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Habermann, Johann: Christliche Gebete. Hildesheim, 1599.

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Um rechten Glauben
gute Werck in uns angefangen hast/ ich
schreye zu dir/ du wollest es auch vollfüh-
ren biß an das Ende/ daß wir je mehr und
mehr reich werden in allerley Erkäntnuß
und Erfahrung/ auff daß wir seyen lauter
und unanstößig biß auff den Tag Christi/
erfüllet mit Früchten der Gerechtigkeit/
die zu seiner Ehre geschehen. Erhalte was
du in uns gewircket hast/ auff daß wir ei-
ne gute Ritterschafft üben/ den Glauben
und ein gut Gewissen bewahren/ und nicht
etwa im Creutz und Anfechtung ümge-
stossen/ am Glauben Schiff bruch möch-
ten erleiden. Derhalben behüte mich mein
GOtt/ daß ich unter so viel Irrthümen/
Spaltungen und Ketzereyen dieser Welt
nicht verführet werde. Bewahre mich für
Aberglauben/ und allem falschen Gottes-
dienst/ und daß ich in keinem Artikul irre
oder zweiffele. Darzu so gib auch Gnade/
daß derselbig mein Glaube nicht todt/
werckloß oder unkräfftig sey/ sondern thä-
tig und geschäfftig/ der durch die Liebe

aus-

Um rechten Glauben
gute Werck in uns angefangen haſt/ ich
ſchreye zu dir/ du wolleſt es auch vollfüh-
ren biß an das Ende/ daß wir je mehr und
mehr reich werden in allerley Erkäntnůß
und Erfahrung/ auff daß wir ſeyen lauter
und unanſtößig biß auff den Tag Chriſti/
erfüllet mit Früchten der Gerechtigkeit/
die zu ſeiner Ehre geſchehen. Erhalte was
du in uns gewircket haſt/ auff daß wir ei-
ne gute Ritterſchafft üben/ den Glauben
und ein gut Gewiſſen bewahren/ uñ nicht
etwa im Creutz und Anfechtung ümge-
ſtoſſen/ am Glauben Schiff bruch möch-
ten erleiden. Derhalben behüte mich mein
GOtt/ daß ich unter ſo viel Irrthümen/
Spaltungen und Ketzereyen dieſer Welt
nicht verführet werde. Bewahre mich für
Aberglauben/ und allem falſchen Gottes-
dienſt/ und daß ich in keinem Artikul irre
oder zweiffele. Darzu ſo gib auch Gnade/
daß derſelbig mein Glaube nicht todt/
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tig und geſchäfftig/ der durch die Liebe

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[38/0042] Um rechten Glauben gute Werck in uns angefangen haſt/ ich ſchreye zu dir/ du wolleſt es auch vollfüh- ren biß an das Ende/ daß wir je mehr und mehr reich werden in allerley Erkäntnůß und Erfahrung/ auff daß wir ſeyen lauter und unanſtößig biß auff den Tag Chriſti/ erfüllet mit Früchten der Gerechtigkeit/ die zu ſeiner Ehre geſchehen. Erhalte was du in uns gewircket haſt/ auff daß wir ei- ne gute Ritterſchafft üben/ den Glauben und ein gut Gewiſſen bewahren/ uñ nicht etwa im Creutz und Anfechtung ümge- ſtoſſen/ am Glauben Schiff bruch möch- ten erleiden. Derhalben behüte mich mein GOtt/ daß ich unter ſo viel Irrthümen/ Spaltungen und Ketzereyen dieſer Welt nicht verführet werde. Bewahre mich für Aberglauben/ und allem falſchen Gottes- dienſt/ und daß ich in keinem Artikul irre oder zweiffele. Darzu ſo gib auch Gnade/ daß derſelbig mein Glaube nicht todt/ werckloß oder unkräfftig ſey/ ſondern thä- tig und geſchäfftig/ der durch die Liebe aus-

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Zitationshilfe: Habermann, Johann: Christliche Gebete. Hildesheim, 1599, S. 38. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/habermann_gebete_1659/42>, abgerufen am 24.08.2024.