bekannt gemacht wurden, so ist es sehr wahrscheinlich, daß dieser Schriftsteller der Spur des Veslings gefolgt sey, und die dem scharfsinnigen Vorgänger gezeigte Beu- te mit besserm Glükke davon getragen habe.
Joh. Waläus(l), der zwote Lehrer Bartholins, saget, daß die Milchgefässe in die Pfortader und die Holader, neben den Nierenblutadern, giengen; er re- det aber ebenfalls von den Flieswassergefässen, die er erst- lich gesehen; ob er gleich aus einem besondern Vorur- theile behauptet hatte, daß die Milchgefässe allein nach der Leber zu giengen (m).
Joh. van Horne, ein sehr geschikter über den er- langten Ruhm annoch weit erhabener Zergliederer (n), sahe einige Aeste von der Aselliusdrüse nach der Leber zu laufen (o): ingleichen gewisse Milchgänge, welche die Pfortader umgaben, und in den Kanal des Speisesafts liefen (p), führte auch zwone Aeste an, die sich bei der Zertheilung der Aorte neben den Schienbeinstämmen be- fänden (q). Mit diesen Ausdrükken hat er in der That nichts anders, als die Flieswassergefässe andeuten kön- nen, ob er gleich, aus angeborner Bescheidenheit, von selbst gestand, daß ihm Olaus Rudbek diese Gefässe zu allererst gewiesen hätte (r).
Hermann Conring, ein Mann, der zwar durch die aus Büchern erlangte Gelartheit einen grössern Ruhm, als durch die gemachte Versuche, sich erworben hat, beobachtete
dem
(l)[Spaltenumbruch]
Beim Bartholinin Lact. thoracic. S. 48.
(m)Epist. de motu chyli & sangu. so im Jahr 1641. aufge- sezt, S. 387. Auch diesen Brief hat Bartholin im Druk heraus- gegeben.
(n) Wie aus den posthumis ta- bulis erhellet, welche beim Bör- haave aufbehalten wurden, und [Spaltenumbruch]
die deren Besizzer der Graf von Thoms ausnehmend zu loben pflegte.
(o)Hist. duct. chylif. Leidae. 1652. 4. S. 8.
(p) Ebendas. S. 14.
(q) Beim Thom. Bartholin in Lact. thoracic. c. VI. 21.
(r)RudbekInsid. struct. du- ctib. hepatis aquosis, S. 147.
Zweites Buch. Gefaͤſſe.
bekannt gemacht wurden, ſo iſt es ſehr wahrſcheinlich, daß dieſer Schriftſteller der Spur des Veslings gefolgt ſey, und die dem ſcharfſinnigen Vorgaͤnger gezeigte Beu- te mit beſſerm Gluͤkke davon getragen habe.
Joh. Walaͤus(l), der zwote Lehrer Bartholins, ſaget, daß die Milchgefaͤſſe in die Pfortader und die Holader, neben den Nierenblutadern, giengen; er re- det aber ebenfalls von den Flieswaſſergefaͤſſen, die er erſt- lich geſehen; ob er gleich aus einem beſondern Vorur- theile behauptet hatte, daß die Milchgefaͤſſe allein nach der Leber zu giengen (m).
Joh. van Horne, ein ſehr geſchikter uͤber den er- langten Ruhm annoch weit erhabener Zergliederer (n), ſahe einige Aeſte von der Aſelliusdruͤſe nach der Leber zu laufen (o): ingleichen gewiſſe Milchgaͤnge, welche die Pfortader umgaben, und in den Kanal des Speiſeſafts liefen (p), fuͤhrte auch zwone Aeſte an, die ſich bei der Zertheilung der Aorte neben den Schienbeinſtaͤmmen be- faͤnden (q). Mit dieſen Ausdruͤkken hat er in der That nichts anders, als die Flieswaſſergefaͤſſe andeuten koͤn- nen, ob er gleich, aus angeborner Beſcheidenheit, von ſelbſt geſtand, daß ihm Olaus Rudbek dieſe Gefaͤſſe zu allererſt gewieſen haͤtte (r).
Hermann Conring, ein Mann, der zwar durch die aus Buͤchern erlangte Gelartheit einen groͤſſern Ruhm, als durch die gemachte Verſuche, ſich erworben hat, beobachtete
dem
(l)[Spaltenumbruch]
Beim Bartholinin Lact. thoracic. S. 48.
(m)Epiſt. de motu chyli & ſangu. ſo im Jahr 1641. aufge- ſezt, S. 387. Auch dieſen Brief hat Bartholin im Druk heraus- gegeben.
(n) Wie aus den poſthumis ta- bulis erhellet, welche beim Bör- haave aufbehalten wurden, und [Spaltenumbruch]
die deren Beſizzer der Graf von Thoms ausnehmend zu loben pflegte.
(o)Hiſt. duct. chylif. Leidæ. 1652. 4. S. 8.
(p) Ebendaſ. S. 14.
(q) Beim Thom. Bartholin in Lact. thoracic. c. VI. 21.
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daß dieſer Schriftſteller der Spur des Veslings gefolgt
ſey, und die dem ſcharfſinnigen Vorgaͤnger gezeigte Beu-
te mit beſſerm Gluͤkke davon getragen habe.
Joh. Walaͤus (l), der zwote Lehrer Bartholins,
ſaget, daß die Milchgefaͤſſe in die Pfortader und die
Holader, neben den Nierenblutadern, giengen; er re-
det aber ebenfalls von den Flieswaſſergefaͤſſen, die er erſt-
lich geſehen; ob er gleich aus einem beſondern Vorur-
theile behauptet hatte, daß die Milchgefaͤſſe allein nach
der Leber zu giengen (m).
Joh. van Horne, ein ſehr geſchikter uͤber den er-
langten Ruhm annoch weit erhabener Zergliederer (n),
ſahe einige Aeſte von der Aſelliusdruͤſe nach der Leber zu
laufen (o): ingleichen gewiſſe Milchgaͤnge, welche die
Pfortader umgaben, und in den Kanal des Speiſeſafts
liefen (p), fuͤhrte auch zwone Aeſte an, die ſich bei der
Zertheilung der Aorte neben den Schienbeinſtaͤmmen be-
faͤnden (q). Mit dieſen Ausdruͤkken hat er in der That
nichts anders, als die Flieswaſſergefaͤſſe andeuten koͤn-
nen, ob er gleich, aus angeborner Beſcheidenheit, von
ſelbſt geſtand, daß ihm Olaus Rudbek dieſe Gefaͤſſe zu
allererſt gewieſen haͤtte (r).
Hermann Conring, ein Mann, der zwar durch die
aus Buͤchern erlangte Gelartheit einen groͤſſern Ruhm, als
durch die gemachte Verſuche, ſich erworben hat, beobachtete
dem
(l)
Beim Bartholin in Lact.
thoracic. S. 48.
(m) Epiſt. de motu chyli &
ſangu. ſo im Jahr 1641. aufge-
ſezt, S. 387. Auch dieſen Brief
hat Bartholin im Druk heraus-
gegeben.
(n) Wie aus den poſthumis ta-
bulis erhellet, welche beim Bör-
haave aufbehalten wurden, und
die deren Beſizzer der Graf von
Thoms ausnehmend zu loben
pflegte.
(o) Hiſt. duct. chylif. Leidæ.
1652. 4. S. 8.
(p) Ebendaſ. S. 14.
(q) Beim Thom. Bartholin
in Lact. thoracic. c. VI. 21.
(r) Rudbek Inſid. ſtruct. du-
ctib. hepatis aquoſis, S. 147.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 1. Berlin, 1759, S. 298. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende01_1759/354>, abgerufen am 24.11.2024.
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