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Gutzkow, Karl: Die Zeitgenossen. 2. Bd. 2. Aufl. Pforzheim, 1842.

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Wissenschaft. Literatur.

Fester haben sich die Wissenschaften zu stellen gewußt. Mit ihnen versöhnte sich der Zeitgeist, weil er ihrer bedurfte. Sie werden des Sonntags gefeiert, weil sie an den Wochentagen im Dienst der Menschheit graben und arbeiten müssen. Der Ungebildetste sagt, von ihnen falle doch noch etwas Erkleckliches ab, durch sie bekomme man Mehl aus Kartoffeln, Pferde aus Wasserdämpfen, Zucker aus Runkelrüben. Die Wissenschaften haben einen Ehrenplatz an der Tafel der Großen, und selbst ohne habit habile dürfen sie bei Hofe erscheinen in bestäubter alter Perücke, in Holzschuhen und in dem abgeschabten Frack eines alten pedantischen Geizhalses. Der Arzt muß unser Leben erhalten, der Jurist unser Eigenthum und unsere Ehre, der Theolog hält uns den Himmel offen und nun gar erst die Technologie, die rationelle Landwirthschaft und überhaupt die Physik und Naturgeschichte. Das ist Tempelweisheit, vor welcher die Laien anbetend in den Staub fallen.

Wissenschaft. Literatur.

Fester haben sich die Wissenschaften zu stellen gewußt. Mit ihnen versöhnte sich der Zeitgeist, weil er ihrer bedurfte. Sie werden des Sonntags gefeiert, weil sie an den Wochentagen im Dienst der Menschheit graben und arbeiten müssen. Der Ungebildetste sagt, von ihnen falle doch noch etwas Erkleckliches ab, durch sie bekomme man Mehl aus Kartoffeln, Pferde aus Wasserdämpfen, Zucker aus Runkelrüben. Die Wissenschaften haben einen Ehrenplatz an der Tafel der Großen, und selbst ohne habit habilé dürfen sie bei Hofe erscheinen in bestäubter alter Perücke, in Holzschuhen und in dem abgeschabten Frack eines alten pedantischen Geizhalses. Der Arzt muß unser Leben erhalten, der Jurist unser Eigenthum und unsere Ehre, der Theolog hält uns den Himmel offen und nun gar erst die Technologie, die rationelle Landwirthschaft und überhaupt die Physik und Naturgeschichte. Das ist Tempelweisheit, vor welcher die Laien anbetend in den Staub fallen.

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[293/0295] Wissenschaft. Literatur. Fester haben sich die Wissenschaften zu stellen gewußt. Mit ihnen versöhnte sich der Zeitgeist, weil er ihrer bedurfte. Sie werden des Sonntags gefeiert, weil sie an den Wochentagen im Dienst der Menschheit graben und arbeiten müssen. Der Ungebildetste sagt, von ihnen falle doch noch etwas Erkleckliches ab, durch sie bekomme man Mehl aus Kartoffeln, Pferde aus Wasserdämpfen, Zucker aus Runkelrüben. Die Wissenschaften haben einen Ehrenplatz an der Tafel der Großen, und selbst ohne habit habilé dürfen sie bei Hofe erscheinen in bestäubter alter Perücke, in Holzschuhen und in dem abgeschabten Frack eines alten pedantischen Geizhalses. Der Arzt muß unser Leben erhalten, der Jurist unser Eigenthum und unsere Ehre, der Theolog hält uns den Himmel offen und nun gar erst die Technologie, die rationelle Landwirthschaft und überhaupt die Physik und Naturgeschichte. Das ist Tempelweisheit, vor welcher die Laien anbetend in den Staub fallen.

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Gutzkow Editionsprojekt: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-09-13T12:39:16Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
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Zitationshilfe: Gutzkow, Karl: Die Zeitgenossen. 2. Bd. 2. Aufl. Pforzheim, 1842, S. 293. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutzkow_zeitgenossen02_1842/295>, abgerufen am 21.11.2024.