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Haeckel, Erich: Generelle Morphologie der Organismen. Bd. 1. Berlin, 1866.

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mit gleichvieleckigen Seiten (vergl. p. 409). Es ist bloss die obere, dem
Beobachter zugewandte Fläche der kieseligen Gitterkugel dargestellt. Die iso-
polygone arrhythme Polyaxon-Form der endosphaerischen Kieselschaale ist sehr
rein ausgesprochen in dem regelmässigen zierlichen Netze von regulären oder
subregulären, gleichen oder fast gleichen Sechsecken, welche durch die Grenz-
linien der sich berührenden trichterförmigen (abgestutzt kegelförmigen) Mündungs-
röhren gebildet werden, die die kreisrunden gleichen Löcher der Kieselschaale
umschliessen.

Fig. 17. Aulosphaera-icosaedra-Form, Typus der regulären Ico-
saeder,
erläutert durch die Ansicht des Schaalengitters von Aulosphaera ico-
saedra. Stereometrische Grundform:
Reguläres Icosaeder (vergl. p. 411).
Die obere Fläche der kieseligen Gitterkugel ist durch volle, die untere durch
punktirte Linien angedeutet. Die zwölf gleich langen radialen Stacheln, welche
von den zwölf Ecken oder Knotenpunkten der endosphaerischen Kieselschaale
ausgehen, sind weggelassen, und nur durch einfache Linien die dreissig gleich
langen, kieseligen, cylindrischen Röhren angedeutet, welche, zu zwanzig gleichen
und gleichseitigen Dreiecken verbunden, vollkommen den dreissig Kanten des
regulären Icosaeders entsprechen.

Fig. 18. Bucholzia-Pollen-Form, Typus der regulären Dodecae-
der,
erläutert durch die Ansicht eines Pollen-Kornes von Bucholzia maritima.
Stereometrische Grundform:
Reguläres Dodecaeder oder Pentagonal-
Dodecaeder
(vergl. p. 412). Diese Pollen-Zellen zeigen ebenso, wie diejenigen
vieler anderer Phanerogamen, die stereometrische Form des Pentagonal-Dodecae-
ders vollkommen rein verkörpert, indem die zwölf ebenen Grenzflächen der
Zellen congruente und reguläre Fünfecke sind, welche in dreissig gleichen Kan-
ten und zwanzig congruenten Ecken zusammenstossen. In der Mitte jeder Grenz-
fläche befindet sich bei den Pollen-Zellen von Bucholzia maritima ein kreisrundes
Loch, welches in der Figur weggelassen ist.

Fig. 19. Chara-Antheridien-Form, Typus der regulären Octae-
der,
erläutert durch die Ansicht der Schaale eines Antheridium von Chara.
Stereometrische Grundform:
Reguläres Octaeder, die Grundform des regu-
lären Krystallsystems (vergl. p. 412). Die reguläre Octaeder-Form ist klar aus-
gesprochen durch die acht congruenten, gleichseitig-dreieckigen Tafelzellen,
welche die rothe Hülle des kugeligen oder subsphaerischen Antheridiums bilden,
und welche in zwölf gleichen Kanten und in sechs congruenten Ecken (a, b, d.
e, f, g) zusammenstossen. Verbindet man je zwei Gegenecken durch eine gerade
Linie, so erhält man drei gleiche, auf einander senkrechte Durchmesser oder
Hauptaxen (a b = d e = f g), welche sich in dem Mittelpunkte (c) des Octaeders
gegenseitig halbiren. Legt man durch die paarweis gegenüberstehenden Kanten.
Ebenen, so erhält man drei gleiche, auf einander senkrechte quadratische Ebe-
nen (a d b e = a f b g = d f e g), welche durch die entsprechenden drei Haupt-
axen halbirt werden und welche die ganze Schaale des Antheridium in acht con-
gruente Antimeren theilen. Jedes Antimer ist eine reguläre dreiseitige Pyra-
mide, deren drei congruente Seitenflächen rechtwinkelige gleichschenkelige Drei-
ecke sind (z. B. a c e [ - 1 Zeichen fehlt] e c f [ - 1 Zeichen fehlt] f c a). Strenggenommen ist übrigens das re-
guläre Octaeder bloss die Grundform der Antheridien-Schaale. Die Grundform
des ganzen Antheridiums ist das Quadrat-Octaeder, oder noch richtiger, die
Quadrat-Pyramide, da durch den Inhalt desselben eine ungleichpolige Haupt-
axe bestimmt ist.

Erklärung der Tafeln.
mit gleichvieleckigen Seiten (vergl. p. 409). Es ist bloss die obere, dem
Beobachter zugewandte Fläche der kieseligen Gitterkugel dargestellt. Die iso-
polygone arrhythme Polyaxon-Form der endosphaerischen Kieselschaale ist sehr
rein ausgesprochen in dem regelmässigen zierlichen Netze von regulären oder
subregulären, gleichen oder fast gleichen Sechsecken, welche durch die Grenz-
linien der sich berührenden trichterförmigen (abgestutzt kegelförmigen) Mündungs-
röhren gebildet werden, die die kreisrunden gleichen Löcher der Kieselschaale
umschliessen.

Fig. 17. Aulosphaera-icosaedra-Form, Typus der regulären Ico-
saeder,
erläutert durch die Ansicht des Schaalengitters von Aulosphaera ico-
saedra. Stereometrische Grundform:
Reguläres Icosaeder (vergl. p. 411).
Die obere Fläche der kieseligen Gitterkugel ist durch volle, die untere durch
punktirte Linien angedeutet. Die zwölf gleich langen radialen Stacheln, welche
von den zwölf Ecken oder Knotenpunkten der endosphaerischen Kieselschaale
ausgehen, sind weggelassen, und nur durch einfache Linien die dreissig gleich
langen, kieseligen, cylindrischen Röhren angedeutet, welche, zu zwanzig gleichen
und gleichseitigen Dreiecken verbunden, vollkommen den dreissig Kanten des
regulären Icosaeders entsprechen.

Fig. 18. Bucholzia-Pollen-Form, Typus der regulären Dodecae-
der,
erläutert durch die Ansicht eines Pollen-Kornes von Bucholzia maritima.
Stereometrische Grundform:
Reguläres Dodecaeder oder Pentagonal-
Dodecaeder
(vergl. p. 412). Diese Pollen-Zellen zeigen ebenso, wie diejenigen
vieler anderer Phanerogamen, die stereometrische Form des Pentagonal-Dodecae-
ders vollkommen rein verkörpert, indem die zwölf ebenen Grenzflächen der
Zellen congruente und reguläre Fünfecke sind, welche in dreissig gleichen Kan-
ten und zwanzig congruenten Ecken zusammenstossen. In der Mitte jeder Grenz-
fläche befindet sich bei den Pollen-Zellen von Bucholzia maritima ein kreisrundes
Loch, welches in der Figur weggelassen ist.

Fig. 19. Chara-Antheridien-Form, Typus der regulären Octae-
der,
erläutert durch die Ansicht der Schaale eines Antheridium von Chara.
Stereometrische Grundform:
Reguläres Octaeder, die Grundform des regu-
lären Krystallsystems (vergl. p. 412). Die reguläre Octaeder-Form ist klar aus-
gesprochen durch die acht congruenten, gleichseitig-dreieckigen Tafelzellen,
welche die rothe Hülle des kugeligen oder subsphaerischen Antheridiums bilden,
und welche in zwölf gleichen Kanten und in sechs congruenten Ecken (a, b, d.
e, f, g) zusammenstossen. Verbindet man je zwei Gegenecken durch eine gerade
Linie, so erhält man drei gleiche, auf einander senkrechte Durchmesser oder
Hauptaxen (a b = d e = f g), welche sich in dem Mittelpunkte (c) des Octaeders
gegenseitig halbiren. Legt man durch die paarweis gegenüberstehenden Kanten.
Ebenen, so erhält man drei gleiche, auf einander senkrechte quadratische Ebe-
nen (a d b e = a f b g = d f e g), welche durch die entsprechenden drei Haupt-
axen halbirt werden und welche die ganze Schaale des Antheridium in acht con-
gruente Antimeren theilen. Jedes Antimer ist eine reguläre dreiseitige Pyra-
mide, deren drei congruente Seitenflächen rechtwinkelige gleichschenkelige Drei-
ecke sind (z. B. a c e [ – 1 Zeichen fehlt] e c f [ – 1 Zeichen fehlt] f c a). Strenggenommen ist übrigens das re-
guläre Octaeder bloss die Grundform der Antheridien-Schaale. Die Grundform
des ganzen Antheridiums ist das Quadrat-Octaeder, oder noch richtiger, die
Quadrat-Pyramide, da durch den Inhalt desselben eine ungleichpolige Haupt-
axe bestimmt ist.

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[569/0608] Erklärung der Tafeln. mit gleichvieleckigen Seiten (vergl. p. 409). Es ist bloss die obere, dem Beobachter zugewandte Fläche der kieseligen Gitterkugel dargestellt. Die iso- polygone arrhythme Polyaxon-Form der endosphaerischen Kieselschaale ist sehr rein ausgesprochen in dem regelmässigen zierlichen Netze von regulären oder subregulären, gleichen oder fast gleichen Sechsecken, welche durch die Grenz- linien der sich berührenden trichterförmigen (abgestutzt kegelförmigen) Mündungs- röhren gebildet werden, die die kreisrunden gleichen Löcher der Kieselschaale umschliessen. Fig. 17. Aulosphaera-icosaedra-Form, Typus der regulären Ico- saeder, erläutert durch die Ansicht des Schaalengitters von Aulosphaera ico- saedra. Stereometrische Grundform: Reguläres Icosaeder (vergl. p. 411). Die obere Fläche der kieseligen Gitterkugel ist durch volle, die untere durch punktirte Linien angedeutet. Die zwölf gleich langen radialen Stacheln, welche von den zwölf Ecken oder Knotenpunkten der endosphaerischen Kieselschaale ausgehen, sind weggelassen, und nur durch einfache Linien die dreissig gleich langen, kieseligen, cylindrischen Röhren angedeutet, welche, zu zwanzig gleichen und gleichseitigen Dreiecken verbunden, vollkommen den dreissig Kanten des regulären Icosaeders entsprechen. Fig. 18. Bucholzia-Pollen-Form, Typus der regulären Dodecae- der, erläutert durch die Ansicht eines Pollen-Kornes von Bucholzia maritima. Stereometrische Grundform: Reguläres Dodecaeder oder Pentagonal- Dodecaeder (vergl. p. 412). Diese Pollen-Zellen zeigen ebenso, wie diejenigen vieler anderer Phanerogamen, die stereometrische Form des Pentagonal-Dodecae- ders vollkommen rein verkörpert, indem die zwölf ebenen Grenzflächen der Zellen congruente und reguläre Fünfecke sind, welche in dreissig gleichen Kan- ten und zwanzig congruenten Ecken zusammenstossen. In der Mitte jeder Grenz- fläche befindet sich bei den Pollen-Zellen von Bucholzia maritima ein kreisrundes Loch, welches in der Figur weggelassen ist. Fig. 19. Chara-Antheridien-Form, Typus der regulären Octae- der, erläutert durch die Ansicht der Schaale eines Antheridium von Chara. Stereometrische Grundform: Reguläres Octaeder, die Grundform des regu- lären Krystallsystems (vergl. p. 412). Die reguläre Octaeder-Form ist klar aus- gesprochen durch die acht congruenten, gleichseitig-dreieckigen Tafelzellen, welche die rothe Hülle des kugeligen oder subsphaerischen Antheridiums bilden, und welche in zwölf gleichen Kanten und in sechs congruenten Ecken (a, b, d. e, f, g) zusammenstossen. Verbindet man je zwei Gegenecken durch eine gerade Linie, so erhält man drei gleiche, auf einander senkrechte Durchmesser oder Hauptaxen (a b = d e = f g), welche sich in dem Mittelpunkte (c) des Octaeders gegenseitig halbiren. Legt man durch die paarweis gegenüberstehenden Kanten. Ebenen, so erhält man drei gleiche, auf einander senkrechte quadratische Ebe- nen (a d b e = a f b g = d f e g), welche durch die entsprechenden drei Haupt- axen halbirt werden und welche die ganze Schaale des Antheridium in acht con- gruente Antimeren theilen. Jedes Antimer ist eine reguläre dreiseitige Pyra- mide, deren drei congruente Seitenflächen rechtwinkelige gleichschenkelige Drei- ecke sind (z. B. a c e _ e c f _ f c a). Strenggenommen ist übrigens das re- guläre Octaeder bloss die Grundform der Antheridien-Schaale. Die Grundform des ganzen Antheridiums ist das Quadrat-Octaeder, oder noch richtiger, die Quadrat-Pyramide, da durch den Inhalt desselben eine ungleichpolige Haupt- axe bestimmt ist.

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Zitationshilfe: Haeckel, Erich: Generelle Morphologie der Organismen. Bd. 1. Berlin, 1866, S. 569. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haeckel_morphologie01_1866/608>, abgerufen am 27.11.2024.