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Gutzkow, Karl: Wally, die Zweiflerin. Mannheim, 1835.

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mit einer luftpumpenden Bewegung aus der
Brust heraus. Sie seufzte bei jeder Periode
aus der innersten Tiefe her, und da sie es lä¬
chelnd that und mit glänzendem Auge, bekam
dadurch ihr Ausdruck eine hinreißende Gewalt,
daß man sich die Triumphe dieser Frau er¬
klären konnte.

Jeronimo blieb aber bei aller dieser Gra¬
zie kalt. Er sprang nicht, wie junge Narren
von fashionablem Tone mit Recht thun, wo
es sich darum handelt, zwischen zwei schö¬
nen Frauen das Gleichgewicht zu erhalten,
von einer zur andern über, sondern biß in
seine Handschuhe, verlegen und nur Wally
fixirend, die sein Benehmen nur als Affekta¬
tion eines übertriebenen Eindrucks auslegen
konnte.

Die Vikomtessa hatte so viel mitzutheilen,
zu klagen, zu weinen, zu lachen, daß Jeronimo
sich mit ihr zu gleicher Zeit entfernte. Er

mit einer luftpumpenden Bewegung aus der
Bruſt heraus. Sie ſeufzte bei jeder Periode
aus der innerſten Tiefe her, und da ſie es lä¬
chelnd that und mit glänzendem Auge, bekam
dadurch ihr Ausdruck eine hinreißende Gewalt,
daß man ſich die Triumphe dieſer Frau er¬
klären konnte.

Jeronimo blieb aber bei aller dieſer Gra¬
zie kalt. Er ſprang nicht, wie junge Narren
von faſhionablem Tone mit Recht thun, wo
es ſich darum handelt, zwiſchen zwei ſchö¬
nen Frauen das Gleichgewicht zu erhalten,
von einer zur andern über, ſondern biß in
ſeine Handſchuhe, verlegen und nur Wally
fixirend, die ſein Benehmen nur als Affekta¬
tion eines übertriebenen Eindrucks auslegen
konnte.

Die Vikomteſſa hatte ſo viel mitzutheilen,
zu klagen, zu weinen, zu lachen, daß Jeronimo
ſich mit ihr zu gleicher Zeit entfernte. Er

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[143/0152] mit einer luftpumpenden Bewegung aus der Bruſt heraus. Sie ſeufzte bei jeder Periode aus der innerſten Tiefe her, und da ſie es lä¬ chelnd that und mit glänzendem Auge, bekam dadurch ihr Ausdruck eine hinreißende Gewalt, daß man ſich die Triumphe dieſer Frau er¬ klären konnte. Jeronimo blieb aber bei aller dieſer Gra¬ zie kalt. Er ſprang nicht, wie junge Narren von faſhionablem Tone mit Recht thun, wo es ſich darum handelt, zwiſchen zwei ſchö¬ nen Frauen das Gleichgewicht zu erhalten, von einer zur andern über, ſondern biß in ſeine Handſchuhe, verlegen und nur Wally fixirend, die ſein Benehmen nur als Affekta¬ tion eines übertriebenen Eindrucks auslegen konnte. Die Vikomteſſa hatte ſo viel mitzutheilen, zu klagen, zu weinen, zu lachen, daß Jeronimo ſich mit ihr zu gleicher Zeit entfernte. Er

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Zitationshilfe: Gutzkow, Karl: Wally, die Zweiflerin. Mannheim, 1835, S. 143. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutzkow_wally_1835/152>, abgerufen am 22.11.2024.