Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hahnemann, Samuel: Organon der rationellen Heilkunde. Dresden, 1810.

Bild:
<< vorherige Seite

der Brustdrüsen vom Blitze verschwinden
und Mauduyt heilte verhärtete Halsdrü-
sen
mit Elektrisität; er hätte es nicht ver-
mocht, wenn dieses Agens nicht schon vor
sich im Stande wäre, Geschwülste der
Halsdrüsen
zu erzeugen, wie de Haen von
ihr sah. -- Fuschel heilte Aderkröpfe (va-
rices) mit Elektrisität, welche diese Heil-
kraft blos mittelst ihrer (von Jallabert be-
obachteten) Eigenschaft, Venengeschwül-
ste
zu erregen, besitzt.

Der Galvanische Metallreitz, wel-
cher schon vor sich (wie Ritter, Bischoff und
Geiger vielfältig beobachteten) die Kraft be-
sitzt, die Muskeln (der positive Pol die
Strecke- der negative aber die Beuge-Mus-
keln) zuverkürzen, konnte jene dreizehn-
jährige Stummheit (Hufel. Journ. XXIV.) wel-
che in einer Steifigkeit der Zunge be-
stand, in wenigen Tagen, in kleiner Gabe
angewendet (mit einem einzigen Plattenpaa-
re) leicht und vollständig heilen, da die Hei-
lung durch Homöopathie geschah. -- Der un-
erträglich brennend stechende
Schmerz,
den der Galvanismus nach Schließung der
Kette, wie bekannt, an jeder empfindlichen
Stelle unsers Körpers hervorbringt, erklärt
von selbst, wie vor einiger Zeit eine Art
Gesichtsschmerz (tic douloureux) von ei-

der Brustdrüsen vom Blitze verschwinden
und Mauduyt heilte verhärtete Halsdrü-
sen
mit Elektrisität; er hätte es nicht ver-
mocht, wenn dieses Agens nicht schon vor
sich im Stande wäre, Geschwülste der
Halsdrüsen
zu erzeugen, wie de Haen von
ihr sah. — Fuschel heilte Aderkröpfe (va-
rices) mit Elektrisität, welche diese Heil-
kraft blos mittelst ihrer (von Jallabert be-
obachteten) Eigenschaft, Venengeschwül-
ste
zu erregen, besitzt.

Der Galvanische Metallreitz, wel-
cher schon vor sich (wie Ritter, Bischoff und
Geiger vielfältig beobachteten) die Kraft be-
sitzt, die Muskeln (der positive Pol die
Strecke- der negative aber die Beuge-Mus-
keln) zuverkürzen, konnte jene dreizehn-
jährige Stummheit (Hufel. Journ. XXIV.) wel-
che in einer Steifigkeit der Zunge be-
stand, in wenigen Tagen, in kleiner Gabe
angewendet (mit einem einzigen Plattenpaa-
re) leicht und vollständig heilen, da die Hei-
lung durch Homöopathie geschah. — Der un-
erträglich brennend stechende
Schmerz,
den der Galvanismus nach Schließung der
Kette, wie bekannt, an jeder empfindlichen
Stelle unsers Körpers hervorbringt, erklärt
von selbst, wie vor einiger Zeit eine Art
Gesichtsschmerz (tic douloureux) von ei-

<TEI>
  <text>
    <front>
      <div n="1">
        <p><hi rendition="#i"><hi rendition="#g"><pb facs="#f0053" n="XLV"/>
der Brustdrüsen</hi></hi> vom Blitze verschwinden<lb/>
und <hi rendition="#i">Mauduyt</hi> heilte <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">verhärtete Halsdrü-<lb/>
sen</hi></hi> mit Elektrisität; er hätte es nicht ver-<lb/>
mocht, wenn dieses Agens nicht schon vor<lb/>
sich im Stande wäre, <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Geschwülste der<lb/>
Halsdrüsen</hi></hi> zu erzeugen, wie <hi rendition="#i">de Haen</hi> von<lb/>
ihr sah. &#x2014; <hi rendition="#i">Fuschel</hi> heilte <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Aderkröpfe</hi></hi> (va-<lb/>
rices) mit Elektrisität, welche diese Heil-<lb/>
kraft blos mittelst ihrer (von <hi rendition="#i">Jallabert</hi> be-<lb/>
obachteten) Eigenschaft, <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Venengeschwül-<lb/>
ste</hi></hi> zu erregen, besitzt.</p><lb/>
        <p>Der <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Galvanische Metallreitz</hi></hi>, wel-<lb/>
cher schon vor sich (wie <hi rendition="#i">Ritter, Bischoff</hi> und<lb/><hi rendition="#i">Geiger</hi> vielfältig beobachteten) die Kraft be-<lb/>
sitzt, die <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Muskeln</hi></hi> (der positive Pol die<lb/>
Strecke- der negative aber die Beuge-Mus-<lb/>
keln) <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">zuverkürzen</hi></hi>, konnte jene dreizehn-<lb/>
jährige Stummheit (Hufel. Journ. XXIV.) wel-<lb/>
che in einer <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Steifigkeit der Zunge</hi></hi> be-<lb/>
stand, in wenigen Tagen, in kleiner Gabe<lb/>
angewendet (mit einem einzigen Plattenpaa-<lb/>
re) leicht und vollständig heilen, da die Hei-<lb/>
lung durch Homöopathie geschah. &#x2014; Der <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">un-<lb/>
erträglich brennend stechende</hi></hi> Schmerz,<lb/>
den der <hi rendition="#i">Galvanismus</hi> nach Schließung der<lb/>
Kette, wie bekannt, an jeder empfindlichen<lb/>
Stelle unsers Körpers hervorbringt, erklärt<lb/>
von selbst, wie vor einiger Zeit eine Art<lb/><hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Gesichtsschmerz</hi></hi> (tic douloureux) von ei-<lb/></p>
      </div>
    </front>
  </text>
</TEI>
[XLV/0053] der Brustdrüsen vom Blitze verschwinden und Mauduyt heilte verhärtete Halsdrü- sen mit Elektrisität; er hätte es nicht ver- mocht, wenn dieses Agens nicht schon vor sich im Stande wäre, Geschwülste der Halsdrüsen zu erzeugen, wie de Haen von ihr sah. — Fuschel heilte Aderkröpfe (va- rices) mit Elektrisität, welche diese Heil- kraft blos mittelst ihrer (von Jallabert be- obachteten) Eigenschaft, Venengeschwül- ste zu erregen, besitzt. Der Galvanische Metallreitz, wel- cher schon vor sich (wie Ritter, Bischoff und Geiger vielfältig beobachteten) die Kraft be- sitzt, die Muskeln (der positive Pol die Strecke- der negative aber die Beuge-Mus- keln) zuverkürzen, konnte jene dreizehn- jährige Stummheit (Hufel. Journ. XXIV.) wel- che in einer Steifigkeit der Zunge be- stand, in wenigen Tagen, in kleiner Gabe angewendet (mit einem einzigen Plattenpaa- re) leicht und vollständig heilen, da die Hei- lung durch Homöopathie geschah. — Der un- erträglich brennend stechende Schmerz, den der Galvanismus nach Schließung der Kette, wie bekannt, an jeder empfindlichen Stelle unsers Körpers hervorbringt, erklärt von selbst, wie vor einiger Zeit eine Art Gesichtsschmerz (tic douloureux) von ei-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hahnemann_organon_1810
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hahnemann_organon_1810/53
Zitationshilfe: Hahnemann, Samuel: Organon der rationellen Heilkunde. Dresden, 1810, S. XLV. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hahnemann_organon_1810/53>, abgerufen am 22.11.2024.