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Gutzkow, Karl: Die neuen Serapionsbrüder. Bd. 3. Breslau, 1877.

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Alles stieß auf's Neue mit dem aufgeregten Künstler an.


Graf Udo mußte in der Ferne die Versöhnung, die ihm mit Allen zu Theil wurde, fühlen. Er schrieb auch an den Meister zuweilen und schickte ihm aus dem alten schönen Lusitanien manches Anregende.

Die alte Gräfin mußte bewacht werden. Die Familie widmete sich dem Geschäft mehr als der Graf, schon des Beerbens wegen.

Ihr Verwandter, Fürst Rauden, arbeitete an dem dramatisirten Anfang der Iliade und rechnete auf Anspach, um einmal eine Abwechslung mit Bayreuth zu haben.

Frau Brenna suchte keine neue Stellung, sondern gab dramatischen Unterricht und arrangirte Abende mit fünf Silbergroschen Entree, wo sie und ihre Schülerinnen Löwenritte, Blumenrachen und Aehnliches declamirten. Sie sah jeden Schriftsteller, der in Prosa schrieb, mit Geringschätzung von unten bis oben an.

Raimund Ehlerdt verkam. Er wurde zwar von den Visionen geheilt, blieb aber geistesschwach. Als die Rabe'sche Fabrik ohne "productive Rente" von Wolny fortgeführt wurde, bezog dieser auch mit Martha das gänzlich renovirte, von Harry Rabe verlassene Wohnhaus. Dort im Hofe der Fabrik, in den Arbeiterstätten und im

Alles stieß auf’s Neue mit dem aufgeregten Künstler an.


Graf Udo mußte in der Ferne die Versöhnung, die ihm mit Allen zu Theil wurde, fühlen. Er schrieb auch an den Meister zuweilen und schickte ihm aus dem alten schönen Lusitanien manches Anregende.

Die alte Gräfin mußte bewacht werden. Die Familie widmete sich dem Geschäft mehr als der Graf, schon des Beerbens wegen.

Ihr Verwandter, Fürst Rauden, arbeitete an dem dramatisirten Anfang der Iliade und rechnete auf Anspach, um einmal eine Abwechslung mit Bayreuth zu haben.

Frau Brenna suchte keine neue Stellung, sondern gab dramatischen Unterricht und arrangirte Abende mit fünf Silbergroschen Entrée, wo sie und ihre Schülerinnen Löwenritte, Blumenrachen und Aehnliches declamirten. Sie sah jeden Schriftsteller, der in Prosa schrieb, mit Geringschätzung von unten bis oben an.

Raimund Ehlerdt verkam. Er wurde zwar von den Visionen geheilt, blieb aber geistesschwach. Als die Rabe’sche Fabrik ohne „productive Rente“ von Wolny fortgeführt wurde, bezog dieser auch mit Martha das gänzlich renovirte, von Harry Rabe verlassene Wohnhaus. Dort im Hofe der Fabrik, in den Arbeiterstätten und im

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[307/0313] Alles stieß auf’s Neue mit dem aufgeregten Künstler an. Graf Udo mußte in der Ferne die Versöhnung, die ihm mit Allen zu Theil wurde, fühlen. Er schrieb auch an den Meister zuweilen und schickte ihm aus dem alten schönen Lusitanien manches Anregende. Die alte Gräfin mußte bewacht werden. Die Familie widmete sich dem Geschäft mehr als der Graf, schon des Beerbens wegen. Ihr Verwandter, Fürst Rauden, arbeitete an dem dramatisirten Anfang der Iliade und rechnete auf Anspach, um einmal eine Abwechslung mit Bayreuth zu haben. Frau Brenna suchte keine neue Stellung, sondern gab dramatischen Unterricht und arrangirte Abende mit fünf Silbergroschen Entrée, wo sie und ihre Schülerinnen Löwenritte, Blumenrachen und Aehnliches declamirten. Sie sah jeden Schriftsteller, der in Prosa schrieb, mit Geringschätzung von unten bis oben an. Raimund Ehlerdt verkam. Er wurde zwar von den Visionen geheilt, blieb aber geistesschwach. Als die Rabe’sche Fabrik ohne „productive Rente“ von Wolny fortgeführt wurde, bezog dieser auch mit Martha das gänzlich renovirte, von Harry Rabe verlassene Wohnhaus. Dort im Hofe der Fabrik, in den Arbeiterstätten und im

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Zitationshilfe: Gutzkow, Karl: Die neuen Serapionsbrüder. Bd. 3. Breslau, 1877, S. 307. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutzkow_serapionsbrueder03_1877/313>, abgerufen am 22.11.2024.