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Hackländer, Friedrich Wilhelm: Zwei Nächte. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 23. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 109–174. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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Feuerpfuhl, der sich dort befinden soll, eine fürchterliche Lohe schlug aus dem Boden; rothe und gelbe Flamen, die in Myriaden von glühenden Funken ausliefen und den ganzen Himmel mit einer feurigen Lohe bezogen -- es war eine Pulverexplosion von entsetzlichem, einige Sekunden andauerndem Krachen begleitet. -- Nur einen Augenblick dauerte dieses furchtbare Feuer, aber im Scheine desselben sah der junge Offizier, daß er vielleicht eine Viertelstunde von der Festung entfernt war, und bemerkte nach dem ersten Moment der Überraschung, daß man dort die Brücke über die Adda gesprengt habe. -- Bald war Alles gegen den furchtbaren Schein von so eben wieder in tiefe Nacht versunken und die Flammen, die jetzt noch an dem zersprengten Werk leckten, waren wie kleine unbedeutende Lichter dagegen. Die Erde hatte gezittert ob dem furchtbaren Krachen, und der Rappe bäumte sich hoch auf und strengte sich an, rechts oder links ins Feld hinaus zu fliehen, um dem schrecklichen Phantom vor seinen Augen zu entgehen.

Nachdem der Reiter sein Pferd beruhigt und eine kurze Weile überlegt, was zu thun sei, entschloß er sich näher an die Festung zu reiten. Daß die Piemontesen dieselbe verlassen, dessen war er jetzt gewiß, denn es waren ihre Colonnen, die er vorhin gehört, und sie hatten dann die Brücke gesprengt, um den Österreichern den Übergang zu verwehren. Doch horch! -- Was vernahm er jetzt durch die Nacht? -- Ein befreundetes

Feuerpfuhl, der sich dort befinden soll, eine fürchterliche Lohe schlug aus dem Boden; rothe und gelbe Flamen, die in Myriaden von glühenden Funken ausliefen und den ganzen Himmel mit einer feurigen Lohe bezogen — es war eine Pulverexplosion von entsetzlichem, einige Sekunden andauerndem Krachen begleitet. — Nur einen Augenblick dauerte dieses furchtbare Feuer, aber im Scheine desselben sah der junge Offizier, daß er vielleicht eine Viertelstunde von der Festung entfernt war, und bemerkte nach dem ersten Moment der Überraschung, daß man dort die Brücke über die Adda gesprengt habe. — Bald war Alles gegen den furchtbaren Schein von so eben wieder in tiefe Nacht versunken und die Flammen, die jetzt noch an dem zersprengten Werk leckten, waren wie kleine unbedeutende Lichter dagegen. Die Erde hatte gezittert ob dem furchtbaren Krachen, und der Rappe bäumte sich hoch auf und strengte sich an, rechts oder links ins Feld hinaus zu fliehen, um dem schrecklichen Phantom vor seinen Augen zu entgehen.

Nachdem der Reiter sein Pferd beruhigt und eine kurze Weile überlegt, was zu thun sei, entschloß er sich näher an die Festung zu reiten. Daß die Piemontesen dieselbe verlassen, dessen war er jetzt gewiß, denn es waren ihre Colonnen, die er vorhin gehört, und sie hatten dann die Brücke gesprengt, um den Österreichern den Übergang zu verwehren. Doch horch! — Was vernahm er jetzt durch die Nacht? — Ein befreundetes

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[0054] Feuerpfuhl, der sich dort befinden soll, eine fürchterliche Lohe schlug aus dem Boden; rothe und gelbe Flamen, die in Myriaden von glühenden Funken ausliefen und den ganzen Himmel mit einer feurigen Lohe bezogen — es war eine Pulverexplosion von entsetzlichem, einige Sekunden andauerndem Krachen begleitet. — Nur einen Augenblick dauerte dieses furchtbare Feuer, aber im Scheine desselben sah der junge Offizier, daß er vielleicht eine Viertelstunde von der Festung entfernt war, und bemerkte nach dem ersten Moment der Überraschung, daß man dort die Brücke über die Adda gesprengt habe. — Bald war Alles gegen den furchtbaren Schein von so eben wieder in tiefe Nacht versunken und die Flammen, die jetzt noch an dem zersprengten Werk leckten, waren wie kleine unbedeutende Lichter dagegen. Die Erde hatte gezittert ob dem furchtbaren Krachen, und der Rappe bäumte sich hoch auf und strengte sich an, rechts oder links ins Feld hinaus zu fliehen, um dem schrecklichen Phantom vor seinen Augen zu entgehen. Nachdem der Reiter sein Pferd beruhigt und eine kurze Weile überlegt, was zu thun sei, entschloß er sich näher an die Festung zu reiten. Daß die Piemontesen dieselbe verlassen, dessen war er jetzt gewiß, denn es waren ihre Colonnen, die er vorhin gehört, und sie hatten dann die Brücke gesprengt, um den Österreichern den Übergang zu verwehren. Doch horch! — Was vernahm er jetzt durch die Nacht? — Ein befreundetes

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-15T10:37:05Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-15T10:37:05Z)

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Zitationshilfe: Hackländer, Friedrich Wilhelm: Zwei Nächte. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 23. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 109–174. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hacklaender_naechte_1910/54>, abgerufen am 24.11.2024.