zwingt, Etwas zu sagen, und der doch nicht täglich gezwungen seyn will, es sagen zu müssen. Möglich, daß meine Zeitgenossen, nachdem sie ein Buch gewesen sind, sich zuletzt in eine Monatsschrift verwandeln.
Sie aber, mein hochgeehrter Herr, müssen mir verzeihen, daß ich Sie in diesen Strudel von Ungewißheit und interimistischen Plänen hinabziehe. Jch kenne Jhren Abscheu vor aller Politik, ich kenne auch die Grundsätze, welche Sie aufstellen, wenn Sie einmal gezwungen sind, sich mit ihr zu beschäftigen. Sie sind der erste Leser dieses Buches: wie werd' ich mich also anstrengen müssen, daß Sie auch der letzte bleiben! Jch werde dieß nicht anders erreichen können, als daß ich suche, in der Politik so viel wie möglich Dichter zu seyn. Für den Stoff kann ich es nicht versprechen; denn meinen Pfeilen kann ich doch die Spitze nicht abbiegen? Für die Form aber, hoff' ich, wird mich meine Art, die Dinge anzuschauen, da am wenigsten verlassen, wo ich für die Dinge, für die Gegenstände nicht verant-
zwingt, Etwas zu sagen, und der doch nicht täglich gezwungen seyn will, es sagen zu müssen. Möglich, daß meine Zeitgenossen, nachdem sie ein Buch gewesen sind, sich zuletzt in eine Monatsschrift verwandeln.
Sie aber, mein hochgeehrter Herr, müssen mir verzeihen, daß ich Sie in diesen Strudel von Ungewißheit und interimistischen Plänen hinabziehe. Jch kenne Jhren Abscheu vor aller Politik, ich kenne auch die Grundsätze, welche Sie aufstellen, wenn Sie einmal gezwungen sind, sich mit ihr zu beschäftigen. Sie sind der erste Leser dieses Buches: wie werd’ ich mich also anstrengen müssen, daß Sie auch der letzte bleiben! Jch werde dieß nicht anders erreichen können, als daß ich suche, in der Politik so viel wie möglich Dichter zu seyn. Für den Stoff kann ich es nicht versprechen; denn meinen Pfeilen kann ich doch die Spitze nicht abbiegen? Für die Form aber, hoff’ ich, wird mich meine Art, die Dinge anzuschauen, da am wenigsten verlassen, wo ich für die Dinge, für die Gegenstände nicht verant-
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[XXIII/0027]
zwingt, Etwas zu sagen, und der doch nicht täglich gezwungen seyn will, es sagen zu müssen. Möglich, daß meine Zeitgenossen, nachdem sie ein Buch gewesen sind, sich zuletzt in eine Monatsschrift verwandeln.
Sie aber, mein hochgeehrter Herr, müssen mir verzeihen, daß ich Sie in diesen Strudel von Ungewißheit und interimistischen Plänen hinabziehe. Jch kenne Jhren Abscheu vor aller Politik, ich kenne auch die Grundsätze, welche Sie aufstellen, wenn Sie einmal gezwungen sind, sich mit ihr zu beschäftigen. Sie sind der erste Leser dieses Buches: wie werd’ ich mich also anstrengen müssen, daß Sie auch der letzte bleiben! Jch werde dieß nicht anders erreichen können, als daß ich suche, in der Politik so viel wie möglich Dichter zu seyn. Für den Stoff kann ich es nicht versprechen; denn meinen Pfeilen kann ich doch die Spitze nicht abbiegen? Für die Form aber, hoff’ ich, wird mich meine Art, die Dinge anzuschauen, da am wenigsten verlassen, wo ich für die Dinge, für die Gegenstände nicht verant-
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Gutzkow Editionsprojekt: Bereitstellung der Texttranskription.
(2013-09-13T12:39:16Z)
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Frederike Neuber: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-09-13T12:39:16Z)
Google Books: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-09-13T12:39:16Z)
Gutzkow, Karl: Die Zeitgenossen. 1. Bd. 2. Aufl. Pforzheim, 1842, S. XXIII. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutzkow_zeitgenossen01_1842/27>, abgerufen am 27.07.2024.
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