Hahn, Alban von: Der Verkehr in der Guten Gesellschaft. 2. Auflage. Leipzig, ca. 1898.einen Ort kommt, um sich, sei es nur als Gast, sei es als handelnde Hauptperson, an derlei Festlichkeiten zu beteiligen, wird gut thun, sich vorher gründlich bei einem Wissenden danach zu erkundigen, was er zu thun und zu lassen hat. Es kann ihm nicht schwer fallen, sich die nötigen Kenntnisse zu verschaffen, denn all diese Gewohnheiten stehen fest, wie das Evangelium, und wer wissen will, was sich in dieser Hinsicht ziemt, der frage nur bei älteren Frauen an, sie werden es ihm bis in die kleinste Einzelheit mitteilen. Es können daher hier nur die allgemeinen Gepflogenheiten bei Familienfestlichkeiten angeführt werden. Bei der Geburt eines Kindes erfordert es der gute Ton, daß man das frohe Ereignis allen denen, von welchen man voraussetzt, daß sie ein gewisses Interesse an der Familie nehmen, mitteilt. Dies hat mündlich oder durch einen kurzen Brief an alle näheren Verwandten und Freunde des Hauses zu geschehen, während man sich für den weiteren Bekanntenkreis am besten gedruckter Karten bedient, die man durch die Post verschickt. Außerdem pflegt man die Geburt eines Kindes auch in den Zeitungen anzuzeigen. Bei Beamten wird es in den meisten Fällen zum guten Ton gehören, ja sogar gefordert werden, daß den direkten einen Ort kommt, um sich, sei es nur als Gast, sei es als handelnde Hauptperson, an derlei Festlichkeiten zu beteiligen, wird gut thun, sich vorher gründlich bei einem Wissenden danach zu erkundigen, was er zu thun und zu lassen hat. Es kann ihm nicht schwer fallen, sich die nötigen Kenntnisse zu verschaffen, denn all diese Gewohnheiten stehen fest, wie das Evangelium, und wer wissen will, was sich in dieser Hinsicht ziemt, der frage nur bei älteren Frauen an, sie werden es ihm bis in die kleinste Einzelheit mitteilen. Es können daher hier nur die allgemeinen Gepflogenheiten bei Familienfestlichkeiten angeführt werden. Bei der Geburt eines Kindes erfordert es der gute Ton, daß man das frohe Ereignis allen denen, von welchen man voraussetzt, daß sie ein gewisses Interesse an der Familie nehmen, mitteilt. Dies hat mündlich oder durch einen kurzen Brief an alle näheren Verwandten und Freunde des Hauses zu geschehen, während man sich für den weiteren Bekanntenkreis am besten gedruckter Karten bedient, die man durch die Post verschickt. Außerdem pflegt man die Geburt eines Kindes auch in den Zeitungen anzuzeigen. Bei Beamten wird es in den meisten Fällen zum guten Ton gehören, ja sogar gefordert werden, daß den direkten <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0128" n="118"/> einen Ort kommt, um sich, sei es nur als Gast, sei es als handelnde Hauptperson, an derlei Festlichkeiten zu beteiligen, wird gut thun, sich vorher gründlich bei einem Wissenden danach zu erkundigen, was er zu thun und zu lassen hat. Es kann ihm nicht schwer fallen, sich die nötigen Kenntnisse zu verschaffen, denn all diese Gewohnheiten stehen fest, wie das Evangelium, und wer wissen will, was sich in dieser Hinsicht ziemt, der frage nur bei älteren Frauen an, sie werden es ihm bis in die kleinste Einzelheit mitteilen. Es können daher hier nur die allgemeinen Gepflogenheiten bei Familienfestlichkeiten angeführt werden.</p> <p>Bei der <hi rendition="#g">Geburt eines Kindes</hi> erfordert es der gute Ton, daß man das frohe Ereignis allen denen, von welchen man voraussetzt, daß sie ein gewisses Interesse an der Familie nehmen, mitteilt. Dies hat mündlich oder durch einen kurzen Brief an alle näheren Verwandten und Freunde des Hauses zu geschehen, während man sich für den weiteren Bekanntenkreis am besten gedruckter Karten bedient, die man durch die Post verschickt. Außerdem pflegt man die Geburt eines Kindes auch in den Zeitungen anzuzeigen. Bei Beamten wird es in den meisten Fällen zum guten Ton gehören, ja sogar gefordert werden, daß den direkten </p> </div> </body> </text> </TEI> [118/0128]
einen Ort kommt, um sich, sei es nur als Gast, sei es als handelnde Hauptperson, an derlei Festlichkeiten zu beteiligen, wird gut thun, sich vorher gründlich bei einem Wissenden danach zu erkundigen, was er zu thun und zu lassen hat. Es kann ihm nicht schwer fallen, sich die nötigen Kenntnisse zu verschaffen, denn all diese Gewohnheiten stehen fest, wie das Evangelium, und wer wissen will, was sich in dieser Hinsicht ziemt, der frage nur bei älteren Frauen an, sie werden es ihm bis in die kleinste Einzelheit mitteilen. Es können daher hier nur die allgemeinen Gepflogenheiten bei Familienfestlichkeiten angeführt werden.
Bei der Geburt eines Kindes erfordert es der gute Ton, daß man das frohe Ereignis allen denen, von welchen man voraussetzt, daß sie ein gewisses Interesse an der Familie nehmen, mitteilt. Dies hat mündlich oder durch einen kurzen Brief an alle näheren Verwandten und Freunde des Hauses zu geschehen, während man sich für den weiteren Bekanntenkreis am besten gedruckter Karten bedient, die man durch die Post verschickt. Außerdem pflegt man die Geburt eines Kindes auch in den Zeitungen anzuzeigen. Bei Beamten wird es in den meisten Fällen zum guten Ton gehören, ja sogar gefordert werden, daß den direkten
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