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Gutzkow, Karl: Wally, die Zweiflerin. Mannheim, 1835.

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Ich war gefaßt auf diese Eiseskälte, mit
der mir Cäsar seinen Entschluß anzeigt. Was
ich vermuthete ist eingetroffen. Delphinens
Situation reizt ihn. Er wird um ihre Hand
bitten. Die Eltern sind ohne Vorurtheile und
ich werde ihn verloren haben. Ich bin ruhig.
Ich habe keine Thränen für diesen Verlust.
Ich bin in einer fürchterlichen Seelenstimmung.
Ist dies nicht ein neuer Fluch des Himmels?
O jetzt sind mir die Blitze des Schicksals will¬
kommen, denn die Donner welche ihnen nach¬
rollen, wecken mich immer mehr aus der dum¬
pfen Betäubung meiner Gedanken. Ich muß
Licht haben, Aufschluß, Einsicht! Ich denke
an Cäsar nicht mehr. Ich will wissen, erken¬
nen. Warum? Wozu? O, das sah' ich Alles
voraus.


Ich war gefaßt auf dieſe Eiſeskälte, mit
der mir Cäſar ſeinen Entſchluß anzeigt. Was
ich vermuthete iſt eingetroffen. Delphinens
Situation reizt ihn. Er wird um ihre Hand
bitten. Die Eltern ſind ohne Vorurtheile und
ich werde ihn verloren haben. Ich bin ruhig.
Ich habe keine Thränen für dieſen Verluſt.
Ich bin in einer fürchterlichen Seelenſtimmung.
Iſt dies nicht ein neuer Fluch des Himmels?
O jetzt ſind mir die Blitze des Schickſals will¬
kommen, denn die Donner welche ihnen nach¬
rollen, wecken mich immer mehr aus der dum¬
pfen Betäubung meiner Gedanken. Ich muß
Licht haben, Aufſchluß, Einſicht! Ich denke
an Cäſar nicht mehr. Ich will wiſſen, erken¬
nen. Warum? Wozu? O, das ſah' ich Alles
voraus.


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[229/0238] Ich war gefaßt auf dieſe Eiſeskälte, mit der mir Cäſar ſeinen Entſchluß anzeigt. Was ich vermuthete iſt eingetroffen. Delphinens Situation reizt ihn. Er wird um ihre Hand bitten. Die Eltern ſind ohne Vorurtheile und ich werde ihn verloren haben. Ich bin ruhig. Ich habe keine Thränen für dieſen Verluſt. Ich bin in einer fürchterlichen Seelenſtimmung. Iſt dies nicht ein neuer Fluch des Himmels? O jetzt ſind mir die Blitze des Schickſals will¬ kommen, denn die Donner welche ihnen nach¬ rollen, wecken mich immer mehr aus der dum¬ pfen Betäubung meiner Gedanken. Ich muß Licht haben, Aufſchluß, Einſicht! Ich denke an Cäſar nicht mehr. Ich will wiſſen, erken¬ nen. Warum? Wozu? O, das ſah' ich Alles voraus.

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Zitationshilfe: Gutzkow, Karl: Wally, die Zweiflerin. Mannheim, 1835, S. 229. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutzkow_wally_1835/238>, abgerufen am 25.11.2024.