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[Gutzkow, Karl]: Briefe eines Narren an eine Närrin. Hamburg, 1832.

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Restauration eine wahrhafte Oede und Leere eingezogen war, so ist dies die versteckte, nur die traurigsten Erinnerungen weckende Ursach. Wenn man ein Land in Bann legt, so läuten darin auch keine Glocken mehr.

Der Sand auf der Uhr ist bald verronnen. Ich rufe die Römer zum Streite, zur Befreiung ihres Vaterlandes. Wer sein Schwert zu zücken versteht, wird nicht ausbleiben.

Wer hat sie gelehrt, daß ich ein Narr bin? Ich selbst werde unsterbliche Beweise für meinen Verstand führen. Wirst Du mir den Lorbeerkranz um meinen Scheitel winden? Wenn ich auf goldenem Triumphwagen durch die heilige Straße zu dem Tempel des größten und besten Jupiter ziehe, die befreiten Scharen palmengeschmückter Sieger mir zur Seite, wirst Du mir dann an den Stufen des Heiligthums aus dem Kreise der versammelten Priester entgegen treten? Werden die Jungfrauen Roms zum Danke, daß ich sie in die Brautkammer freier Männer führte, mein Gedächtniß ewig mit Lobgesängen und festlichem Umzug feiern?

Der nächste Augenblick kann der Schöpfer großer Leiden und Freuden werden. Freuden? wir werden sie genießen! Leiden? Auch aus dem Gewitter spricht ein Gott, auch finstere Wolken lieben

Restauration eine wahrhafte Oede und Leere eingezogen war, so ist dies die versteckte, nur die traurigsten Erinnerungen weckende Ursach. Wenn man ein Land in Bann legt, so läuten darin auch keine Glocken mehr.

Der Sand auf der Uhr ist bald verronnen. Ich rufe die Römer zum Streite, zur Befreiung ihres Vaterlandes. Wer sein Schwert zu zücken versteht, wird nicht ausbleiben.

Wer hat sie gelehrt, daß ich ein Narr bin? Ich selbst werde unsterbliche Beweise für meinen Verstand führen. Wirst Du mir den Lorbeerkranz um meinen Scheitel winden? Wenn ich auf goldenem Triumphwagen durch die heilige Straße zu dem Tempel des größten und besten Jupiter ziehe, die befreiten Scharen palmengeschmückter Sieger mir zur Seite, wirst Du mir dann an den Stufen des Heiligthums aus dem Kreise der versammelten Priester entgegen treten? Werden die Jungfrauen Roms zum Danke, daß ich sie in die Brautkammer freier Männer führte, mein Gedächtniß ewig mit Lobgesängen und festlichem Umzug feiern?

Der nächste Augenblick kann der Schöpfer großer Leiden und Freuden werden. Freuden? wir werden sie genießen! Leiden? Auch aus dem Gewitter spricht ein Gott, auch finstere Wolken lieben

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[325/0338] Restauration eine wahrhafte Oede und Leere eingezogen war, so ist dies die versteckte, nur die traurigsten Erinnerungen weckende Ursach. Wenn man ein Land in Bann legt, so läuten darin auch keine Glocken mehr. Der Sand auf der Uhr ist bald verronnen. Ich rufe die Römer zum Streite, zur Befreiung ihres Vaterlandes. Wer sein Schwert zu zücken versteht, wird nicht ausbleiben. Wer hat sie gelehrt, daß ich ein Narr bin? Ich selbst werde unsterbliche Beweise für meinen Verstand führen. Wirst Du mir den Lorbeerkranz um meinen Scheitel winden? Wenn ich auf goldenem Triumphwagen durch die heilige Straße zu dem Tempel des größten und besten Jupiter ziehe, die befreiten Scharen palmengeschmückter Sieger mir zur Seite, wirst Du mir dann an den Stufen des Heiligthums aus dem Kreise der versammelten Priester entgegen treten? Werden die Jungfrauen Roms zum Danke, daß ich sie in die Brautkammer freier Männer führte, mein Gedächtniß ewig mit Lobgesängen und festlichem Umzug feiern? Der nächste Augenblick kann der Schöpfer großer Leiden und Freuden werden. Freuden? wir werden sie genießen! Leiden? Auch aus dem Gewitter spricht ein Gott, auch finstere Wolken lieben

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Zitationshilfe: [Gutzkow, Karl]: Briefe eines Narren an eine Närrin. Hamburg, 1832, S. 325. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutzkow_narren_1832/338>, abgerufen am 22.11.2024.