sah, daß der General sich eine Thräne aus dem Auge wischte. Die auf dem andern Hügel zurückgebliebene Gesellschaft staunte über diese sonderbare Wendung, die ein Dispüt über das Wunderbare genommen hatte. -
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Nicht wahr, Geliebte, ich kann den Romanschreiber machen? Einzig durch eine Schlußscene hab' ich Dir ein so großartiges romantisches Gemälde hingestellt, daß Du alle Vorgänge leicht wirst ergänzen können. Du wirst Dir die Spukscenen auf den spanischen Schlössern, die Heimlichkeit der Liebe der Donna zu ihrem Constitutionellen ausmalen können, ohne daß ich davon mehr erwähne, als ich that. Es muß Dir die Ergänzung dieser Andeutungen noch besonders leicht sein, weil wir Beide zu den handelnden Personen der Geschichte gehören. Leider hab' ich nur vergessen, welche Rolle ich eigentlich spielte.
Der General hat bei Don Pedro Dienste genommen, der junge Officier ist seiner Tochter Gatte geworden, und fiel bei der Eroberung von Constantine in Afrika, seine Tochter ist darüber wahnsinnig geworden, der alte Oheim soll auch
sah, daß der General sich eine Thräne aus dem Auge wischte. Die auf dem andern Hügel zurückgebliebene Gesellschaft staunte über diese sonderbare Wendung, die ein Dispüt über das Wunderbare genommen hatte. -
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Nicht wahr, Geliebte, ich kann den Romanschreiber machen? Einzig durch eine Schlußscene hab’ ich Dir ein so großartiges romantisches Gemälde hingestellt, daß Du alle Vorgänge leicht wirst ergänzen können. Du wirst Dir die Spukscenen auf den spanischen Schlössern, die Heimlichkeit der Liebe der Donna zu ihrem Constitutionellen ausmalen können, ohne daß ich davon mehr erwähne, als ich that. Es muß Dir die Ergänzung dieser Andeutungen noch besonders leicht sein, weil wir Beide zu den handelnden Personen der Geschichte gehören. Leider hab’ ich nur vergessen, welche Rolle ich eigentlich spielte.
Der General hat bei Don Pedro Dienste genommen, der junge Officier ist seiner Tochter Gatte geworden, und fiel bei der Eroberung von Constantine in Afrika, seine Tochter ist darüber wahnsinnig geworden, der alte Oheim soll auch
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sah, daß der General sich eine Thräne aus dem Auge wischte. Die auf dem andern Hügel zurückgebliebene Gesellschaft staunte über diese sonderbare Wendung, die ein Dispüt über das Wunderbare genommen hatte. - </p><p> * * *</p><p> * * </p><p>Nicht wahr, Geliebte, ich kann den Romanschreiber machen? Einzig durch eine Schlußscene hab’ ich Dir ein so großartiges romantisches Gemälde hingestellt, daß Du alle Vorgänge leicht wirst ergänzen können. Du wirst Dir die Spukscenen auf den spanischen Schlössern, die Heimlichkeit der Liebe der Donna zu ihrem Constitutionellen ausmalen können, ohne daß ich davon mehr erwähne, als ich that. Es muß Dir die Ergänzung dieser Andeutungen noch besonders leicht sein, weil wir Beide zu den handelnden Personen der Geschichte gehören. Leider hab’ ich nur vergessen, welche Rolle ich eigentlich spielte.</p><p>Der General hat bei Don Pedro Dienste genommen, der junge Officier ist seiner Tochter Gatte geworden, und fiel bei der Eroberung von Constantine in Afrika, seine Tochter ist darüber wahnsinnig geworden, der alte Oheim soll auch
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[302/0315]
sah, daß der General sich eine Thräne aus dem Auge wischte. Die auf dem andern Hügel zurückgebliebene Gesellschaft staunte über diese sonderbare Wendung, die ein Dispüt über das Wunderbare genommen hatte. -
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Nicht wahr, Geliebte, ich kann den Romanschreiber machen? Einzig durch eine Schlußscene hab’ ich Dir ein so großartiges romantisches Gemälde hingestellt, daß Du alle Vorgänge leicht wirst ergänzen können. Du wirst Dir die Spukscenen auf den spanischen Schlössern, die Heimlichkeit der Liebe der Donna zu ihrem Constitutionellen ausmalen können, ohne daß ich davon mehr erwähne, als ich that. Es muß Dir die Ergänzung dieser Andeutungen noch besonders leicht sein, weil wir Beide zu den handelnden Personen der Geschichte gehören. Leider hab’ ich nur vergessen, welche Rolle ich eigentlich spielte.
Der General hat bei Don Pedro Dienste genommen, der junge Officier ist seiner Tochter Gatte geworden, und fiel bei der Eroberung von Constantine in Afrika, seine Tochter ist darüber wahnsinnig geworden, der alte Oheim soll auch
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[Gutzkow, Karl]: Briefe eines Narren an eine Närrin. Hamburg, 1832, S. 302. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutzkow_narren_1832/315>, abgerufen am 16.02.2025.
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