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Habermann, Johann: Christliche Gebete. Hildesheim, 1599.

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Für die Schwangern
Weißheit/ dem Weiblichen Geschlecht
aufferlegt hast/ daß sie mit Kummer und
Schmertzen sollen Kinder gebähren/ und
die Welt mehren/ ich bitte dich/ du wollest
ihnen deinen Göttlichen Willen und Wol-
gefallen zu erkennen geben/ daß sie solche
ihre Schmertzen und Traurigkeit mit Ge-
dult ertragen und leiden. Wollest auch ih-
re Traurigkeit in Freude verkehren/ durch
einen frölichen Anblick ihrer Geburt/ da-
mit sie nicht mehr gedencken an die Angst/
üm der Freude willen/ daß der Mensch
zur Welt geboren ist. So helffe nun All-
Allmächtiger GOtt/ beydes der Mutter
und dem Kinde/ dann ohne deine Hülffe
und Beystand ist es sonst gar verlohren/
wann gleich die gantze Welt gegenwertig
da stünde. Verleihe/ daß die Frucht wol
geschaffen/ und gesund ohne Tadel und
Gebrechen auff die Welt komme. Wehre
dem bösen Feind/ der nicht gern sihet/ daß
ein Kind lebendig zur Welt gebohren wird/
auff daß er nicht seine Tyranney an ihnen
übe. Behüte alle schwangere Christen-

Frauen/

Für die Schwangern
Weißheit/ dem Weiblichen Geſchlecht
aufferlegt haſt/ daß ſie mit Kummer und
Schmertzen ſollen Kinder gebähren/ und
die Welt mehren/ ich bitte dich/ du wolleſt
ihnen deinen Göttlichen Willen und Wol-
gefallen zu erkennen geben/ daß ſie ſolche
ihre Schmertzen und Traurigkeit mit Ge-
dult ertragen und leiden. Wolleſt auch ih-
re Traurigkeit in Freude verkehren/ durch
einen frölichen Anblick ihrer Geburt/ da-
mit ſie nicht mehr gedencken an die Angſt/
üm der Freude willen/ daß der Menſch
zur Welt geboren iſt. So helffe nun All-
Allmächtiger GOtt/ beydes der Mutter
und dem Kinde/ dann ohne deine Hülffe
und Beyſtand iſt es ſonſt gar verlohren/
wann gleich die gantze Welt gegenwertig
da ſtünde. Verleihe/ daß die Frucht wol
geſchaffen/ und geſund ohne Tadel und
Gebrechen auff die Welt komme. Wehre
dem böſen Feind/ der nicht gern ſihet/ daß
ein Kind lebendig zur Welt gebohren wird/
auff daß er nicht ſeine Tyranney an ihnen
übe. Behüte alle ſchwangere Chriſten-

Frauen/
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[140/0144] Für die Schwangern Weißheit/ dem Weiblichen Geſchlecht aufferlegt haſt/ daß ſie mit Kummer und Schmertzen ſollen Kinder gebähren/ und die Welt mehren/ ich bitte dich/ du wolleſt ihnen deinen Göttlichen Willen und Wol- gefallen zu erkennen geben/ daß ſie ſolche ihre Schmertzen und Traurigkeit mit Ge- dult ertragen und leiden. Wolleſt auch ih- re Traurigkeit in Freude verkehren/ durch einen frölichen Anblick ihrer Geburt/ da- mit ſie nicht mehr gedencken an die Angſt/ üm der Freude willen/ daß der Menſch zur Welt geboren iſt. So helffe nun All- Allmächtiger GOtt/ beydes der Mutter und dem Kinde/ dann ohne deine Hülffe und Beyſtand iſt es ſonſt gar verlohren/ wann gleich die gantze Welt gegenwertig da ſtünde. Verleihe/ daß die Frucht wol geſchaffen/ und geſund ohne Tadel und Gebrechen auff die Welt komme. Wehre dem böſen Feind/ der nicht gern ſihet/ daß ein Kind lebendig zur Welt gebohren wird/ auff daß er nicht ſeine Tyranney an ihnen übe. Behüte alle ſchwangere Chriſten- Frauen/

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Zitationshilfe: Habermann, Johann: Christliche Gebete. Hildesheim, 1599, S. 140. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/habermann_gebete_1659/144>, abgerufen am 02.07.2024.