Vorstellung des Meeres, daß ich immer in Sorge leben muß, über eine Erkältung meiner Phantasie einen reellen Schnupfen meiner Nase zu bekommen. Jch treibe mich dann, die Feder ergreifend, in den entferntesten Gegenden der Erde um, klage, weine mit Menschen, die ich nie gekannt habe, lache laut über Späße und Situationen, wobei ich vielleicht nur der Einzige bin, der sie für witzig hält. Jch härme mich ab, wie es mit meinen Helden werden wird, ich biete alles Mögliche auf, ihnen die Hand eines Wesens zu verschaffen, das sie lieben, ich spende Reichthümer, lasse ostindische Onkel sterben, kurz ich pfusche dem lieben Gott unaufhörlich in seine Schöpfung hinein, schiebe ihm Menschen und Schicksale unter, die er nie contrasigniren wird, und sinke zuletzt, von meinen Träumereien erschöpft, auf ein Sopha zurück, das mich erst allmählich wieder lehrt, hart von weich, Comfort von einer Ofenbank zu unterscheiden.
Halten Sie es für ein Glück, Dichter zu seyn? Jch wenigstens nur dann, wenn ich von irgend einem
Vorstellung des Meeres, daß ich immer in Sorge leben muß, über eine Erkältung meiner Phantasie einen reellen Schnupfen meiner Nase zu bekommen. Jch treibe mich dann, die Feder ergreifend, in den entferntesten Gegenden der Erde um, klage, weine mit Menschen, die ich nie gekannt habe, lache laut über Späße und Situationen, wobei ich vielleicht nur der Einzige bin, der sie für witzig hält. Jch härme mich ab, wie es mit meinen Helden werden wird, ich biete alles Mögliche auf, ihnen die Hand eines Wesens zu verschaffen, das sie lieben, ich spende Reichthümer, lasse ostindische Onkel sterben, kurz ich pfusche dem lieben Gott unaufhörlich in seine Schöpfung hinein, schiebe ihm Menschen und Schicksale unter, die er nie contrasigniren wird, und sinke zuletzt, von meinen Träumereien erschöpft, auf ein Sopha zurück, das mich erst allmählich wieder lehrt, hart von weich, Comfort von einer Ofenbank zu unterscheiden.
Halten Sie es für ein Glück, Dichter zu seyn? Jch wenigstens nur dann, wenn ich von irgend einem
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Vorstellung des Meeres, daß ich immer in Sorge leben muß, über eine Erkältung meiner Phantasie einen reellen Schnupfen meiner Nase zu bekommen. <refxml:id="TEXTIchtreibemichBISzuunterscheiden"type="editorialNote"target="ZgZuE.htm#ERLIchtreibemichBISzuunterscheiden">Jch treibe mich dann, die Feder ergreifend, in den entferntesten Gegenden der Erde um, klage, weine mit Menschen, die ich nie gekannt habe, lache laut über Späße und Situationen, wobei ich vielleicht nur der Einzige bin, der sie für witzig hält. Jch härme mich ab, wie es mit meinen Helden werden wird, ich biete alles Mögliche auf, ihnen die Hand eines Wesens zu verschaffen, das sie lieben, ich spende Reichthümer, lasse ostindische Onkel sterben, kurz ich pfusche dem lieben Gott unaufhörlich in seine Schöpfung hinein, schiebe ihm Menschen und Schicksale unter, die er nie contrasigniren wird, und sinke zuletzt, von meinen Träumereien erschöpft, auf ein Sopha zurück, das mich erst allmählich wieder lehrt, hart von weich, Comfort von einer Ofenbank zu unterscheiden</ref>.</p><p>Halten Sie es für ein Glück, Dichter zu seyn? Jch wenigstens nur dann, <refxml:id="TEXTwennichBISzerschlagenwerde"type="editorialNote"target="ZgZuE.htm#ERLwennichBISzerschlagenwerde">wenn ich von irgend einem
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Vorstellung des Meeres, daß ich immer in Sorge leben muß, über eine Erkältung meiner Phantasie einen reellen Schnupfen meiner Nase zu bekommen. Jch treibe mich dann, die Feder ergreifend, in den entferntesten Gegenden der Erde um, klage, weine mit Menschen, die ich nie gekannt habe, lache laut über Späße und Situationen, wobei ich vielleicht nur der Einzige bin, der sie für witzig hält. Jch härme mich ab, wie es mit meinen Helden werden wird, ich biete alles Mögliche auf, ihnen die Hand eines Wesens zu verschaffen, das sie lieben, ich spende Reichthümer, lasse ostindische Onkel sterben, kurz ich pfusche dem lieben Gott unaufhörlich in seine Schöpfung hinein, schiebe ihm Menschen und Schicksale unter, die er nie contrasigniren wird, und sinke zuletzt, von meinen Träumereien erschöpft, auf ein Sopha zurück, das mich erst allmählich wieder lehrt, hart von weich, Comfort von einer Ofenbank zu unterscheiden.
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Frederike Neuber: Bearbeitung der digitalen Edition.
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Gutzkow, Karl: Die Zeitgenossen. 1. Bd. 2. Aufl. Pforzheim, 1842, S. V. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutzkow_zeitgenossen01_1842/9>, abgerufen am 05.07.2024.
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