Hahnemann, Samuel: Organon der rationellen Heilkunde. Dresden, 1810.rer Substanz Feuchtigkeit, welche zwar die ganze, ungepülverte Drogue nicht hin- dert, in einem so trocknen Zustande zu existiren, als zu ihrer Unverderblichkeit hinreicht, für eben dieselbe aber, im Zu- stande des feinen Pulvers viel zu viel ist. Wird dieses nun nicht von der durch diese Zerkleinerung überschüssig gewordnen Feuchtigkeit befreiet, so muß es durch sie in Schimmel und Verderbniß gera- then. Deshalb kann selbst die älteste, im ganzen Zustande auch noch so trockne ve- getabilische und animalische Drogue nicht so gerade zu, ohne inneres Verderbniß zu leiden, in Gestalt eines Pulvers in ver- stopften Gefäßen aufgehoben werden, wenn sie von ihrer, durchs Zerkleinen überschüssig gewordnen Feuchtigkeit nicht vorher befreiet worden ist. Dieß ge- schiehet am besten, wenn die Pulver im Wasserbade so weit getrocknet werden, daß alle kleinen Theile desselben (nicht mehr klümperig zusammenhängen, sondern) wie trockner feiner Sand sich leicht von einander entfernen und leicht verstieben. In diesem Zustande lassen sie sich, auf immer unverderblich, in versiegelten Glä- sern aufbewahren in ihrer ursprünglichen vollen Arzneikraft, und ohne je mietig oder schimmlicht zu werden. In nicht rer Substanz Feuchtigkeit, welche zwar die ganze, ungepülverte Drogue nicht hin- dert, in einem so trocknen Zustande zu existiren, als zu ihrer Unverderblichkeit hinreicht, für eben dieselbe aber, im Zu- stande des feinen Pulvers viel zu viel ist. Wird dieses nun nicht von der durch diese Zerkleinerung überschüssig gewordnen Feuchtigkeit befreiet, so muß es durch sie in Schimmel und Verderbniß gera- then. Deshalb kann selbst die älteste, im ganzen Zustande auch noch so trockne ve- getabilische und animalische Drogue nicht so gerade zu, ohne inneres Verderbniß zu leiden, in Gestalt eines Pulvers in ver- stopften Gefäßen aufgehoben werden, wenn sie von ihrer, durchs Zerkleinen überschüssig gewordnen Feuchtigkeit nicht vorher befreiet worden ist. Dieß ge- schiehet am besten, wenn die Pulver im Wasserbade so weit getrocknet werden, daß alle kleinen Theile desselben (nicht mehr klümperig zusammenhängen, sondern) wie trockner feiner Sand sich leicht von einander entfernen und leicht verstieben. In diesem Zustande lassen sie sich, auf immer unverderblich, in versiegelten Glä- sern aufbewahren in ihrer ursprünglichen vollen Arzneikraft, und ohne je mietig oder schimmlicht zu werden. In nicht <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <note place="end"><pb facs="#f0241" n="185"/> rer Substanz Feuchtigkeit, welche zwar<lb/> die ganze, ungepülverte Drogue nicht hin-<lb/> dert, in einem so trocknen Zustande zu<lb/> existiren, als zu ihrer Unverderblichkeit<lb/> hinreicht, für eben dieselbe aber, im Zu-<lb/> stande des feinen Pulvers viel zu viel ist.<lb/> Wird dieses nun nicht von der durch<lb/> diese Zerkleinerung überschüssig gewordnen<lb/> Feuchtigkeit befreiet, so muß es durch<lb/> sie in Schimmel und Verderbniß gera-<lb/> then. Deshalb kann selbst die älteste, im<lb/> ganzen Zustande auch noch so trockne ve-<lb/> getabilische und animalische Drogue nicht<lb/> so gerade zu, ohne inneres Verderbniß<lb/> zu leiden, in Gestalt eines Pulvers in ver-<lb/> stopften Gefäßen aufgehoben werden,<lb/> wenn sie von ihrer, durchs Zerkleinen<lb/> überschüssig gewordnen Feuchtigkeit nicht<lb/> vorher befreiet worden ist. Dieß ge-<lb/> schiehet am besten, wenn die Pulver im<lb/> Wasserbade so weit getrocknet werden,<lb/> daß alle kleinen Theile desselben (nicht<lb/> mehr klümperig zusammenhängen, sondern)<lb/> wie trockner feiner Sand sich leicht von<lb/> einander entfernen und leicht verstieben.<lb/> In diesem Zustande lassen sie sich, auf<lb/> immer unverderblich, in versiegelten Glä-<lb/> sern aufbewahren in ihrer ursprünglichen<lb/> vollen Arzneikraft, und ohne je mietig<lb/> oder schimmlicht zu werden. In nicht<lb/></note> </div> </div> </body> </text> </TEI> [185/0241]
rer Substanz Feuchtigkeit, welche zwar
die ganze, ungepülverte Drogue nicht hin-
dert, in einem so trocknen Zustande zu
existiren, als zu ihrer Unverderblichkeit
hinreicht, für eben dieselbe aber, im Zu-
stande des feinen Pulvers viel zu viel ist.
Wird dieses nun nicht von der durch
diese Zerkleinerung überschüssig gewordnen
Feuchtigkeit befreiet, so muß es durch
sie in Schimmel und Verderbniß gera-
then. Deshalb kann selbst die älteste, im
ganzen Zustande auch noch so trockne ve-
getabilische und animalische Drogue nicht
so gerade zu, ohne inneres Verderbniß
zu leiden, in Gestalt eines Pulvers in ver-
stopften Gefäßen aufgehoben werden,
wenn sie von ihrer, durchs Zerkleinen
überschüssig gewordnen Feuchtigkeit nicht
vorher befreiet worden ist. Dieß ge-
schiehet am besten, wenn die Pulver im
Wasserbade so weit getrocknet werden,
daß alle kleinen Theile desselben (nicht
mehr klümperig zusammenhängen, sondern)
wie trockner feiner Sand sich leicht von
einander entfernen und leicht verstieben.
In diesem Zustande lassen sie sich, auf
immer unverderblich, in versiegelten Glä-
sern aufbewahren in ihrer ursprünglichen
vollen Arzneikraft, und ohne je mietig
oder schimmlicht zu werden. In nicht
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Zitationshilfe: | Hahnemann, Samuel: Organon der rationellen Heilkunde. Dresden, 1810, S. 185. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hahnemann_organon_1810/241>, abgerufen am 05.07.2024. |