Habermann, Johann: Christliche Gebete. Hildesheim, 1599.am Donnerstag. Verdamniß und ewigem Verderben. OHERr GOtt/ der du mich von der Welt erwehlet und abgesondert hast/ daß ich nicht jrrdisch gesinnet sey/ sondern mit dem Gemüht im Himmel wohnen solle/ und trachten nach dem/ das droben ist/ und nicht nach dem/ das auff Erden ist: Gib Gnad/ daß ich mich dieser Welt nicht gleich stelle/ auch nicht wandele nach ihrem Lauf/ sondern mich verändere durch verneue- rung meines Sinnes/ auff daß ich prü- fen möge/ welches da sey dein wolgefälli- ger und vollkommener Göttlicher Wille/ und denselbigen auch thue von Hertzen Grund/ damit ich vorsichtiglich wandele/ als die Weisen/ und mich schicke in die Zeit. Laß mich von dir nimmermehr abgeschie- den werden/ weder durch der Welt Freund- schafft noch Feindschafft/ weder durch ih- re Gunst noch Abgunst. Verleihe/ daß mir die Welt geereutziget werde/ und ich der Welt/ durch Absagung und Vermei- dung aller ihrer Lust und Befleckung/ auch derselbigen gantz und gar absterben/ und H v
am Donnerſtag. Verdamniß und ewigem Verderben. OHERr GOtt/ der du mich von der Welt erwehlet und abgeſondert haſt/ daß ich nicht jrrdiſch geſinnet ſey/ ſondern mit dem Gemüht im Himmel wohnen ſolle/ und trachten nach dem/ das droben iſt/ und nicht nach dem/ das auff Erden iſt: Gib Gnad/ daß ich mich dieſeꝛ Welt nicht gleich ſtelle/ auch nicht wandele nach ihꝛem Lauf/ ſondern mich verändere durch verneue- rung meines Sinnes/ auff daß ich prü- fen möge/ welches da ſey dein wolgefälli- ger und vollkommener Göttlicher Wille/ und denſelbigen auch thue von Hertzen Grund/ damit ich vorſichtiglich wandele/ als die Weiſen/ und mich ſchicke in die Zeit. Laß mich von dir nimmermehr abgeſchie- den werden/ weder duꝛch deꝛ Welt Freund- ſchafft noch Feindſchafft/ weder durch ih- re Gunſt noch Abgunſt. Verleihe/ daß mir die Welt geereutziget werde/ und ich der Welt/ durch Abſagung und Vermei- dung aller ihrer Luſt und Befleckung/ auch derſelbigen gantz und gar abſterben/ und H v
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am Donnerſtag.
Verdamniß und ewigem Verderben. O
HERr GOtt/ der du mich von der Welt
erwehlet und abgeſondert haſt/ daß ich
nicht jrrdiſch geſinnet ſey/ ſondern mit
dem Gemüht im Himmel wohnen ſolle/
und trachten nach dem/ das droben iſt/ und
nicht nach dem/ das auff Erden iſt: Gib
Gnad/ daß ich mich dieſeꝛ Welt nicht gleich
ſtelle/ auch nicht wandele nach ihꝛem Lauf/
ſondern mich verändere durch verneue-
rung meines Sinnes/ auff daß ich prü-
fen möge/ welches da ſey dein wolgefälli-
ger und vollkommener Göttlicher Wille/
und denſelbigen auch thue von Hertzen
Grund/ damit ich vorſichtiglich wandele/
als die Weiſen/ und mich ſchicke in die Zeit.
Laß mich von dir nimmermehr abgeſchie-
den werden/ weder duꝛch deꝛ Welt Freund-
ſchafft noch Feindſchafft/ weder durch ih-
re Gunſt noch Abgunſt. Verleihe/ daß
mir die Welt geereutziget werde/ und ich
der Welt/ durch Abſagung und Vermei-
dung aller ihrer Luſt und Befleckung/
auch derſelbigen gantz und gar abſterben/
und
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