Haeckel, Erich: Generelle Morphologie der Organismen. Bd. 1. Berlin, 1866.Promorphologische Thesen. ist daher die Grundform unmittelbar bedingt durch die Zahl undGrösse, die Lagerung und Verbindung, die Gleichheit oder Ungleich- heit (Differenzirung) der constituirenden Moleküle, welche aus allen Massen-Atomen und Aether-Atomen des organischen Körpers zusam- mengesetzt sind. 25. Bei den zusammengesetzten Organismen dagegen, d. h. den- jenigen, welche ein Aggregat oder einen Complex von zwei oder mehre- ren Individuen erster Ordnung (eine Colonie oder Synusie von zwei oder mehr Plastiden) darstellen (mithin bei allen Individuen zweiter oder höherer Ordnung) ist die Grundform unmittelbar bedingt durch die Zahl, Lagerung und Verbindung der constituirenden Individuen der nächst niederen Individualitäts-Ordnung. 26. Die Grundform der Organe oder der Form-Individuen zwei- ter Ordnung ist daher bedingt durch die Zahl, Lagerung und Differen- zirung der constituirenden Plastiden (Cytoden und Zellen), und insbe- sondere durch die Zahl und Lagerung der Plastiden-Gruppen, welche als Parameren um eine gemeinsame Mitte herum liegen. 27. Die Grundform der Antimeren oder der Form-Individuen drit- ter Ordnung ist ebenso bedingt durch die Zahl, Lagerung und Differen- zirung der constituirenden Organe, besonders der Parameren. 28. Die Grundform der Metameren oder der Form-Individuen vierter Ordnung ist bedingt durch die Zahl, Lagerung und Differen- zirung der constituirenden Antimeren. 29. Die Grundform der Personen oder der Form-Individuen fünf- ter Ordnung ist bedingt durch die Zahl, Lagerung und Differenzirung der constituirenden Metameren (und dadurch natürlich zugleich der Antimeren). 30. Die Grundform der Stöcke (Cormen) oder der Form-Indivi- duen sechster Ordnung ist bedingt durch die Zahl, Lagerung und Differenzirung der constituirenden Sprosse (Personen). IV. Thesen von den Mitten-Differenzen der Grundformen. 31. Alle stereometrischen Grundformen der axenfesten organischen Individuen lassen sich bezüglich der Beschaffenheit ihrer natürlichen Mitte in drei Hauptgruppen bringen, welche wir Centrostigmen, Centra- xonien und Centrepipeden nennen. 32. Bei den Centrostigmen, den stereometrischen Grundformen mit einem Mittelpunkte, ist die natürliche Mitte der Form, d. h. der planimetrische Körper, gegen welchen alle übrigen Theile des Körpers eine bestimmte gesetzmässige Lagerungs-, (Entfernungs- und Richtungs-) Beziehung haben, ein Punkt; dies ist der Fall bei der Kugel und beim endosphärischen Polyeder. Promorphologische Thesen. ist daher die Grundform unmittelbar bedingt durch die Zahl undGrösse, die Lagerung und Verbindung, die Gleichheit oder Ungleich- heit (Differenzirung) der constituirenden Moleküle, welche aus allen Massen-Atomen und Aether-Atomen des organischen Körpers zusam- mengesetzt sind. 25. Bei den zusammengesetzten Organismen dagegen, d. h. den- jenigen, welche ein Aggregat oder einen Complex von zwei oder mehre- ren Individuen erster Ordnung (eine Colonie oder Synusie von zwei oder mehr Plastiden) darstellen (mithin bei allen Individuen zweiter oder höherer Ordnung) ist die Grundform unmittelbar bedingt durch die Zahl, Lagerung und Verbindung der constituirenden Individuen der nächst niederen Individualitäts-Ordnung. 26. Die Grundform der Organe oder der Form-Individuen zwei- ter Ordnung ist daher bedingt durch die Zahl, Lagerung und Differen- zirung der constituirenden Plastiden (Cytoden und Zellen), und insbe- sondere durch die Zahl und Lagerung der Plastiden-Gruppen, welche als Parameren um eine gemeinsame Mitte herum liegen. 27. Die Grundform der Antimeren oder der Form-Individuen drit- ter Ordnung ist ebenso bedingt durch die Zahl, Lagerung und Differen- zirung der constituirenden Organe, besonders der Parameren. 28. Die Grundform der Metameren oder der Form-Individuen vierter Ordnung ist bedingt durch die Zahl, Lagerung und Differen- zirung der constituirenden Antimeren. 29. Die Grundform der Personen oder der Form-Individuen fünf- ter Ordnung ist bedingt durch die Zahl, Lagerung und Differenzirung der constituirenden Metameren (und dadurch natürlich zugleich der Antimeren). 30. Die Grundform der Stöcke (Cormen) oder der Form-Indivi- duen sechster Ordnung ist bedingt durch die Zahl, Lagerung und Differenzirung der constituirenden Sprosse (Personen). IV. Thesen von den Mitten-Differenzen der Grundformen. 31. Alle stereometrischen Grundformen der axenfesten organischen Individuen lassen sich bezüglich der Beschaffenheit ihrer natürlichen Mitte in drei Hauptgruppen bringen, welche wir Centrostigmen, Centra- xonien und Centrepipeden nennen. 32. Bei den Centrostigmen, den stereometrischen Grundformen mit einem Mittelpunkte, ist die natürliche Mitte der Form, d. h. der planimetrische Körper, gegen welchen alle übrigen Theile des Körpers eine bestimmte gesetzmässige Lagerungs-, (Entfernungs- und Richtungs-) Beziehung haben, ein Punkt; dies ist der Fall bei der Kugel und beim endosphärischen Polyeder. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <list> <item><pb facs="#f0583" n="544"/><fw place="top" type="header">Promorphologische Thesen.</fw><lb/> ist daher die Grundform unmittelbar bedingt durch die Zahl und<lb/> Grösse, die Lagerung und Verbindung, die Gleichheit oder Ungleich-<lb/> heit (Differenzirung) der constituirenden Moleküle, welche aus allen<lb/> Massen-Atomen und Aether-Atomen des organischen Körpers zusam-<lb/> mengesetzt sind.</item><lb/> <item>25. 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Promorphologische Thesen.
ist daher die Grundform unmittelbar bedingt durch die Zahl und
Grösse, die Lagerung und Verbindung, die Gleichheit oder Ungleich-
heit (Differenzirung) der constituirenden Moleküle, welche aus allen
Massen-Atomen und Aether-Atomen des organischen Körpers zusam-
mengesetzt sind.
25. Bei den zusammengesetzten Organismen dagegen, d. h. den-
jenigen, welche ein Aggregat oder einen Complex von zwei oder mehre-
ren Individuen erster Ordnung (eine Colonie oder Synusie von zwei
oder mehr Plastiden) darstellen (mithin bei allen Individuen zweiter oder
höherer Ordnung) ist die Grundform unmittelbar bedingt durch die
Zahl, Lagerung und Verbindung der constituirenden Individuen der
nächst niederen Individualitäts-Ordnung.
26. Die Grundform der Organe oder der Form-Individuen zwei-
ter Ordnung ist daher bedingt durch die Zahl, Lagerung und Differen-
zirung der constituirenden Plastiden (Cytoden und Zellen), und insbe-
sondere durch die Zahl und Lagerung der Plastiden-Gruppen, welche
als Parameren um eine gemeinsame Mitte herum liegen.
27. Die Grundform der Antimeren oder der Form-Individuen drit-
ter Ordnung ist ebenso bedingt durch die Zahl, Lagerung und Differen-
zirung der constituirenden Organe, besonders der Parameren.
28. Die Grundform der Metameren oder der Form-Individuen
vierter Ordnung ist bedingt durch die Zahl, Lagerung und Differen-
zirung der constituirenden Antimeren.
29. Die Grundform der Personen oder der Form-Individuen fünf-
ter Ordnung ist bedingt durch die Zahl, Lagerung und Differenzirung
der constituirenden Metameren (und dadurch natürlich zugleich der
Antimeren).
30. Die Grundform der Stöcke (Cormen) oder der Form-Indivi-
duen sechster Ordnung ist bedingt durch die Zahl, Lagerung und
Differenzirung der constituirenden Sprosse (Personen).
IV. Thesen von den Mitten-Differenzen der Grundformen.
31. Alle stereometrischen Grundformen der axenfesten organischen
Individuen lassen sich bezüglich der Beschaffenheit ihrer natürlichen
Mitte in drei Hauptgruppen bringen, welche wir Centrostigmen, Centra-
xonien und Centrepipeden nennen.
32. Bei den Centrostigmen, den stereometrischen Grundformen
mit einem Mittelpunkte, ist die natürliche Mitte der Form, d. h. der
planimetrische Körper, gegen welchen alle übrigen Theile des Körpers
eine bestimmte gesetzmässige Lagerungs-, (Entfernungs- und Richtungs-)
Beziehung haben, ein Punkt; dies ist der Fall bei der Kugel und
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