"Von Gottes Gnaden Wir Catharina "die zweyte, Kayserinn und Selbstherrsche- "rinn von ganz Rußland etc. etc. thun hiemit "öffentlich kund:
"Es sind fast fünf Jahre verflossen, seit "dem Gott selbst und das werthe Vaterland, "durch seine dazu auserlesene Werkzeuge, Uns "den Zepter dieses Reichs in die Hände gege- "ben, um dasselbe von dem für Augen schwe- "benden gänzlichen Untergange zu erretten. "Von dem Augenblick an, da Wir den Thron "bestiegen, bis auf den heutigen Tag, haben "Wir Uns gegen Gott verpflichtet gehalten, "und Uns zum einzigen Augenmerk gesetzt, das- "jenige zu erfüllen, was Wir in dem den 6. "Jul. 1762 bekannt gemachten Manifeste auf "Unser kayserliches Wort feyerlichst angelobt "haben: daß Wir nämlich Gott Tag und Nacht "anflehen wollten, Uns seine mächtige Hülfe "zu leisten, den Zepter zur Aufrechthaltung "Unsrer rechtgläubigen Religion, zur Verstär- "kung und Beschützung des geliebten Vater- "landes, zur Bewahrung der Gerechtigkeit, "zur Ausrottung alles Bösen, alles Unrechts "und aller Bedrückungen zu führen, und end-
"lich
Kayſerinn von Rußland.
II. Das Manifeſt ſelbſt.
§. 3.
„Von Gottes Gnaden Wir Catharina „die zweyte, Kayſerinn und Selbſtherrſche- „rinn von ganz Rußland ꝛc. ꝛc. thun hiemit „oͤffentlich kund:
„Es ſind faſt fuͤnf Jahre verfloſſen, ſeit „dem Gott ſelbſt und das werthe Vaterland, „durch ſeine dazu auserleſene Werkzeuge, Uns „den Zepter dieſes Reichs in die Haͤnde gege- „ben, um daſſelbe von dem fuͤr Augen ſchwe- „benden gaͤnzlichen Untergange zu erretten. „Von dem Augenblick an, da Wir den Thron „beſtiegen, bis auf den heutigen Tag, haben „Wir Uns gegen Gott verpflichtet gehalten, „und Uns zum einzigen Augenmerk geſetzt, das- „jenige zu erfuͤllen, was Wir in dem den 6. „Jul. 1762 bekannt gemachten Manifeſte auf „Unſer kayſerliches Wort feyerlichſt angelobt „haben: daß Wir naͤmlich Gott Tag und Nacht „anflehen wollten, Uns ſeine maͤchtige Huͤlfe „zu leiſten, den Zepter zur Aufrechthaltung „Unſrer rechtglaͤubigen Religion, zur Verſtaͤr- „kung und Beſchuͤtzung des geliebten Vater- „landes, zur Bewahrung der Gerechtigkeit, „zur Ausrottung alles Boͤſen, alles Unrechts „und aller Bedruͤckungen zu fuͤhren, und end-
„lich
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Kayſerinn von Rußland.
II. Das Manifeſt ſelbſt.
§. 3.
„Von Gottes Gnaden Wir Catharina
„die zweyte, Kayſerinn und Selbſtherrſche-
„rinn von ganz Rußland ꝛc. ꝛc. thun hiemit
„oͤffentlich kund:
„Es ſind faſt fuͤnf Jahre verfloſſen, ſeit
„dem Gott ſelbſt und das werthe Vaterland,
„durch ſeine dazu auserleſene Werkzeuge, Uns
„den Zepter dieſes Reichs in die Haͤnde gege-
„ben, um daſſelbe von dem fuͤr Augen ſchwe-
„benden gaͤnzlichen Untergange zu erretten.
„Von dem Augenblick an, da Wir den Thron
„beſtiegen, bis auf den heutigen Tag, haben
„Wir Uns gegen Gott verpflichtet gehalten,
„und Uns zum einzigen Augenmerk geſetzt, das-
„jenige zu erfuͤllen, was Wir in dem den 6.
„Jul. 1762 bekannt gemachten Manifeſte auf
„Unſer kayſerliches Wort feyerlichſt angelobt
„haben: daß Wir naͤmlich Gott Tag und Nacht
„anflehen wollten, Uns ſeine maͤchtige Huͤlfe
„zu leiſten, den Zepter zur Aufrechthaltung
„Unſrer rechtglaͤubigen Religion, zur Verſtaͤr-
„kung und Beſchuͤtzung des geliebten Vater-
„landes, zur Bewahrung der Gerechtigkeit,
„zur Ausrottung alles Boͤſen, alles Unrechts
„und aller Bedruͤckungen zu fuͤhren, und end-
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[Schlözer, August Ludwig von]: Neuverändertes Rußland oder Leben Catharinä der Zweyten Kayserinn von Rußland. Bd. 1. Riga u. a., 1767, S. 235. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haigold_russland01_1767/259>, abgerufen am 22.07.2024.
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