, gehoͤret dem ganzen menſchlichen Koͤrper
eigenthuͤmlich zu, und dieſe Materie iſt ſo gar, wie wir
anderswo zeigen wollen, in dem Gehirne und dem Ruͤk-
kenmarke gegenwaͤrtig. Sie iſt zerbrechlich oder weich,
elaſtiſch oder voͤllig breiartig, von einer Laͤnge ohne
Breite, oder ſo breit, als ſie lang iſt, und ſie bildet die
Knochen, Knorpeln, Membranen, Gefaͤſſe, Baͤnder,
Sehnen, Muskeln, die Nerven, das Zellgewebe, das
ſo genannte Parenchim des Eingeweides, die Haare
und Naͤgel ohne andre Beihuͤlfe. An dieſer Erklaͤrung
haben Hermann Boͤrhave (e) und deſſen beruͤhmte
Schuͤler J. F. Schreiber, H. D. Gaub (f), Joh.
von Gorter (g) und Abr. Kaauw Boͤrhave (h) einen
ruhmwuͤrdigen Antheil.
Die urſpruͤnglichen Theile einer Faſer ſind, ſo viel
man noch entdekkt hat, theils von feſter Art, theils
fluͤßig; dieſe leztern haͤngen aber mit den feſten ſo genau
zuſammen, daß ſie ſich allein davon vermittelſt des Feuers,
oder der Faͤulung losreiſſen laſſen. Das feſte Element
dazu
(c)
Du clos ſur les princip.
S. 8.
(d) Der beruͤhmte malovin,
und Joſ. de Juſſieu in theſi: Er-
go in reactionis et acti. aequal.
oecon. animalis. Paris 1733.
(e) Inſt. rei med. Cap. de nutrit.
Aphor. de cogn. et cur. morb.
gleich im Anfange. Elem. chem.
T. II. 360.
(f) Diſp. inaug. de ſolid. corp.
hum. partibus. Leid. 1725.
(g) Comp. Med. Chirurg. S.
267. n. 289. u. w.
(h) Perſp. Hipp. c. 37. Imp. fact.
Hipp. n. 263. 264.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 1. Berlin, 1759, S. 4. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende01_1759/60>, abgerufen am 24.11.2024.
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