Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Habermann, Johann: Christliche Gebete. Hildesheim, 1599.

Bild:
<< vorherige Seite

am Donnerstag.
Verdamniß und ewigem Verderben. O
HERr GOtt/ der du mich von der Welt
erwehlet und abgesondert hast/ daß ich
nicht jrrdisch gesinnet sey/ sondern mit
dem Gemüht im Himmel wohnen solle/
und trachten nach dem/ das droben ist/ und
nicht nach dem/ das auff Erden ist: Gib
Gnad/ daß ich mich dieser Welt nicht gleich
stelle/ auch nicht wandele nach ihrem Lauf/
sondern mich verändere durch verneue-
rung meines Sinnes/ auff daß ich prü-
fen möge/ welches da sey dein wolgefälli-
ger und vollkommener Göttlicher Wille/
und denselbigen auch thue von Hertzen
Grund/ damit ich vorsichtiglich wandele/
als die Weisen/ und mich schicke in die Zeit.
Laß mich von dir nimmermehr abgeschie-
den werden/ weder durch der Welt Freund-
schafft noch Feindschafft/ weder durch ih-
re Gunst noch Abgunst. Verleihe/ daß
mir die Welt geereutziget werde/ und ich
der Welt/ durch Absagung und Vermei-
dung aller ihrer Lust und Befleckung/
auch derselbigen gantz und gar absterben/

und
H v

am Donnerſtag.
Verdamniß und ewigem Verderben. O
HERr GOtt/ der du mich von der Welt
erwehlet und abgeſondert haſt/ daß ich
nicht jrrdiſch geſinnet ſey/ ſondern mit
dem Gemüht im Himmel wohnen ſolle/
und trachten nach dem/ das droben iſt/ und
nicht nach dem/ das auff Erden iſt: Gib
Gnad/ daß ich mich dieſeꝛ Welt nicht gleich
ſtelle/ auch nicht wandele nach ihꝛem Lauf/
ſondern mich verändere durch verneue-
rung meines Sinnes/ auff daß ich prü-
fen möge/ welches da ſey dein wolgefälli-
ger und vollkommener Göttlicher Wille/
und denſelbigen auch thue von Hertzen
Grund/ damit ich vorſichtiglich wandele/
als die Weiſen/ und mich ſchicke in die Zeit.
Laß mich von dir nimmermehr abgeſchie-
den werden/ weder duꝛch deꝛ Welt Freund-
ſchafft noch Feindſchafft/ weder durch ih-
re Gunſt noch Abgunſt. Verleihe/ daß
mir die Welt geereutziget werde/ und ich
der Welt/ durch Abſagung und Vermei-
dung aller ihrer Luſt und Befleckung/
auch derſelbigen gantz und gar abſterben/

und
H v
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0125" n="121"/><fw place="top" type="header">am Donner&#x017F;tag.</fw><lb/>
Verdamniß und ewigem Verderben. O<lb/>
HERr GOtt/ der du mich von der Welt<lb/>
erwehlet und abge&#x017F;ondert ha&#x017F;t/ daß ich<lb/>
nicht jrrdi&#x017F;ch ge&#x017F;innet &#x017F;ey/ &#x017F;ondern mit<lb/>
dem Gemüht im Himmel wohnen &#x017F;olle/<lb/>
und trachten nach dem/ das droben i&#x017F;t/ und<lb/>
nicht nach dem/ das auff Erden i&#x017F;t: Gib<lb/>
Gnad/ daß ich mich die&#x017F;e&#xA75B; Welt nicht gleich<lb/>
&#x017F;telle/ auch nicht wandele nach ih&#xA75B;em Lauf/<lb/>
&#x017F;ondern mich verändere durch verneue-<lb/>
rung meines Sinnes/ auff daß ich prü-<lb/>
fen möge/ welches da &#x017F;ey dein wolgefälli-<lb/>
ger und vollkommener Göttlicher Wille/<lb/>
und den&#x017F;elbigen auch thue von Hertzen<lb/>
Grund/ damit ich vor&#x017F;ichtiglich wandele/<lb/>
als die Wei&#x017F;en/ und mich &#x017F;chicke in die Zeit.<lb/>
Laß mich von dir nimmermehr abge&#x017F;chie-<lb/>
den werden/ weder du&#xA75B;ch de&#xA75B; Welt Freund-<lb/>
&#x017F;chafft noch Feind&#x017F;chafft/ weder durch ih-<lb/>
re Gun&#x017F;t noch Abgun&#x017F;t. Verleihe/ daß<lb/>
mir die Welt geereutziget werde/ und ich<lb/>
der Welt/ durch Ab&#x017F;agung und Vermei-<lb/>
dung aller ihrer Lu&#x017F;t und Befleckung/<lb/>
auch der&#x017F;elbigen gantz und gar ab&#x017F;terben/<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">H v</fw><fw place="bottom" type="catch">und</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[121/0125] am Donnerſtag. Verdamniß und ewigem Verderben. O HERr GOtt/ der du mich von der Welt erwehlet und abgeſondert haſt/ daß ich nicht jrrdiſch geſinnet ſey/ ſondern mit dem Gemüht im Himmel wohnen ſolle/ und trachten nach dem/ das droben iſt/ und nicht nach dem/ das auff Erden iſt: Gib Gnad/ daß ich mich dieſeꝛ Welt nicht gleich ſtelle/ auch nicht wandele nach ihꝛem Lauf/ ſondern mich verändere durch verneue- rung meines Sinnes/ auff daß ich prü- fen möge/ welches da ſey dein wolgefälli- ger und vollkommener Göttlicher Wille/ und denſelbigen auch thue von Hertzen Grund/ damit ich vorſichtiglich wandele/ als die Weiſen/ und mich ſchicke in die Zeit. Laß mich von dir nimmermehr abgeſchie- den werden/ weder duꝛch deꝛ Welt Freund- ſchafft noch Feindſchafft/ weder durch ih- re Gunſt noch Abgunſt. Verleihe/ daß mir die Welt geereutziget werde/ und ich der Welt/ durch Abſagung und Vermei- dung aller ihrer Luſt und Befleckung/ auch derſelbigen gantz und gar abſterben/ und H v

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/habermann_gebete_1659
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/habermann_gebete_1659/125
Zitationshilfe: Habermann, Johann: Christliche Gebete. Hildesheim, 1599, S. 121. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/habermann_gebete_1659/125>, abgerufen am 02.07.2024.