Habermann, Johann: Christliche Gebete. Hildesheim, 1599.

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am Sonnabend.

ne bestimte Zeit/ die Zahl seiner Monden
stehet bey dir/ all unsere Tage hast du ge-
zehlet/ welche doch schnell dahin fahren/
wie ein Strom/ nicht anders/ als flögen
wir dahin. Alle unsere Jahr sind wie ein
Rauch oder Schatten/ welcher plötzlich
vergehet. Der Mensch ist doch wie Graß/
welches bald verdorret/ und wie eine Blum
auff dem Felde verwelcket. So lehre mich
nun/ O gütiger GOtt/ erkennen und zu
Gemüth führen/ daß es ein Ende mit mir
haben muß/ und mein Leben ein Ziel hat/
und ich darvon muß. Sihe/ meine Tage
seind einer Hand breit bey dir/ und mein
Leben ist wie nichts vor dir. Wie gar
nichts sind doch alle Menschen/ die doch
so sicher dahin leben. HErr/ lehre mich
bedencken/ daß ich sterben muß/ und allhie
in dieser Pilgerschafft keine bleibende statt
habe. Thue mir kund mein kurtzes und
vergängliches Wesen/ daß ich offt und
viel gedencke an mein End/ auff daß ich in
dieser Welt nicht mir selbst/ sondern dir le-
be und sterbe/ damit ich im Glauben wa-

cker

am Sonnabend.

ne beſtimte Zeit/ die Zahl ſeiner Monden
ſtehet bey dir/ all unſere Tage haſt du ge-
zehlet/ welche doch ſchnell dahin fahren/
wie ein Strom/ nicht anders/ als flögen
wir dahin. Alle unſere Jahr ſind wie ein
Rauch oder Schatten/ welcher plötzlich
vergehet. Der Menſch iſt doch wie Graß/
welches bald verdorret/ uñ wie eine Blum
auff dem Felde verwelcket. So lehre mich
nun/ O gütiger GOtt/ erkennen und zu
Gemüth führen/ daß es ein Ende mit mir
haben muß/ und mein Leben ein Ziel hat/
und ich darvon muß. Sihe/ meine Tage
ſeind einer Hand breit bey dir/ und mein
Leben iſt wie nichts vor dir. Wie gar
nichts ſind doch alle Menſchen/ die doch
ſo ſicher dahin leben. HErr/ lehre mich
bedencken/ daß ich ſterben muß/ und allhie
in dieſer Pilgerſchafft keine bleibende ſtatt
habe. Thue mir kund mein kurtzes und
vergängliches Weſen/ daß ich offt und
viel gedencke an mein End/ auff daß ich in
dieſer Welt nicht mir ſelbſt/ ſondern dir le-
be und ſterbe/ damit ich im Glauben wa-

cker

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[159/0163] am Sonnabend. ne beſtimte Zeit/ die Zahl ſeiner Monden ſtehet bey dir/ all unſere Tage haſt du ge- zehlet/ welche doch ſchnell dahin fahren/ wie ein Strom/ nicht anders/ als flögen wir dahin. Alle unſere Jahr ſind wie ein Rauch oder Schatten/ welcher plötzlich vergehet. Der Menſch iſt doch wie Graß/ welches bald verdorret/ uñ wie eine Blum auff dem Felde verwelcket. So lehre mich nun/ O gütiger GOtt/ erkennen und zu Gemüth führen/ daß es ein Ende mit mir haben muß/ und mein Leben ein Ziel hat/ und ich darvon muß. Sihe/ meine Tage ſeind einer Hand breit bey dir/ und mein Leben iſt wie nichts vor dir. Wie gar nichts ſind doch alle Menſchen/ die doch ſo ſicher dahin leben. HErr/ lehre mich bedencken/ daß ich ſterben muß/ und allhie in dieſer Pilgerſchafft keine bleibende ſtatt habe. Thue mir kund mein kurtzes und vergängliches Weſen/ daß ich offt und viel gedencke an mein End/ auff daß ich in dieſer Welt nicht mir ſelbſt/ ſondern dir le- be und ſterbe/ damit ich im Glauben wa- cker

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Zitationshilfe:	Habermann, Johann: Christliche Gebete. Hildesheim, 1599, S. 159. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/habermann_gebete_1659/163>, abgerufen am 27.07.2024.

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