Gutzkow, Karl: Die neuen Serapionsbrüder. Bd. 1. Breslau, 1877.Neigungen befriedigt zu sehen. Die Denkmalfrage stand nach dem Sonnenstrahl bald fest. Ein Studiengenosse Udos - der Ursprung der Narbe blieb noch verschwiegen - und ein so anziehender junger Mann und sein Vater Bildhauer - da war die Bestellung so fest, daß nur die Zustimmung des Alten selbst und das Einreichen seiner Pläne fehlte. Da der junge Althing in allem Ernst versichern konnte, daß selbst ein persönlicher Besuch des Vaters durch den Grafen und des Vaters Erscheinen hier vor dem "meisterhaft" gemalten Bilde (der junge Graf beklagte das "meisterhaft", das die Tante gebraucht hatte; Triesel hatte es gemalt) problematisch sein würde, so brach Udo die Angelegenheit mit dem Bemerken ab: Ich überrasche Ihren Vater heut Abend im Familienkreise! Im Atelier durchkreuzen andere Gedanken seinen Kopf! Die Sache ist abgemacht. Tante, Du wirst der Ruhe bedürfen. Wollen sie Dich also doch schon wieder zu Deinen Comitesitzungen haben! Trage mir nur Alles auf, was es zu schreiben giebt! Ich will so lange Euer Secretär sein, bis wir einen bessern finden! Wir bringen Dir nur Cigarrendunst herüber - Sie empfahlen sich Beide. Sieh, sieh, sagte der Graf beim Zurückkehren in seines Onkels großes Zimmer, das ist ja Alles gut Neigungen befriedigt zu sehen. Die Denkmalfrage stand nach dem Sonnenstrahl bald fest. Ein Studiengenosse Udos – der Ursprung der Narbe blieb noch verschwiegen – und ein so anziehender junger Mann und sein Vater Bildhauer – da war die Bestellung so fest, daß nur die Zustimmung des Alten selbst und das Einreichen seiner Pläne fehlte. Da der junge Althing in allem Ernst versichern konnte, daß selbst ein persönlicher Besuch des Vaters durch den Grafen und des Vaters Erscheinen hier vor dem „meisterhaft“ gemalten Bilde (der junge Graf beklagte das „meisterhaft“, das die Tante gebraucht hatte; Triesel hatte es gemalt) problematisch sein würde, so brach Udo die Angelegenheit mit dem Bemerken ab: Ich überrasche Ihren Vater heut Abend im Familienkreise! Im Atelier durchkreuzen andere Gedanken seinen Kopf! Die Sache ist abgemacht. Tante, Du wirst der Ruhe bedürfen. Wollen sie Dich also doch schon wieder zu Deinen Comitésitzungen haben! Trage mir nur Alles auf, was es zu schreiben giebt! Ich will so lange Euer Secretär sein, bis wir einen bessern finden! Wir bringen Dir nur Cigarrendunst herüber – Sie empfahlen sich Beide. Sieh, sieh, sagte der Graf beim Zurückkehren in seines Onkels großes Zimmer, das ist ja Alles gut <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0042" n="36"/> Neigungen befriedigt zu sehen. Die Denkmalfrage stand nach dem Sonnenstrahl bald fest. Ein Studiengenosse Udos – der Ursprung der Narbe blieb noch verschwiegen – und ein so anziehender junger Mann und sein Vater Bildhauer – da war die Bestellung so fest, daß nur die Zustimmung des Alten selbst und das Einreichen seiner Pläne fehlte. Da der junge Althing in allem Ernst versichern konnte, daß selbst ein persönlicher Besuch des Vaters durch den Grafen und des Vaters Erscheinen hier vor dem „meisterhaft“ gemalten Bilde (der junge Graf beklagte das „meisterhaft“, das die Tante gebraucht hatte; <ref xml:id="TEXTTriesel" type="editorialNote" target="NSer2E.htm#ERLTriesel">Triesel</ref> hatte es gemalt) problematisch sein würde, so brach Udo die Angelegenheit mit dem Bemerken ab: Ich überrasche Ihren Vater heut Abend im Familienkreise! Im Atelier durchkreuzen andere Gedanken seinen Kopf! Die Sache ist abgemacht. Tante, Du wirst der Ruhe bedürfen. Wollen sie Dich also doch schon wieder zu Deinen Comitésitzungen haben! Trage mir nur Alles auf, was es zu schreiben giebt! Ich will so lange Euer Secretär sein, bis wir einen bessern finden! Wir bringen Dir nur Cigarrendunst herüber –</p> <p>Sie empfahlen sich Beide. </p> <p>Sieh, sieh, sagte der Graf beim Zurückkehren in seines Onkels großes Zimmer, das ist ja Alles gut </p> </div> </body> </text> </TEI> [36/0042]
Neigungen befriedigt zu sehen. Die Denkmalfrage stand nach dem Sonnenstrahl bald fest. Ein Studiengenosse Udos – der Ursprung der Narbe blieb noch verschwiegen – und ein so anziehender junger Mann und sein Vater Bildhauer – da war die Bestellung so fest, daß nur die Zustimmung des Alten selbst und das Einreichen seiner Pläne fehlte. Da der junge Althing in allem Ernst versichern konnte, daß selbst ein persönlicher Besuch des Vaters durch den Grafen und des Vaters Erscheinen hier vor dem „meisterhaft“ gemalten Bilde (der junge Graf beklagte das „meisterhaft“, das die Tante gebraucht hatte; Triesel hatte es gemalt) problematisch sein würde, so brach Udo die Angelegenheit mit dem Bemerken ab: Ich überrasche Ihren Vater heut Abend im Familienkreise! Im Atelier durchkreuzen andere Gedanken seinen Kopf! Die Sache ist abgemacht. Tante, Du wirst der Ruhe bedürfen. Wollen sie Dich also doch schon wieder zu Deinen Comitésitzungen haben! Trage mir nur Alles auf, was es zu schreiben giebt! Ich will so lange Euer Secretär sein, bis wir einen bessern finden! Wir bringen Dir nur Cigarrendunst herüber –
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